The Cramps

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The Cramps


The Cramps (1990)
Allgemeine Informationen
Herkunft Akron, Vereinigte Staaten
Genre(s) Garage Rock, Punk-Rock, Surfrock, Rockabilly, Psychobilly, Gothabilly
Gründung 1976
Auflösung 2009
Website www.thecramps.com
Gründungsmitglieder
Erick „Lux Interior“ Purkhiser
Kristy „Poison Ivy“ Wallace
E-Gitarre
Greg „Bryan Gregory“ Beckerleg (bis 1980)
Pam „Pam Balam“ Beckerleg (bis 1976)
Letzte Besetzung
Erick „Lux Interior“ Purkhiser († 2009)
Kristy „Poison Ivy“ Wallace
Schlagzeug
Harry Drumdini (1993–2003, 2006–2009)
Ehemalige Mitglieder
E-Gitarre
Julien „Julien Griensnatch“ Hechtlinger (1980)
E-Gitarre
Brian „Kid Congo Powers“ Tristan (1980–1983)
E-Gitarre
Mike „Ike Knox“ Metoff (1983–1984)
E-Gitarre
Christopher „Click Mort“ Doran (1984)
E-Bass
Tim „Touch Hazard“ Maag (1985–1986)
E-Bass
Jennifer „Fur“ Dixon (1986)
E-Bass
Candy Del Mar (1986–1991)
E-Bass
Slim Chance (1991–1998)
E-Bass
Doran Shelley (1998–1999)
E-Bass
Tim „Sugarpie Jones“ Ferris (1999–2000)
E-Bass
Scott „Chopper“ Franklin (2002–2006)
E-Bass
Sean Yseult (2006)
Schlagzeug
Miriam Linna (1976–1977)
Schlagzeug
Nick Knox (1977–1991)
Schlagzeug
Jim Sclavunos (1991)
Schlagzeug
Jeffrey „Nickey Alexander“ Ivisovich (1991–1993)
Schlagzeug
„Jungle“ Jim Chandler (2003)
Schlagzeug
Bill „Buster“ Bateman (2004–2006)

The Cramps waren eine US-amerikanische Musikgruppe, die 1976 gegründet wurde und bis zum Tod von Sänger Erick Purkhiser, alias Lux Interior, im Jahr 2009, bestand. Lux Interior und seine Ehefrau, die Gitarristin Kristy Wallace, alias Poison Ivy, waren die einzigen Mitglieder der Band, die ihr permanent angehörten.

Die Cramps genießen heute Kultstatus und ihr eigener Stil, eine Verbindung von Rockabilly mit Garage-Rock und Punkrock, übte einen wesentlichen Einfluss auf Genres wie Psychobilly, Death-Rock oder Horrorpunk aus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band wurde 1976 vom Paar Erick Lee „Lux Interior“ Purkhiser (* 1946) und Kristy Marlana „Poison Ivy Rorschach“ Wallace (* 1953) in Akron, Ohio gegründet. Im Herbst 1975 zogen sie nach New York. Greg „Bryan Gregory“ Beckerleg wurde zweiter Gitarrist der Band, seine Schwester Pam „Pam Balam“ Beckerleg spielte kurze Zeit Schlagzeug. Zu dieser Zeit war die Band Teil der frühen New Yorker Punkszene rund um das CBGB. Mit Miriam Linna am Schlagzeug spielte die Band am 1. November 1976 das erste Konzert als Vorgruppe von Suicide im CBGB. Es folgten weitere Auftritte und erste Aufnahmen in einem Studio mit Richard Robinson, der auch The Flamin Groovies produziert hatte. Die Band war mit den Aufnahmen jedoch unzufrieden und so blieben sie unveröffentlicht. Nach weiteren Auftritten verließ Miriam Linna die Band, sie wurde von Nicolas „Nick Knox“ Stephanoff ersetzt. 1977 wurde Alex Chilton auf die Band aufmerksam und nahm mit ihr im Oktober 1977 einige Stücke auf. Einige der Aufnahmen wurden auf zwei Singles im April und November 1978 auf dem bandeigenen Label Vengeance Records veröffentlicht. Die erste Single wurde rund 6000 mal verkauft. Weitere Auftritte der Band, z. B. als Vorgruppe für The Clash im Jahr 1979, erweiterten ihren Bekanntheitsgrad, so dass sie schließlich von Miles Copeland für sein Label I.R.S. Records unter Vertrag genommen wurde.

The Cramps (1982)

Die erste Veröffentlichung war eine Zusammenfassung der ersten beiden Singles und eines neuen Lieds unter dem Titel Gravest Hits. Anschließend schickte Copeland die Band nach Großbritannien, um sie dort als Vorgruppe von The Police touren zu lassen. Im Juli 1979 gab es weitere Aufnahmen für das erste komplette Album Songs the Lord Taught Us mit Alex Chilton in Memphis. Nach einer anschließenden Tournee durch die Vereinigten Staaten verließ Gregory überraschend die Gruppe. Diese Lücke füllte nach einigem Hin und Her letztendlich Brian „Kid Congo Powers“ Tristan. Mit ihm entstand im April 1981 das zweite Album Psychedelic Jungle. Nach wie vor spielte die Band ohne Bassist. Nach der Veröffentlichung des Albums und einigen Singles führten Schwierigkeiten mit dem Label zu einer zweijährigen Pause, schließlich trennten sich Band und Label.

Fortan kam es zu Veröffentlichungen auf verschiedenen Independent-Labels, zum Beispiel 1983 ein Livealbum mit nur sechs Liedern unter dem Titel Smell of Female. Kurz vor der Veröffentlichung verließ Powers die Formation. Er kehrte zu seiner früheren Band The Gun Club zurück. Zum Trio geschrumpft nahm die Gruppe schließlich im Herbst 1985 ihr nächstes Album auf, wobei Poison Ivy neben der Gitarre auch Bassparts übernahm. Mit dem Album A Date With Elvis, das Ricky Nelson gewidmet war, gelangte die Gruppe auf Platz 34 in den Charts von Großbritannien. Die Hinzunahme eines Basses veränderte nicht nur den Klang der Band, die Musik wurde insgesamt ein wenig komplexer. Kurz nach Veröffentlichung der Platte stieß Jennifer „Fur“ Dixon zur Band, die allerdings recht schnell von Conny „Candy“ Del Mar abgelöst wurde, die ihren Einstand auf dem Livealbum Rockinnreelininaucklandnewzeelandxxx feierte.

Mit dem Album Stay Sick konnte die Band einen neuerlichen Charterfolg in den UK-Charts mit Platz 62 verbuchen. Zum ersten Mal waren sie auch bei einem Sublabel des Majorlabel EMI unter Vertrag. Die Singleauskopplung Bikini Girls With Machine Guns schaffte es dank häufigerem Einsatz des Videos auf MTV unter die Top 40 (UK-Charts, Platz 35). Dies sollten allerdings die bisher letzten Chartplatzierungen für die Gruppe bleiben. Ende 1990 verließ Del Mar die Formation, schlimmer war jedoch der Weggang des langjährigen Schlagzeugers Knox.

Die Band konnte Slim Chance als Bassisten gewinnen. Nur am Schlagzeug herrschte ein reger Wechsel, bis Harry Drumdini zur Band stieß. Zwischenzeitlich gab es noch weitere Veröffentlichungen und Labelwechsel. Auf dem Album Look Mom, No Head! kam es zu einem Duett von Lux Interior mit seinem Vorbild Iggy Pop (auf Miniskirt Blues). Danach ließen sie lange nichts mehr von sich hören. Viele glaubten, die Band hätte sich aufgelöst. Tatsächlich kehrten sie jedoch 2002 mit dem neuen Bassisten Scott „Chopper“ Franklin sowie dem Album Fiends of Dope Island wieder zurück.

2004 erschien How to Make a Monster, das letzte Album mit unveröffentlichten Demoaufnahmen, sowie Livestücken.

Lux Interior verstarb am 4. Februar 2009 in Glendale, Kalifornien an einer Erkrankung des Herzens im Alter von 62 Jahren.[1]

Musikstil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band vermischte den Rock ’n’ Roll und Rockabilly der 1950er Jahre mit dem Garagenrock der 1960er Jahre. In der ersten Phase der Band, mit zwei Gitarren und ohne Bass, wurden die Gitarren bisweilen gnadenlos übersteuert und verzerrt, so dass kaum noch ein klares Spiel zu hören war.

Als Vorlage für die Texte dienten Comics, Horror-, Science-Fiction- und Sex-B-Movies.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Netflix-Serie Wednesday tanzt die Hauptdarstellerin Jenna Ortega zum Lied Goo Goo Muck von den Cramps. Der Erfolg der Serie bescherte dem Song und der Band Ende 2022 ein unverhofftes Revival. Die Version der Cramps ist ein Cover der Band Ronnie Cook & The Gaylads aus dem Jahr 1962.[2][3]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[4][5]
Off the Bone
  UK 44 
Silber
Silber
25.06.1983 (4 Wo.)
Smell of Female
  UK 74 26.11.1983 (2 Wo.)
A Date with Elvis
  UK 34 01.03.1986 (6 Wo.)
Stay Sick!
  UK 62 24.02.1990 (1 Wo.)
Singles[4]
Can Your Pussy Do the Dog
  UK 68 09.11.1985 (2 Wo.)
What’s Inside a Girl
  UK 66 10.05.1986 (5 Wo.)
Bikini Girls with Machine Guns
  UK 78 10.02.1990 (1 Wo.)
All Women Are Bad
  UK 35 05.05.1990 (3 Wo.)
Creatures from the Black Leather Lagoon
  UK 76 01.09.1990 (2 Wo.)
Ultra Twist!
  UK 94 08.10.1994 (1 Wo.)

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1979: Gravest Hits (EP)
  • 1980: Songs the Lord Taught Us
  • 1981: Psychedelic Jungle
  • 1986: A Date With Elvis
  • 1990: Stay Sick
  • 1991: Look Mom, No Head!
  • 1994: Flame Job
  • 1997: Big Beat from Badsville
  • 2003: Fiends of Dope Island
Lux Interior (2004)

Sonstige Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1983: Off the Bone (Kompilation)
  • 1983: Smell of Female (Live)
  • 1984: Bad Music for Bad People (Kompilation)
  • 1987: Rockin n Reelin in Auckland New Zealand XXX (Live)
  • 2004: How to Make a Monster (Demos & Liveaufnahmen)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1978: The Way I Walk / Surfin’ Bird
  • 1978: Human Fly / Domino
  • 1980: Fever / Garbageman
  • 1980: Drug Train / Garbageman
  • 1980: Drug Train / Love Me / I Can Hardly Stand It
  • 1981: Goo Goo Muck / She Said
  • 1981: The Crusher / Save It / New Kind of Kick
  • 1984: Faster Pussycat / You Got Good Taste
  • 1984: I Ain’t Nuthin’ But a Gorehound / Weekend on Mars
  • 1985: Can your Pussy Do the Dog? / Blue Moon Baby
  • 1986: Kizmiaz / Get off the Road
  • 1986: What’s Inside a Girl? / Get Off the Road
  • 1990: Bikini Girls with Machine Guns / Jackyard Backoff
  • 1990: All Women are Bad / Teenage Rage
  • 1990: Creatures from the Black Leather Lagoon / Jailhouse Rock
  • 1991: Eyeball in my Martini / Wilder Wilder Faster Faster
  • 1992: Dames, Booze, Chains And Boots / It’s Mighty Crazy / Jelly Roll Rock / Shombolar
  • 1994: Ultra Twist! / Cofessions of a Psycho Cat
  • 1995: Naked Girl Falling Down the Stairs / Let’s Get Fucked up / Surfin’ Bird (live)
  • 1997: Like a Bad Girl Should / Wet Nightmare
  • 2003: Big Black Witchcraft Rock / Butcher Pete

Musikvideos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1978: Human Fly
  • 1979: Garbageman
  • 1990: Bikini Girls with Machine Guns
  • 1990: Creature from the Black Leather Lagoon
  • 1994: Ultra Twist
  • 1994: Naked Girl Falling Down the Stairs
  • 1997: Like a Bad Girl Should

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ian Johnston: The Wild Wild World of The Cramps. Omnibus Press, London, 1990. ISBN 0-7119-2350-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachruf in der Los Angeles Times vom 4. Februar 2009
  2. The Cramps’ ‘Goo Goo Muck’ sees 50-fold streaming increase in five days thanks to Netflix’s ‘Wednesday’. In: New Musical Express. 5. Dezember 2022, abgerufen am 15. Dezember 2022 (englisch).
  3. Phoebe Myers: Wednesday und The Cramps: Wie das Addams-Family-Spin-off den Psychobillys zu neuer Berühmtheit verhilft. In: uDiscover Germany. 8. Dezember 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  4. a b Chartquellen: UK
  5. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: The Cramps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien