Bourscheid (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Bourscheid

Die Herren von Bourscheid (auch Burscheid, Burtscheidt o. ä.) waren ein mittelmoselländisches Uradelsgeschlecht von der Burg Bourscheid (heute Ruine) an der Sauer bei Diekirch in Luxemburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1122 mit Theodericus de Bourscheidt[1] und beginnt seine Stammreihe 1233 mit Soyer (Sohier), Herrn auf Bourscheid.[2] Bernhard IV. von Bourscheid vererbte die Herrschaft Bourscheid 1512 seinen beiden Schwestern Maria von dem Weiher zu Nickenich und Wilhelma von der Neuerburg, ein Jahrhundert später kam sie an die Metternich.

1642 erbten sie die Burg Röthgen im rheinischen Eschweiler und 1692 wurde Karl Wilhelm Freiherr von Bourscheidt nach Beendigung von Erbstreitigkeiten Eigentümer. Röthgen blieb 250 Jahre lang, bis zum Verkauf 1950, im Besitz der Familie. Im Jahre 1813 erwarb Franz Nikolaus von Bourscheidt auch Haus Rath im rheinischen Düren, das bis zum Verkauf 2007 von Nachfahren bewohnt wurde, jedoch durch den nahen Braunkohletagebau Schäden erlitt.

Ab 1451 war die Burg Veynau im Besitz des Geschlechts und vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis 1836 Schloss Burgbrohl.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung des Stammwappens (ältestes Siegel von 1253): In Silber drei (2:1) rote Seerosenblätter. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein mit dem Schildbild belegter, offener, silberner Flug.

Weitere Wappendarstellungen:

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige Besitzungen der Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie hatte insbesondere Besitz in der Rheinprovinz und in Westfalen:[4]

  • Burg Bourscheid, Luxemburg
  • Braunsberger Hof, Lechenich (1793)
  • Bullesheim, Rheinbach (1500–1814)
  • Schloss Burgbrohl, Mayen (1700–1800)
  • Efferen, Köln (1756)
  • Elkeringhausen, Brilon (1750)
  • Glees, Mayen (1756)
  • Hersbach (1756)
  • Hoack (1786)
  • Hoeningen, Linz
  • Hospelt, Rheinbach
  • Hüls
  • Kaldenborn (1756–1786)
  • Lach, Ahrweiler
  • Lantershofen, Ahrweiler
  • Merötchen, Düren
  • Merxheim (1756)
  • Jagd- und Fischereirechte in Niederoberweiler
  • Nordenbeck (1708–1756)
  • Pattern, Aachen
  • Pleckenhausen (1756)
  • Plittersdorf, Bonn
  • Ramersbach, Ahrweiler (1756)
  • Rath, Düren
  • Burg Röthgen
  • Gut Rath
  • Stadeck (1430)
  • Burg Veynau (1430)
  • Wensberg, Adenau (1708–1715)
  • Züschen, Brilon (1750)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hontheim, Hist. trever. I, S. 507–509
  2. Bertholet, Hist. et descript. de Luxembourg V, S. 79
  3. Spießen (1901–1903), Tafel 58.
  4. Ledebur (1855), S. 126.