Bromphenolblau

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Strukturformel
Strukturformel von Bromphenolblau
Allgemeines
Name Bromphenolblau
Andere Namen

3,3′,5,5′-Tetrabrom-phenolsulfonphthalein

Summenformel C19H10Br4O5S
Kurzbeschreibung

hellbrauner Feststoff mit phenolartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 204-086-2
ECHA-InfoCard 100.003.715
PubChem 8272
ChemSpider 7973
Wikidata Q421129
Eigenschaften
Molare Masse
  • 669,96 g·mol−1 (Säure)
  • 691,94 g·mol−1 (Na-Salz)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

273 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Bromphenolblau ist ein Triphenylmethanfarbstoff und gehört zur Gruppe der Sulfonphthaleine. Es ist das Tetrabromderivat des Phenolrot. Bromphenolblau sowie sein Natriumsalz werden als pH-Indikatoren verwendet.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bromphenolblau schlägt bei einem pH-Wert von 3,0–4,6 von grünlichgelb nach blauviolett um. Im Photometer zeigt sich ein Absorptionsmaximum bei 590–595 nm (pH 4,6).

Absorptionsspektrum von Bromphenolblau im Sauren und im Basischen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • als pH-Indikator: pH 3,0 (grünlichgelb), pH 3,4 (grün), pH 4,6 (blauviolett).
  • im Probenpuffer bei der Gelelektrophorese von DNA und Proteinen zur Markierung der Laufmittelfront.
  • als zuerst unsichtbares Farbpulver, mit dem man Geldscheine oder Geldkassetten präparieren kann – bei unbefugter Berührung entsteht auf den Fingern des Betreffenden eine intensive Färbung, die durch Waschen noch verstärkt wird.
  • für Untersuchungen des Ejakulats: Es wird von toten Spermien absorbiert, von lebenden nicht.
  • in der Netzhautchirurgie zum Anfärben von natürlich vorhandenen oder krankhaft entstandenen Membranen (Gliose), um diese gezielt zu entfernen[2]
  • in der Kataraktchirurgie zur Färbung des Kapselsacks[3]
  • in der Hornhautchirurgie zur Differenzierung einzelner Gewebsschichten in der transparenten Hornhaut[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bromphenolblau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Datenblatt Bromphenolblau bei Merck, abgerufen am 5. Januar 2012.
  2. M. E. Farah, M. Maia, E. B. Rodrigues: Dyes in ocular surgery: principles for use in chromovitrectomy. In: American journal of ophthalmology. Band 148, Nummer 3, September 2009, S. 332–340, doi:10.1016/j.ajo.2009.04.003, PMID 19477708 (Review).
  3. E. B. Rodrigues, M. Maia, C. H. Meyer, F. M. Penha, E. Dib, M. E. Farah: Vital dyes for chromovitrectomy. In: Current opinion in ophthalmology. Band 18, Nummer 3, Mai 2007, S. 179–187, doi:10.1097/ICU.0b013e32811080b5, PMID 17435423 (Review).
  4. S. Balaiya, V. S. Brar, R. K. Murthy, K. V. Chalam: Comparative in vitro safety analysis of dyes for chromovitrectomy: indocyanine green, brilliant blue green, bromophenol blue, and infracyanine green. In: Retina. Band 31, Nummer 6, Juni 2011, S. 1128–1136, doi:10.1097/IAE.0b013e3181fe543a, PMID 21394068.