Brikettfabrik Louise

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Brikettfabrik Louise

Luftbild Brikettfabrik Louise (2015)
Daten
Ort Domsdorf, Uebigau-Wahrenbrück, Brandenburg, Deutschland Welt-IconKoordinaten: 51° 34′ 59,9″ N, 13° 24′ 56,9″ O
Art
Technisches Denkmal
Gründungsdatum 1882
Eröffnung 1994
Website
ISIL DE-MUS-927613
Brikettfabrik Louise

Die Brikettfabrik Louise in Domsdorf, einem Ortsteil der südbrandenburgischen Stadt Uebigau-Wahrenbrück im Landkreis Elbe-Elster, ist die älteste Brikettfabrik Europas und ein Technisches Denkmal.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1882 erfolgte die Inbetriebnahme der Brikettfabrik Louise, in der im Jahre 1883 bereits über 150.000 hl. Rohbraunkohle zu Briketts verarbeitet werden. Zunächst waren nur zwei Pressen zur Brikettierung aufgestellt. Auf Grund des ständig steigenden Bedarfs an Briketts wurden umfangreiche Erweiterungen durchgeführt. Damit konnten dann sieben Pressen zur Brikettproduktion genutzt werden. Zu den ursprünglich vorhandenen sechs Tellertrocknern wurden zwei Röhrentrockner notwendig. Die erste Lichtmaschine zur Stromerzeugung wurde 1896 in Betrieb genommen.

1908 wurde mit dem ersten Bauabschnitt der Kraftwerkshalle begonnen, in den Jahren 1924 und 1938 folgten weitere Bauabschnitte bis zur Vollendung des Gebäudes in seiner jetzigen Gestalt. Die Tagesleistung der Brikettfabrik betrug 1938 360 t. Beim Einmarsch der Roten Armee im Jahr 1945 kam es nur stundenweise zum Stillstand. Die Tagesproduktion an Briketts wurde auf 584 t erhöht, wobei der Wassergehalt allerdings 20 % betrug. Am 18. November 1991 wurde das letzte Brikett gepresst und am 6. Februar 1992 erfolgte nach 110 Jahren ununterbrochener Produktion die Stilllegung der Brikettfabrik.

Im September 1992 wurde die Brikettfabrik Louise in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen. Der Verein Freundeskreis Technisches Denkmal Brikettfabrik „Louise“ e. V. wurde am 2. September 1994 gegründet. Die Vereinsmitglieder widmen sich dem Erhalt sowie der Herstellung der Funktionstüchtigkeit der Maschinen und technischen Anlagen.[1] 500 Meter Luftlinie entfernt liegt die Siedlung Alwine, wo viele Mitarbeiter der Brikettfabrik wohnten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Autorenkollektiv: Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer. Hrsg.: Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. Lauchhammer 2003, S. 106 bis 107.
  • Jürgen Bartholomäus/Helmut Düntzsch/Heinz Glockhart: Europas Älteste:„Luise“. Hrsg.: Freundeskreis Technisches Denkmal „Luise“ e.V. Domsdorf 2012.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Elbe-Elster (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Brikettfabrik Louise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien