Brotenaubach

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Brotenaubach
Brotenaubach neben der Rotwasserhütte

Brotenaubach neben der Rotwasserhütte

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23842
Lage Schwarzwald

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Eyach → Enz → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle an der Kreuzlehütte auf dem Sattel zwischen dem Hohloh und dem Langmartskopf
Quellhöhe ca. 894 m ü. NHN[LUBW 1]
Zusammenfluss mit dem linken Dürreychbach zur Eyach an der Großen WieseKoordinaten: 48° 45′ 25″ N, 8° 29′ 3″ O
48° 45′ 25″ N, 8° 29′ 3″ O
Mündungshöhe ca. 568 m ü. NHN[LUBW 1]
Höhenunterschied ca. 326 m
Sohlgefälle ca. 46 ‰
Länge 7,1 km[LUBW 2]
Einzugsgebiet 15,115 km²[LUBW 3]

Der Brotenaubach ist ein gut 7 km langer Bach im Nordschwarzwald im Landkreis Rastatt und an dessen Ostgrenze zum Landkreis Calw, der sich etwas östlich des Wohnplatzes Dürreych von Gernsbach von rechts und Südwesten mit dem linken und kleineren Dürreychbach zur Eyach vereint. Sein Tal ist die Brotenau.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Bachs ist von dem des Tals abgeleitet, der in alten Landkarten als Breitenau eingetragen ist. Dessen Name ist gebildet aus dem adjektivischen Bestimmungswort breit, das im Schwäbischen der Gegend als [bʀɔɐt] ausgesprochen wird, und dem Grundwort Au, es bezeichnet also eine breite Aue.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Brotenaubach entsteht im westlichen Staatswald Kaltenbronn dicht an der Wasserscheide zum Tal des Reichenbachs im Westen zwischen dem Hohloh (989 m ü. NHN) im Südwesten und dem Langmartskopf (942 m ü. NHN) im Norden am Sattel Teufelsgrab auf etwa 849 m ü. NHN bei der Kreuzlehütte auf der Gemarkung Reichental der Stadt Gernsbach.

Die ersten etwa 800 Meter läuft er ostwärts und tieft seine anfängliche Laufmulde zu einem Tal ein, bis er bei der ersten Tallichtung auf etwa 778 m ü. NHN seinen rechten Oberlauf Rossstallgraben aufnimmt, der selbst aus dem Moor Mannsloh ausfließt, aber mit seinem rechten Zufluss Seegraben auch noch den Wildsee und das umgebende große Hochmoor zum Teil entwässert. Danach wendet der Brotenaubach seinen Lauf auf Nordosten. Weiter abwärts in der nächsten, länglichen Tallichtung passiert er den einzigen Wohnplatz Brotenau an seinem Ufer. Danach fließt wiederum von rechts das Rotwasser aus dem Südsüdwesten zu, es entwässert das Wildseemoor an dessen Ostseite.

Der letzte große Zufluss Lehenbächle, mit 2,2 km der längste und mit 2,2 km² auch der einzugsgebietsreichste, mündet wiederum von rechts schon gegenüber der Großen Wiese, an deren Nordostspitze der Brotenaubach weniger als einen halben Kilometer weiter abwärts auf etwa 568 m ü. NHN mit dem aus dem Westsüdwesten heranziehenden Dürreychbach zur Eyach zusammenläuft.

Der Brotenaubach ist 7,1 km lang und hat auf dem Hauptstrang ein Gefälle von etwa 326 m (ca. 45 ‰). Die oberen Zuläufe entstehen auf bis zu 926 m ü. NHN.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 15,1 km² große Einzugsgebiet des Brotenaubachs erstreckt sich von etwas südlich des Brotenaubachursprungs bis zu seiner Mündung etwa sechs Kilometer weit und erreicht quer dazu eine Breite von bis etwa zweidreiviertel Kilometer. Es ein bis auf wenige kleine Lichtungen geschlossenes Waldgebiet mit dem Einzelanwesen Brotenau als einzigem Siedlungsplatz.

An der gesamten nordwestlichen Wasserscheide grenzt das Einzugsgebiet des Dürreychbachs an. An der östlichen, südöstlichen und südlichen fließen jenseits nacheinander deren Nebenflüsse Rennbächle, Güterbächle, Rollwasserbach ungefähr ostwärts und von links zur Großen Enz, zuletzt noch der Kegelbach. Alle diese Konkurrenten entwässern also ebenfalls letztlich in die Enz. Nur hinter der westlichen Wasserscheide entwässert der Reichenbach westwärts zur Murg, weshalb sie hier ein Abschnitt der größeren Wasserscheide zwischen Rhein im Westen und Neckar im Osten ist. Nahe dem Einzugsgebietsdreieck von Reichenbach, Dürreychbach und Brotenaubach liegt auch der mit etwa 945 m ü. NHN höchste Punkt des Brotenaubach-Einzugsgebiets.

Das Einzugsgebiet liegt im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, in ihm liegt (nur) der nördliche Teil des östlichen Teilgebietes des Natur- und Waldschutzgebietes Kaltenbronn um das Wildseemoor, ferner der obere Teil des Naturschutzgebietes Eyach- und Rotenbachtal in Gestalt eines Bandes entlang dem Brotenaubach. Der nicgt unter Naturschutz stehende Rest des Einzugsgebietes gehört gesamthaft zum Landschaftsschutzgebiet Mittleres Murgtal. Bis auf winzige Randschnipel liegt das Einzugsgebiet auch im Wasserschutzgebiet Eyachspeicher und um das Schutzgebiet für das Wildseemoor legt sich mit kleinen Lücken in breitem Bogen ein weiteres Waldschutzgebiet Kaltenbronn.[LUBW 4]

Das ganze Gebiet zählt naturräumlich zum Unterraum Grindenschwarzwald und Enzhöhen des Schwarzwaldes.[1]

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tabelle der Zuflüsse auch höherer Ordnung und zusätzlich einiger wichtiger Teilstränge. Stationierung und Gewässerlänge[LUBW 2], Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Zum Vergleich wurden auch die Daten des Brotenaubachs selbst mit aufgenommen.

Direkte und indirekte Zuflüsse des Brotenaubachs
Stat.[Z 1]
[m]
Name GKZ[Z 2] von Vorfluter Länge
[km]
EZG
[km²]
Mündung Quelle
Lage
 
Höhe
[m ü. NHN]
Lage
 
Höhe
[m ü. NHN]
5.789 Brotenaubach bis Rossstallgraben 23842-0 n.a. = Brotenaubach 1,4 01,5 Kreuzlehütte 894,0
5.789 Rossstallgraben[Z 3] 23842-12 rechts → Brotenaubach 1,3 01,1 Salmannsloh /Rossstall/Lehklinge 778,0 Mannsloh 926,0
0.398     Rossstallgraben bis Seegraben 23842-120 n.a. = Rosstalgraben 0,9 00,5 Mannsloh 926,0
0.398 Seegraben 23842-122 rechts → Rosstalgraben 1,1 00,4 Rossstallloch 815,0 Wildsee 909,0
2.911 Rotwasser[Z 4] 23842-14 rechts → Brotenaubach 2,0 02,4 Rotwasserhütte 660,0 Weißenstein-
hütte
884,0
0.336 (Bach von Altlochquelle) 23842-142 links → Rotwasser 0,7 00,3 ggü. Rotwasser 700,0 Osthang Hornberg 830,0
1.841 (Bach aus dem Gewann Lochbrunnen) 23842-16 links → Brotenaubach 0,9 00,9 ggü. Brotenau 617,0 Osthang Häuserberg 760,0
0.466 Lehenbächle 23842-18 rechts → Brotenaubach 2,2 02,2 Große Wiese 578,0 Lehenbrückle 822,0
000.0 Brotenaubach[LUBW 3] 23842 n.a. → Eyach 7,1 15,1 Große Wiese 568,0 Kreuzlehütte 894,0
  1. Stationierung, die Entfernung von der Mündung des aufnehmenden Gewässers aufwärts bis zu diesem Zufluss.
  2. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer; mit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter steht.
  3. Der StrangBrotenaubach→Rossstallgraben→Seegraben ist 7,2 km lang
  4. Länge ab Moorauslauf

Brotenau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Hohlohturm über das Hochplateau des Hohloh mit dem Einschnitt der Brotenau am Horizont

Das Brotenau genannte Kerbtal des Brotenaubachs liegt überwiegend im Mittleren Buntsandstein, im Mündungsbereich tritt Rotliegend zu Tage. Eiszeitliche Karbildungen prägen die nord- bis ostgerichteten Talhänge. Die bei den Zuflüssen genannten Bäche von der Altlochquelle und aus dem Gewann Lochbrunnen entwässern etwa solche Karmulden. Der Bach wurde im 18. und 19. Jahrhundert für die Scheiterholzflößerei genutzt; der Zufluss über den Seegraben vom Wildsee diente hierzu als Schwallwasser.

Der Wohnplatz Brotenau von Gernsbach, ein Einzelanwesen im mittleren Tal, ist der einzige Siedlungsplatz darin.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LUBW[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Brotenaubachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. a b c Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. a b Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  3. a b Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  4. Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern, Natur teilweise nach dem Layer Biotop.
  5. Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.

Andere Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Huttenlocher, Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1949, überarbeitet 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7216 Gernsbach

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]