Brittany Murphy

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Brittany Murphy bei der Premiere von Happy Feet in Australien im Dezember 2006

Brittany Anne Murphy (gebürtig: Brittany Anne Bertolotti; * 10. November 1977 in Atlanta, Georgia, USA; † 20. Dezember 2009 in Los Angeles, Kalifornien, USA[1]) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie stand bereits im Alter von dreizehn Jahren für Werbespots vor der Kamera. Der internationale Durchbruch gelang ihr als Nebendarstellerin in Filmen wie Clueless – Was sonst! und Durchgeknallt. Daneben war sie auch als Musikerin und Synchronsprecherin von Zeichentrickfiguren tätig.

Leben

Brittany Murphy wurde als Brittany Bertolotti in Atlanta geboren und wuchs in Edison, New Jersey bei ihrer Mutter Sharon Murphy auf. Durch ihren Vater besaß Brittany Murphy italienische Wurzeln, die Vorfahren ihrer Mutter stammen aus Irland. Bereits im Alter von neun Jahren stand sie auf der Bühne regionaler Theater. Vier Jahre später folgten Auftritte in Fernseh-Werbespots.

2003 lernte Brittany Murphy bei den Dreharbeiten zu Voll verheiratet ihren Kollegen Ashton Kutcher kennen, mit dem sie anschließend liiert war. Das Paar trennte sich nach sieben Monaten.

Am 5. Mai 2007 heiratete Brittany Murphy den Drehbuchautor Simon Monjack.

Tod

Am 20. Dezember 2009 gegen 8 Uhr Ortszeit wurde Brittany Murphy von ihrer Mutter Sharon bewusstlos in der Dusche ihres Hauses aufgefunden. Nach vergeblichen Wiederbelebungsversuchen der herbeigerufenen Rettungskräfte wurde um 10:04 Uhr im Krankenhaus der Tod der Schauspielerin festgestellt. Als Todesursache wurde Herzversagen angegeben.[2] Sie wurde am 24. Dezember 2009 im Forest Lawn Memorial Park beigesetzt.[3] Am 4. Februar 2010 teilten die Gerichtsmediziner in Los Angeles mit, dass der Tod auf eine Lungenentzündung, auf die Einnahme mehrerer Medikamente und auf eine Eisenmangelanämie zurückzuführen sei.[4] Ende Juli 2010 verbreitete sich die Ansicht, dass sich möglicherweise Schimmel in ihrem Haus ausgebreitet und zu ihrem Tode geführt hätte.[5] Nach kurzer Zeit wurde diese Theorie jedoch durch die Familie der Verstorbenen sowie durch Untersuchungen des Gesundheitsamtes entkräftet.[6] Der abschließende Befund der Gerichtsmedizin beschreibt ihren Tod als Folge falscher Selbstmedikation gegen eine vermutete Grippe, wobei die von ihr eingenommenen rezeptfreien Medikamente die tatsächliche, nicht erkannte Lungenentzündung eher verschlimmerten. Bei ärztlicher Behandlung wäre ihre Erkrankung richtig diagnostiziert und höchstwahrscheinlich heilbar gewesen.

Am 23. Mai 2010 wurde Simon Monjack tot in seinem Haus in Hollywood aufgefunden.[7] Auch bei ihm wurde als Todesursache zunächst Herzversagen diagnostiziert und auch er wurde von Brittanys Mutter Sharon bewusstlos aufgefunden.[8] Monjack wurde am 27. Mai 2010 neben seiner Frau in Los Angeles beerdigt.[9]

Brittanys Vater Angelo Bertolotti äußerte wiederholt öffentliche Zweifel an der offiziellen Todesursache. Im Jahr 2013 will er mittels eines toxikologischen Gutachtens bewiesen haben, dass sowohl Brittany als auch ihr Ehemann vergiftet worden sind.[10][11] Wenige Wochen später äußerte er den Verdacht, dass seine Exfrau Sharon, Brittanys Mutter, ihre Tochter und den Schwiegersohn aus Habgier vergiftet habe, um als Alleinerbin über das Vermögen der Schauspielerin verfügen zu können.[12]

Schauspielkarriere

Anfänge

Um die Schauspielkarriere ihrer Tochter zu fördern, zog Sharon Murphy 1991 mit ihr nach Burbank, Kalifornien. Dort bekam Brittany Murphy eine Rolle in der Fernsehserie Drexell's Class an der Seite von Dabney Coleman, Cleavant Derricks und Jason Biggs.[13] Die Serie wurde bereits nach einer Staffel abgesetzt, stellte für Brittany Murphy jedoch ein Karrieresprungbrett dar. Sie war anschließend in vielen erfolgreichen Fernsehserien wie Murphy Brown, Blossom oder Parker Lewis – Der Coole von der Schule als Gastdarstellerin zu sehen. 1993 bekam sie eine Nebenrolle in dem Spielfilm Family Affairs – Mein Vater der Spieler und gab an der Seite von Joe Mantegna und Anne Archer ihr Leinwanddebüt.

1995–2000: Durchbruch

Der internationale Durchbruch gelang ihr 1995, wiederum in einer Nebenrolle, in dem Film Clueless – Was sonst! an der Seite von Alicia Silverstone. Aufgrund des großen Erfolgs wurde die Fernsehserie Clueless – Die Chaos-Clique entwickelt. In dieser erschien Murphy jedoch nur in einer Gastrolle.

Brittany Murphy war weiterhin als Neben- und Gastdarstellerin in Fernsehserien wie Das Leben und Ich, seaQuest DSV oder Nash Bridges zu sehen. 1996 stand sie neben Kiefer Sutherland und Reese Witherspoon in dem Film Freeway vor der Kamera. Zusammen mit Sidney Poitier war sie 1998 in dem Fernsehfilm David and Lisa zu sehen. Im selben Jahr wurde sie für Danny Cannons Film Phoenix – Blutige Stadt besetzt und spielte an der Seite von Christopher Walken und Russell Wong in God’s Army II – Die Prophezeiung.

1999 war Brittany Murphy an der Seite ihrer Kollegin Kirsten Dunst in einer Hauptrolle zu sehen. Der Fernsehfilm Des Teufels Rechnung erzählt die Geschichte eines Mädchens, das in die Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs zurückversetzt wird und so das Leben im KZ Auschwitz-Birkenau erlebt. Ebenfalls 1999 spielte die Schauspielerin die Insassin einer psychiatrischen Klinik in dem Film Durchgeknallt. Neben Winona Ryder und Angelina Jolie verkörperte sie die an Bulimie erkrankte Daisy Randone, die zunächst als geheilt aus der Klinik entlassen wird, sich aber nach dem Besuch zweier ehemaliger Mitinsassinnen das Leben nimmt.

2001–2007: Erfolge

2001 stand Brittany Murphy unter anderem in der Teeniekomödie Summer Catch mit Freddie Prinze junior und Jessica Biel sowie in der Tragikomödie Unterwegs mit Jungs an der Seite von Drew Barrymore und Steve Zahn vor der Kamera. Die Darsteller des Films von Regisseurin Penny Marshall wurden durchweg gelobt. In Gary Fleders Thriller Sag kein Wort war Murphy in der Rolle einer psychisch labilen Frau zu sehen, die als junges Mädchen Zeugin des Mordes an ihrem Vater wurde. Der Psychiater Nathan R. Conrad, gespielt von Michael Douglas, versucht Zugang zu Elisabeth Burrows zu bekommen, um einen Juwelenraub aufzuklären. Für ihre überzeugende Darstellung wurde die Schauspielerin für einen Satellite Award nominiert.

2002 spielte sie die Freundin des Rappers Eminem in dem Film 8 Mile und war im selben Jahr auch in dem Independentfilm Spun an der Seite von Jason Schwartzman, Mickey Rourke und Mena Suvari als Nikki zu sehen. 2003 folgten Hauptrollen in der Komödie Voll verheiratet mit Ashton Kutcher sowie als verwöhntes Partygirl in Uptown Girls – Eine Zicke kommt selten allein mit Dakota Fanning. Eine weitere Hauptrolle verkörperte sie als angehende Fernsehmoderatorin in Die Ex-Freundinnen meines Freundes an der Seite von Holly Hunter und Kathy Bates. Ihre Darstellung brachte Brittany Murphy eine Nominierung für den Teen Choice Award.

2005 war sie als Kellnerin Shellie in der Comic-Verfilmung Sin City zu sehen. Ein Jahr später spielte sie die Hauptrolle in der britischen Komödie Love and Other Disasters sowie das Mordopfer Krista im Independentfilm Dead Girl.

2008–2009: Aktivitäten bis zu ihrem Tod

Nach einer kurzen Schauspielpause bekleidete sie 2008 in der Komödie The Ramen Girl sowie ein Jahr später im Thriller Across the Hall und im Horrorfilm Deadline jeweils Hauptrollen. Nach ihrem Tod wurden in den USA die DVDs von Deadline aus zahlreichen Ladenketten entfernt, da Murphy auf dem Cover und auf Werbeplakaten leblos in einer Badewanne liegend zu sehen war.[14][15] Ihre letzten Rollen spielte sie in den Thrillern Ohne jede Spur – wo sie an der Seite von Dean Cain und Mimi Rogers eine Frau verkörpert, deren Mann verschwunden ist – und Something Wicked. Ohne jede Spur wurde im August 2010 in den USA als Direct-to-Video-Produktion veröffentlicht,[16] Something Wicked wurde am 25. August 2011 in den USA veröffentlicht.[17]

Theaterarbeit

Neben ihrer Arbeit als Darstellerin vor der Film- und Fernsehkamera war Brittany Murphy auch auf der Bühne zu sehen. Sie spielte von 1997 bis 1998 am Broadway in dem Stück A View from the Bridge (dt. Blick von der Brücke) von Arthur Miller. An der Seite von Anthony LaPaglia und Allison Janney verkörperte sie die Rolle der Catherine.[18]

Synchrontätigkeit

Brittany Murphy war häufig als Synchronsprecherin zu hören. So lieh sie seit 1997 Luanne Platter, einer Hauptfigur in der Zeichentrickserie King of the Hill, ihre Stimme und wurde hierfür 2004 mit dem Annie Award ausgezeichnet.[19] Weitere Sprechrollen hatte sie unter anderem in dem 2006 entstandenen Animationsfilm Happy Feet und dem Zeichentrickfilm Futurama: Die Ära des Tentakels aus dem Jahr 2008. Auch in dem Videospiel Getting Up: Contents Under Pressure ist die Stimme der Schauspielerin zu hören.

Musikkarriere

Brittany Murphy zusammen mit Paul Rodriguez bei einem Auftritt vor US-amerikanischen Truppen im Persischen Golf 2003

In den frühen 1990ern war Brittany Murphy Frontsängerin der Band Blessed With Soul, in der auch Schauspielkollege Eric Balfour Mitglied war. In den Musikvideos „A Little Respect“ der Band Wheatus und „Closest Thing to Heaven“ von Tears for Fears ist sie als Darstellerin zu sehen. Sie wirkte außerdem als Sängerin bei Faster Kill Pussycat von DJ Paul Oakenfold mit. Das Lied war ein Nummer-eins-Dance-Club-Hit in den USA und erreichte Platz 7 in den offiziellen UK-Charts.[20][21] Sowohl in Die Ex-Freundinnen meines Freundes als auch im Animationsfilm Happy Feet hatten die von ihr gesprochenen Hauptfiguren einen Gesangspart.

Filmografie

als Darstellerin

In den deutschen Synchronfassungen wurden die Rollen von Brittany Murphy häufig von Uschi Hugo gesprochen. In Sin City lieh ihr die deutsche Schauspielerin Tanja Geke ihre Stimme.

als Synchronsprecherin

Musikvideos

Auszeichnungen

Teen Choice Award

Young Artist Award

  • 1996: Nominierung als beste junge Nebendarstellerin in einem Spielfilm für Clueless – Was sonst!
  • 1999: Nominierung als beste junge Hauptdarstellerin in einem Fernsehfilm, Mini-Serie oder Special für David and Lisa
  • 2000: Nominierung als beste junge Hauptdarstellerin in einem Spielfilm für Durchgeknallt

Annie Award

  • 1997: Nominierung als beste Synchronstimme in einer Zeichentrickfernsehserie für King of the Hill
  • 2000: Nominierung als beste Synchronstimme in einer Zeichentrickfernsehserie für King of the Hill (Episode 76)
  • 2004: Auszeichnung als beste Synchronstimme in einer Zeichentrickfernsehserie für King of the Hill (Episode 164)

Weitere

Literatur

Weblinks

Commons: Brittany Murphy – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Trauer um Brittany Murphy. In: T-Online.de. Abgerufen am 21. Dezember 2009.
  2. Hollywood-Star Brittany Murphy ist tot. In: spiegel.de. Abgerufen am 20. Dezember 2009.
  3. Brittany Murphy's family, friends gather for somber Christmas Eve funeral. In: New York Daily News. Abgerufen am 27. Dezember 2009.
  4. Gerichtsmedizin: Tod von US-Schauspielerin Murphy war Unfall, AFP, 4. Februar 2010 (über n24.de)
  5. Brittany Murphy: Mögliche Todesursache Schimmel. In: derStandard. Archiviert vom Original am 2. August 2010; abgerufen am 22. August 2012.
  6. Promipaar starb nicht durch Schimmel. In: stern.de. Abgerufen am 20. Juli 2011.
  7. Ehemann von Britanny Murphy tot aufgefunden. Abgerufen am 24. Mai 2010.
  8. Mann von Brittany Murphy starb an Herzversagen, Welt Online, abgerufen am 25. Mai 2010
  9. Simon Monjack: Beerdigt neben Brittany Murphy,Gala.de, abgerufen am 28. Mai 2010
  10. Brittany Murphy könnte vergiftet worden sein, Die Welt, 20. November 2013. Abgerufen am 14. Januar 2014 
  11. Gift als Todesursache, Gala, 19. November 2013. Abgerufen am 14. Januar 2014 
  12. Schock-Vorwurf! Brittany Murphy von eigener Mutter vergiftet (Artikel vom 12. Dezember 2013)
  13. Drexell's Class Cast and Crew. In: TV.com. Abgerufen am 23. Dezember 2009.
  14. Brittany Murphy: Handelsketten nehmen DVD aus dem Sortiment. In: filmstarts.de, abgerufen über web.archive.org. Archiviert vom Original am 29. März 2010; abgerufen am 22. August 2012.
  15. Redbox pulling Brittany Murphy promo posters. In: bizjournals.com. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
  16. Abandoned (2010) – Release dates. IMDb, abgerufen am 20. Dezember 2010.
  17. Brittany Murphy's Last Movie. In: imdb.com. Abgerufen am 31. Dezember 2011.
  18. A View from the Bridge. In: ibdb.com. Abgerufen am 23. Dezember 2009.
  19. Legacy: 32nd Annual Annie Award Nominees and Winners (2004). In: annieawards.org. Abgerufen am 25. Dezember 2009.
  20. Faster Kill Pussycat. In: billboard.com. Abgerufen am 23. Dezember 2009.
  21. Brittany Murphy in den Official UK Charts (englisch).
  22. Young Hollywood Awards: 2002. In: imdb.com. Abgerufen am 23. Dezember 2009.