Buchholz in der Nordheide

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Wappen Deutschlandkarte
Buchholz in der Nordheide
Deutschlandkarte, Position der Stadt Buchholz in der Nordheide hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 20′ N, 9° 52′ OKoordinaten: 53° 20′ N, 9° 52′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Harburg
Höhe: 72 m ü. NHN
Fläche: 74,76 km2
Einwohner: 40.810 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 546 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21244
Vorwahlen: 04181, 04186, 04187
Kfz-Kennzeichen: WL
Gemeindeschlüssel: 03 3 53 005
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
21244 Buchholz in der Nordheide
Website: www.buchholz.de
Bürgermeister: Jan-Hendrik Röhse (CDU)
Lage der Stadt Buchholz in der Nordheide im Landkreis Harburg
KarteKönigsmoorOtterWelleTostedtWistedtTostedtHandelohUndelohDohrenHeidenauDohrenKakenstorfDrestedtWenzendorfHalvesbostelRegesbostelMoisburgHollenstedtAppelNeu WulmstorfRosengartenBuchholz in der NordheideEgestorfHanstedtJesteburgAsendorfMarxenHarmstorfBendestorfBrackelSeevetalLandkreis HarburgNiedersachsenLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis HeidekreisLandkreis LüneburgLandkreis StadeFreie und Hansestadt HamburgSchleswig-HolsteinGödenstorfEyendorfVierhöfenGarlstorfSalzhausenToppenstedtWulfsenGarstedtStelleTespeMarschachtDrageWinsen
Karte

Buchholz in der Nordheide ist die größte Stadt und nach Seevetal die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises Harburg und liegt am nördlichen Rand der Lüneburger Heide. Sie ist eine selbständige Gemeinde, gehört zu Niedersachsen und liegt ca. 30 km südlich von Hamburg in der gleichnamigen norddeutschen Metropolregion.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturräumliche Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchholz in der Nordheide liegt am Ostrand der Schwarzen Berge, am Übergangsbereich von deren Nordteil, den Harburger Bergen, zu deren Südteil, den Lohbergen. Sie gehören zur Hohen Heide, einem Endmoränenzug des Drenthe-II- sowie des Warthestadiums der Saaleeiszeit. Die höchsten Erhebung ist der nahe dem Buchholzer Ortsteil Sprötze in der Lohberge liegende Brunsberg (129,5 m). Weitere Erhebungen finden sich mit dem Nuppenberg (114 m), dem Stucksberg (102 m) sowie dem Dangerser Berg (120 m) und dem Habenberg (120 m) vor allem im Norden der Stadt. Am östlichen Abhang des Brunsbergs liegt das Höllental, ein geomorphologisch bemerkenswertes Relikt eines neuzeitlich überformten periglazialen Trockentals. Von größeren Flüssen wird die Stadt nur an seinen Grenzen berührt. Dies sind die Elbe-Nebenflüsse Este im Westen und die Seeve im Süden bei Holm. Ansonsten gibt es eine Vielzahl von kleineren Bächen wie Pulverbach, Trelder Bach, Sprötzer Bach und Reindorfer Bach sowie der das Stadtgebiet von der Quelle im Nordwesten bei Meilsen bis zum Zusammenfluss mit der Seeve im Süden durchfließende Steinbach (Seppenser Bach), dem die Buchholzer Ortschaft Steinbeck ihren Namen verdankt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchholz grenzt im Norden an die zur Gemeinde Rosengarten gehörenden Orte Emsen, Nenndorf und Eckel, dazu Rade in der Gemeinde Neu Wulmstorf, im Osten an Jesteburg und Hanstedt, im Süden an Undeloh und Handeloh, sowie im Westen an Tostedt, Kakenstorf, Drestedt und Wenzendorf.

Nachbarstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buxtehude
19 km
Hamburg
26,55 km
Seevetal
10,48 km
Hollenstedt
11,01 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Winsen (Luhe)
22,81 km
Tostedt
11,15 km
Schneverdingen
23,81 km
Jesteburg
5,92 km

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchholz besteht aus insgesamt sieben Stadtteilen. Dies sind die Kernstadt und die sechs Ortschaften, welche jeweils über einen eigenen Ortsrat und Ortsbürgermeister verfügen. Die meisten Stadtteile sind wiederum in Ortsteile untergliedert, die allerdings verwaltungsrechtlich keine Bedeutung haben. Reindorf verfügt als kleinste Ortschaft nur über einen Ortsvorsteher.[2]

Stadtteile (nach Einwohnerzahl absteigend sortiert):

  • Buchholz (Kernstadt)
    • Ortsteil Vaensen
    • Ortsteil Buensen
  • Holm-Seppensen
    • Ortsteil Seppensen
    • Ortsteil Holm-Seppensen
    • Ortsteil Holm
  • Steinbeck
    • Ortsteil Steinbeck
    • Ortsteil Meilsen
  • Sprötze
    • Ortsteil Sprötze
    • Ortsteil Brumhagen
  • Trelde
    • Ortsteil Trelde
    • Ortsteil Suerhop
  • Dibbersen
    • Ortsteil Dibbersen
    • Ortsteil Dangersen
  • Reindorf

(Aussprache: Vaensen, Buensen und Suerhop werden mit langgezogenem Vokal (Dehnungs-e), und nicht mit Umlaut ausgesprochen, in der kurhannoverschen Landesaufnahme um 1770 ist z. B. Buensen noch als Buhnsen verzeichnet)

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in Buchholz wird als warm und gemäßigt klassifiziert. In Buchholz fällt viel Niederschlag, selbst im trockensten Monat. Die Temperatur im Jahresdurchschnitt beträgt 8,3 °C, dabei fallen 745 mm Niederschlag durchschnittlich in einem Jahr.

Mit 43 mm ist der Februar der Monat mit dem geringsten Niederschlag im Jahr. Der Juli ist mit 79 mm der niederschlagsreichste Monat im Jahr und ebenfalls mit durchschnittlich 18 °C der wärmste Monat. Am kältesten ist der Januar mit durchschnittlich 2 °C.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ältestes Zeugnis menschlicher Besiedlung im Stadtgebiet Buchholz ist ein Lagerplatz der Hamburger Kultur (13.000–10.000 v. Chr.), der zum Ende der letzten Eiszeit angelegt wurde. Bekanntere Denkmäler aus vorgeschichtlicher Zeit sind das Hünenbett im Klecker Wald und verschiedene Hügelgräbergruppen, die von der Einzelgrabkultur bis in spätsächsische Zeit datieren. Insgesamt sind im Stadtgebiet annähernd 560 archäologische Fundstellen bekannt.

Der Ortsteil Sprötze wurde als Sproccinla 1105, der Ortsteil Steinbeck 1331 erstmals erwähnt. 1450 wurde Buchholz erstmals im „Winsener Schatzregister“ als Dorf „Bockholte“ genannt. Es bestand damals aus wohl nur sechs Hofstellen.

Im Jahre 1527 wurde Buchholz evangelisch. 1654 wurde die erste Schule in Buchholz gebaut. Laut Amtslagerbuch des Amtes Harburg hatte Buchholz 1667 vierzehn Hofstellen, eine Schule und einen Krug. Die Ackerfläche betrug 45,5 ha. 1699 wurde der erste Feuerlöschverband gegründet. Von 1803 bis 1814 besetzten Napoleons Truppen das Dorf. In dieser Zeit wurde die Chaussee BremenHamburg (heutige B 75) abseits des Dorfes gebaut. Am 15. Mai 1857 erhielt die Gemeinde Buchholz die Selbstverwaltung. Am 1. Juni 1874 wurde die Eisenbahnstrecke Hamburg–Bremen mit einem Bahnhof in Buchholz dem Verkehr übergeben. Die weitere Strecke Buchholz–Lüneburg erhielt einen eigenen Bahnhof. 1899 wurde das Imprägnierwerk (Julius Rütger aus Berlin) südlich des Bahnhofs in Betrieb genommen, mit anfangs etwa fünfzig Arbeitern. Um 1900 entstand ein Kalksandsteinwerk gegenüber dem Bahnhof. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde daraus eine Mehlfabrik, später eine Fassfabrik. Seit 1963 befindet sich hier die Reihenhaussiedlung Bremer Reihe. 1901 wurde die Eisenbahnstrecke Buchholz–Soltau eingeweiht. Im selben Jahr entstand ein Wasserwerk (bestand bis 1923). Im folgenden Jahr wurde die Eisenbahnstrecke Buchholz–Bremervörde eingeweiht (Abschnitt Buchholz–Hollenstedt 1968 stillgelegt).

Am 8. Juni 1925 wurde in Buchholz durch Otto Telschow die erste NSDAP-Ortsgruppe des nördlichen Niedersachsen gegründet. Telschow wurde später Gauleiter des Gaus Ost-Hannover, dessen Sitz bis zum Sommer 1932 in Buchholz war, bevor dieser zuerst nach Harburg und später nach Lüneburg verlegt wurde. Der Ort blieb trotz dieser Verlegung jedoch ein Zentrum nationalsozialistischer Politik in der Region. So stand in Buchholz in der Geraden Straße die am 4. November 1934 eingeweihte Ehrenhalle der Nationalsozialisten, die die wichtigste nationalsozialistische Kult- und Feierstätte im Gau Ost-Hannover war. Auf dem Schornstein der Fassfabrik an der Bremer Straße und damit in Sichtweite der „Ehrenhalle“ wehte die Hakenkreuzfahne. Diese Fahne hatten einige Arbeiter, die in der SPD organisiert waren, bei nachts heruntergeholt und einige Tage versteckt. Sie wurde anonym per Post an die NSDAP nach Harburg geschickt.

1936 wurde das Teilstück Dibbersen–Sittensen der Reichsautobahn (heutige A 1) dem Verkehr übergeben.

Am 19. April 1945 nahmen britische Panzer Steinbeck ein. Am 6. Juni 1945 setzte die Militärregierung einen provisorischen Gemeinderat ein. Im Gasthaus „Hoheluft“ in Steinbeck wurden am 29. April 1945 durch Parlamentäre die Verhandlungen über die kampflose Übergabe der Stadt Hamburg an die britischen Truppen eingeleitet. Der Verhandlungstisch ist dort noch heute zu sehen; ausgehängte Dokumente erinnern an das Ereignis.[4] Am 15. Juli 1958 wurde Buchholz zur Stadt. Am 14. Dezember 1959 erhielt es den Namenszusatz „in der Nordheide“, der seit dem 1. Januar 1960 offiziell verwendet wird.

1972 wurde ein neues Hallen- und Freibad in der Herrenheide eingeweiht. Im selben Jahr wurde die Kreis-Sonderschule eröffnet und 1974 das Abwassernetz der Stadt an den Abwasserkanal des Landkreises angeschlossen. 1981 wurde der Personenverkehr auf der Eisenbahnstrecke Buchholz–Lüneburg eingestellt; diese Bahnstrecke wurde bis 1996 in Teilschritten endgültig stillgelegt. Der Abschnitt Buchholz–Jesteburg ist heute Teil der Güterumgehungsbahn zum Rangierbahnhof Maschen.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Paulus
Christuskirche

Seit der Einführung der Reformation sind die Einwohner von Buchholz, das zuvor zum Bistum Verden gehörte, überwiegend evangelisch-lutherisch.

Die evangelisch-lutherischen Kirchen St. Paulus von 1892 in der Stadtmitte und St. Johannis von 1967 in der Südstadt gehören zum Kirchenkreis Hittfeld im Sprengel Lüneburg der Landeskirche Hannovers. Weitere evangelisch-lutherische Kirchen befinden sich in den Buchholzer Stadtteilen Sprötze (Kreuzkirche) und Holm-Seppensen (Martin-Luther-Kirchengemeinde).

Die Christuskirche gehört der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten). Die 1952 errichtete Friedenskirche gehört zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Außerdem hat die Christlichen Versammlung Buchholz hier noch ein Gemeindehaus.

Die katholische St.-Petrus-Kirche wurde 1937 erbaut, 1963 erweitert sowie 2017 umfangreich saniert, ihre Pfarrgemeinde gehört zum Bistum Hildesheim.

Das Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche wurde 1932 erbaut. Die Gemeinde gehört zum Regionalverband der Neuapostolischen Kirche in Norddeutschland.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Dibbersen, Holm, Holm-Seppensen, Seppensen, Sprötze, Steinbeck und Trelde sowie Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Itzenbüttel (Reindorf) und Lüllau (Holm-Seppensen) im Zuge der Gemeindereform eingegliedert.[5] Die Einwohnerzahl der Stadt erhöhte sich um 50 %.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung nach Gebietsständen von 1821 bis 2016 nach nebenstehenden Daten

(jeweils am 31. Dezember, wenn nicht anders angegeben)

  • 1821: 00.178
  • 1871: 00.350
  • 1905: 01.220
  • 1925: 02.138
  • 1939: 03.110
  • 1945: 05.000 (geschätzte Anzahl)
  • 1946: 06.003
  • 1958: 07.523
  • 1961: 08.574 (13.599 mit den später eingemeindeten Orten, Volkszählung am 6. Juni)[5]
  • 1963: 10.364
  • 1968: 13.590
  • 1970: 13.726 (19.677 mit den später eingemeindeten Orten, Volkszählung am 27. Mai)[5]
  • 1972: 15.273 (22.620 mit den am folgenden Tag eingemeindeten Orten, 30. Juni)

Stadt Buchholz in der Nordheide nach den Eingemeindungen

  • 1972: 22.620 (1. Juli)
  • 1975: 26.393
  • 1998: 35.264
  • 1999: 35.603
  • 2000: 35.916
  • 2001: 36.109
  • 2002: 36.483
  • 2003: 36.943
  • 2004: 37.556
  • 2005: 37.987
  • 2006: 38.167
  • 2007: 38.162
  • 2010: 40.234
  • 2012: 40.790
  • 2014: 41.749
  • 2016: 41.077

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl 2021[6]
Wahlbeteiligung: 60,1 % (2016: 58,5 %)
 %
40
30
20
10
0
33,0 %
19,3 %
18,6 %
10,0 %
10,6 %
4,6 %
2,2 %
1,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+1,0 %p
−0,8 %p
+6,3 %p
−2,2 %p
+0,7 %p
−4,6 %p
−0,8 %p
+1,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Buchholzer Liste

Der Rat der Stadt Buchholz besteht aus 38 Mitgliedern und dem direkt gewählten Bürgermeister.[7] Die Mitglieder des Rates kommen aus sieben Parteien und einer Wählergruppe. Folgende Ergebnisse erzielten die angetretenen Parteien bei den letzten Wahlen zum Stadtrat:

Sitzverteilung Rat der Stadt Buchholz 2021
        
Insgesamt 38 Sitze

Daraus ergibt sich für die 38 Sitze folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften 2001 2006 2011 2016 2021
Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 14 45,3 17 32,0 12 32,0 12 33,0 12
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 13 22,3 8 26,0 10 20,1 8 19,3 7
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 4 11,9 4 17,3 7 12,3 5 18,6 7
FDP Freie Demokratische Partei 5 10,0 4 7,7 3 12,2 5 10,0 4
LINKE Die Linke* 2,3 1 2,3 1 3,0 1 2,2 1
AfD Alternative für Deutschland 9,1 2** 4,6 2
Piraten Piratenpartei Deutschland 2,4 1 0,8 0
RRP Rentnerinnen- und Rentner-Partei 1,2 0
BUB Liste BUB 1 2,0 1
IDA Liste IDA 1 1,6 1
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 4,6 2 5,5 2
BL Buchholzer Liste 5,7 2 9,9 4 10,6 4
BASIS die Basis LV Niedersachsen 1,8 1
Sonst. Sonstige 0,6 0
fraktionslos 1**
Gesamt 38 100 38 100 38 100 38 100 38
Wahlbeteiligung 52,4 % 55,5 % 58,5 % 60,9 %

* 2006: WASG – Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative; im Oktober 2015 trat Ratsherr Stemmler nach seinem Ausschluss von der Linken in „Die PARTEI“ ein, welche somit den Sitz der Linken übernommen hatte. Später trat er auch aus dieser aus und blieb als franktionsloses Mitglied im Rat[8]

** AfD ursprünglich 3; Ratsherr Stehnken, zur Kommunalwahl 2016 auf Platz 1 der AfD-Liste, trat nach der Wahl aus der AfD aus, behielt aber seinen Sitz und war bis zur Kommunalwahl 2021 fraktionsloses Ratsmitglied[9]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuell amtierender Bürgermeister ist seit 2014 Jan-Hendrik Röhse (CDU).[10] Die Amtszeit des Bürgermeisters beträgt fünf Jahre.

Bürgermeisterwahl 2001[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2001 wurde mit Norbert Stein (SPD) erstmals direkt ein hauptamtlicher Bürgermeister gewählt, der gleichzeitig Chef der Verwaltung ist.

Bürgermeisterwahl 2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bürgermeister-Direktwahl am 10. September 2006 unterlag der bisherige Amtsinhaber Norbert Stein mit 32,5 % seinem von CDU und FDP unterstützen Herausforderer Wilfried Geiger (parteilos) (67,5 %). Der Amtsantritt Geigers erfolgte am 1. November 2006.

Bürgermeisterwahl 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bürgermeister-Direktwahl am 15. Juni 2014 (Stichwahl) gewann Jan-Hendrik Röhse (CDU) mit 61,3 % der Stimmen. Sein Gegenkandidat Joachim Zinnecker (GRÜNE) unterlag mit 38,7 %. Röhse trat sein Amt als Bürgermeister am 1. November 2014 an. Insgesamt waren fünf zugelassene Kandidaten angetreten, neben den beiden Stichwahlteilnehmern auch die parteilosen Norbert Keese, Uwe Schulze und Ronald Bohn.

Bürgermeisterwahl 2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bürgermeister-Direktwahl am 12. September 2021 wurde der bisherige Amtsinhaber Jan-Hendrik Röhse (CDU) mit 50,1 % wiedergewählt. Seine Gegenkandidaten Frank Piwecki (SPD) und Grit Weiland (Buchholzer Liste) unterlagen mit 25,1 % bzw. 24,8 %.

Buchholzer Gemeindevorsteher und Bürgermeister seit 1869[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1869–1873: Hans-Heinrich Eggers
  • 1873–1880: Johann Heinrich Koch
  • 1880–1885: Hans-Heinrich Eggers
  • 1885–1894: (Peter?) Rehm
  • 1894–1900: Adolf Behrens
  • 1900–1906: P. H. Albers
  • 1906–1919: Adolf Behrens
  • 1919–1921: Wilhelm Meister
  • 1921–1924: Hermann Burgdorf (DVP)
  • 1924–1928: Otto Meyer
  • 1928: Hermann Soltau
  • 1928–1933: Oskar Dost
  • 1933–1935: Theodor Mahler (NSDAP)
  • 1935–1945: Rudolf Meyer (NSDAP)
  • 1945–1946: Otto Meyer
  • 1946–1947: Adolf Meyer (Unabhängige)
  • 1947–1948: Heinrich Fricken (SPD)
  • 1948–1950: Peter Cohrs (DP)
  • 1950–1955: Adolf Meyer
  • 1955–1956: Friedrich Diekmann
  • 1956–1961: Ludwig Kröger (UWG)
  • 1961: Wilhelm Prehn (FDP)
  • 1961–1976: Adolf Matthies
  • 1976–1981: Margareta Braasch (SPD)
  • 1981–1991: Hans-Heinrich Schmidt (CDU)
  • 1991–1994: Götz von Rohr (SPD)
  • 1994–2001: Joachim Schleif (CDU)
  • 2001–2006: Norbert Stein (SPD)
  • 2006–2014: Wilfried Geiger (parteilos)
  • seit 2014: Jan-Hendrik Röhse (CDU)

Jugendrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2015 gibt es in Buchholz den Jugendrat, dessen Mitglieder jeweils für zwei Jahre gewählt werden. Alle Buchholzerinnen und Buchholzer im Alter von 14 bis 20 Jahren sind wahlberechtigt und dürfen sich selbst aufstellen. Der Jugendrat besteht aus 10 Mitgliedern, welche die Interessen der jungen Menschen in die Kommunalpolitik einbringen sollen. Dazu hat der Jugendrat ein Antragsrecht im Stadtrat, ein Rederecht in einigen Ausschüssen und ein Anfragerecht an die Verwaltung. Außerdem werden vom Jugendrat jährlich verschiedene Events für Jugendliche veranstaltet. Dazu stellt die Stadt dem Jugendrat ein jährliches Budget von 5000 € zur Verfügung.[11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Buchholz in der Nordheide
Wappen von Buchholz in der Nordheide
Blasonierung: „Über einem gemauerten roten Schildfuß gespalten von Blau und Gold (Gelb); vorne zwei schräg gekreuzte goldene (gelbe) Giebelbretter, die in zugewendeten Pferdeköpfen enden, hinten ein grüner Buchenzweig mit fünf Blättern.“[12]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 8. Februar 1952 vom niedersächsischen Innenminister verliehen. Die Mauer versinnbildlicht die rasche Entwicklung der Stadt. Die Pferdeköpfe schmücken die Giebel niedersächsischer Bauernhäuser und sind häufig in hiesigen Wappen zu finden. Der Buchenzweig steht redend für den Ortsnamen; die fünf Blätter stehen für die Stadtteile.

Flagge und Banner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

00Hissflagge:„Die Flagge ist blau-gelb geteilt mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“
00Banner: „Das Banner ist blau-gelb längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • FrankreichFrankreich Canteleu, Département Seine-Maritime, Frankreich (seit dem 13. September 1975)
  • Polen Wołów, Polen (seit dem 24. August 1996)
  • UkraineUkraine Brody, Ukraine (seit dem 19. Dezember 2023)[13]

Eine weitere Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Berdychev wurde am 26. Juni 2023 durch den Rat beschlossen, aber noch nicht vertraglich festgehalten.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturpreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veranstaltungszentrum „Empore“

Mit dem Kulturpreis wird in Buchholz alle drei Jahre eine lebende Person oder eine Gruppe ausgezeichnet. Er wird für Leistungen bezüglich des Kulturlebens in Buchholz und dem Verdienst für das Ansehen von Buchholz auf kulturellem Gebiet vergeben. Vorschläge können von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt eingereicht werden. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury. Der Kulturpreis besteht aus einem Geldbetrag in Höhe von 2500 € sowie einer Anerkennungsurkunde.[15]

Kulturpreisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Kulturinitiative Buchholz
  • 1989: Geschichts- und Museumsverein
  • 1991: De Steenbeeker
  • 1993: Hans Michael Weikert
  • 1995: Uwe Klindworth
  • 1997: Blasorchester Sprötze (heute Stadtorchester Buchholz)
  • 1999: Hans-Jörg Bengel
  • 2001: Martin Lühker
  • 2005: Gerhard Kegel
  • 2008: Parabol-Theater
  • 2011: Kunstverein Buchholz
  • 2014: Theaterwerkstatt BiSchu
  • 2017: Kulturkirche St. Johannis
  • 2020: Michael Wabbel
  • 2023: Gospelchor Buchholz

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.-Paulus-Kirche, Buchholz in der Nordheide
  • Christuskirche
  • Buchholz Galerie
  • Brunsberg
  • Büsenbachtal
  • Buchholzer-Höfe
  • Empore
  • Funkturm
  • Gut Holm
  • Höllenschlucht
  • Kabenhof
  • Kinderkönig am Rathaus
  • Kulturbahnhof Holm-Seppensen
  • Movieplexx-Kino
  • Museumsdorf Seppensen
  • St.-Johannis-Kirche
  • St.-Paulus-Kirche
  • St.-Petrus-Kirche
  • Schmetterlingspark Alaris
  • Seppenser Mühlenteich
  • Stadtbücherei
  • Stadtteich
  • Sniers Hus
  • Wassermühle Holm
  • Windmühle Dibbersen

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtfest Buchholz 2012: Larry Mathews Blackstone auf der Bühne am Rathausplatz
  • Heidjer-Shanty-Chor Buchholz
  • KIB – Kammermusik in Buchholz (Konzerte im Albert-Einstein-Gymnasium)
  • Musikinitiative Buchholz
  • Posaunenchor St. Paulus
  • Stadtorchester Buchholz e. V. (vormals Blasorchester Sprötze)[16]
  • Pure Wahrheit
  • Daniel Estrin (Voyager)
  • Victim Solidarity Night (Benefizkonzerte zugunsten der Hardcore Help Foundation im Jugendzentrum)

Presse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tageszeitungen mit lokaler Berichterstattung über Buchholz sind der in Winsen erscheinende Winsener Anzeiger (WA) und die Beilage des Hamburger Abendblatts Harburg & Umland. Ferner erscheint für Buchholz die Werbezeitung Nordheide Wochenblatt. Die Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN) sind 2013 eingestellt worden. Die letzte Ausgabe des 1844 gegründeten Traditionsblatts erschien am 30. September 2013.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Buchholz gibt es 17 Sportvereine mit über 15.000 Mitgliedern. In sieben Sporthallen, zwei Gymnastikhallen und zwei Tanzhallen wird in Buchholz der Hallensport, Schulsport, Vereinssport, aber auch der nicht organisierte Sport getrieben.

Außerdem gibt es vier Tennisanlagen mit 27 Tennisplätzen sowie eine Tennishalle. Insgesamt acht Rasenspielfelder, mit zwei 400-Meter-Laufbahnen, und drei Kunstrasenplätze stehen den örtlichen Fußball- und Hockeyvereine zur Verfügung. Des Weiteren gibt es in Buchholz ein Sportzentrum mit Turnhalle, Schwimmhalle, Skaterbahn, einem Basketball- und Volleyballplatz und dem Kletterzentrum. Auch ein Segelverein und mehrere Schützenvereine sowie eine Schützenhalle bestehen in Buchholz.

Es gibt mehrere Bowlingbahnen, eine Minigolfanlage und einen 18-Loch-Golfplatz in Seppensen, kostenfreie und frei zugängliche Angebote der Stadt Buchholz mit der Senioren-Fitness-Anlage im Rathauspark, dem behindertengerechten Spielplatz 'Spielraum für alle' im Sportzentrum und dem Trimm-Dich-Pfad im Klecker Wald.[17]

Die erste Mannschaft der Fußballabteilung vom TSV Buchholz 08 spielt seit der Saison 2006/07 in der fünfklassigen Oberliga Hamburg. Die Heimspiele werden auf der Otto-Koch-Kampfbahn mit einer Kapazität von 3000 Zuschauern ausgetragen. Die Lateinformationen des Vereins wechselten aus wirtschaftlichen Gründen 2016 zu Blau-Weiss-Buchholz. Diese starten unter anderem in der ersten Bundesliga Latein. Darüber hinaus spielt die Frauen-Spielgemeinschaft HL Buchholz 08-Rosengarten in der 2.-Handball-Bundesliga.

2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Georgien ausgewählt.[18] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[19]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Meisterschaften finden in Buchholz jährlich auch folgende Veranstaltungen statt:[20]

  • Brunsberglauf
  • Stadtlauf
  • Großer Preis von Buchholz (Radrennen)
  • Stevens-Cup MTB Stadtwaldrennen
  • Vattenfall Cyclassics
  • Lions Run

Arbeitsgemeinschaft Buchholzer Sportvereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeitsgemeinschaft Buchholzer Sportvereine wurde 1977 auf Initiative der Stadtväter der Stadt Buchholz gegründet. Sie hat die Aufgabe, die Kommunikation und Abstimmungen zwischen der Politik und den Stadt- und Landkreisverwaltungen mit den Vereinen zu vereinfachen. Die Arbeitsgemeinschaft koordiniert die Aktivitäten der Vereine auf den stadt- und landkreiseigenen Plätzen und Hallen. Auch die Vergabe der öffentlichen Mittel für Vereine und Sportler wird durch die AG gesteuert.[21]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen Möbel Kraft AG im Gewerbegebiet I

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchholz verfügt über vier Gewerbegebiete. Sämtliche Flächen dieser Gewerbegebiete befinden sich mittlerweile in Privatbesitz. Die Innenstadt von Buchholz ist ein beliebter Ort für Einzelhandelsbetriebe. Viele Geschäfte sind in dem 2012 eröffneten Einkaufscenter „Buchholz Galerie“ zu finden. Dieses bietet auf 11.000 m² über 50 Geschäfte auf drei Verkaufsebenen. In dem zweiten, 1986 erbauten und 2019 modernisierten, Einkaufszentrum „Buchholzer Höfe“ (zuvor „City Center“) sind auf 7.200 m² auf 2 Verkaufsebenen weitere Läden ansässig. In der Innenstadt befinden sich außerdem Famila und Penny. Rund um den Marktplatz sind zudem viele kleine Privatunternehmen zu finden. Des Weiteren hat die Betz Holding, ein großes Produktions- und Vertriebsunternehmen von Handelsmarken-Artikeln im Lebensmittel- und Hygienebereich, in Buchholz ihren Sitz.

Gewerbegebiet I „Vaenser Heide“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gewerbegebiet I „Vaenser Heide“ ist das älteste und größte Gebiet. Es ist vor allem durch Einzelhandelsbetriebe wie Möbel Kraft, Media Markt, Famila und Obi geprägt. Außerdem bekannt ist das seit 1981 bestehende Sportbekleidungsunternehmen killtec Sport- und Freizeit GmbH.

Das Gewerbegebiet II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gewerbegebiet II befindet sich in direkter Nachbarschaft. Es wird durch Dienstleistungs-, Handwerks- und Großhandelsunternehmen bestimmt. Das Gewerbegebiet II ist 2014 in nördlicher Richtung (Dibbersen) um rund sechs Hektar erweitert worden.

Gewerbegebiet III „Trelder Berg“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gewerbegebiet III „Trelder Berg“ ist das jüngste der vier. Seit Ende 2017 sind sämtliche Flächen belegt. Mit acht Autohäusern (BMW, Toyota, Opel, Ford, Mercedes, Renault, Dacia und Hyundai) etabliert sich hier die größte Automeile der Nordheide.

Gewerbegebiet „Meilsener Straße“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gewerbegebiet „Meilsener Straße“ besteht seit dem Jahr 2000 und ist das kleinste Gebiet. Hier ansässig ist die Milford Tea GmbH & Co. KG, sowie ein Lager der Ostfriesischen Tee Gesellschaft (OTG).

Gewerbegebiet „Technologie- und Innovationspark (TIP)“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der TIP Innovationspark Nordheide befindet sich im nördlichen Stadtgebiet der Stadt Buchholz und grenzt an das bestehende Gewerbegebiet Vaenser Heide II. Die Erschließung des 25 Hektar großen Areals wurde im Herbst 2021 abgeschlossen. Das im Bau befindliche Gewerbegebiet soll vor allem Platz für innovative mittelständische Firmen bieten.

Gewerbegebiet IV „Trelder Berg Nord“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach derzeitigem Planungsstand soll der vorhandene Gewerbestandort am „Trelder Berg“ in Richtung Norden erweitert werden. Die circa 13 Hektar große Fläche wurde bislang überwiegend als Gartenbaubetrieb genutzt und soll als Gewerbegebiet entwickelt werden.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gleichnamige Anschlussstelle in der Ortschaft Dibbersen verbindet Buchholz mit der A 1 Hamburg–Bremen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das Buchholzer Dreieck, von dem aus die A 261 abzweigt und eine Eckverbindung zur A 7 Flensburg–Hamburg–Hannover darstellt. Außerdem liegt Buchholz an den Bundesstraßen 75 und 3. Die Bundesstraße 75 kreuzt am Trelder Berg die Bundesstraße 3 und führt seit Ende 2014 an Dibbersen vorbei (Dibbersener Umgehungsstraße). Von der Anschlussstelle A 1 Rade, welche zu der Gemeinde Neu Wulmstorf gehört, ist Buchholz auch über die Bundesstraße 3 zu erreichen.

Um den Verkehr zu entlasten wurde 1973 das erste Mal ein Generalverkehrsplan definiert, welcher die „Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr“ und die „Erschließung potentieller Stadtentwicklungsgebiete östlich der Bahn“ vorsah.[22] In Buchholz bekannt geworden ist dieses Vorhaben unter dem Namen „Ostring“. Deshalb wurde Mitte der 1980er Jahre auch die Feuerwehr aus dem Zentrum der Stadt an den heutigen Standort an der Bendestorfer Straße verlegt.[23] Seitdem wurden die Planungen für die Ortsumgehung immer wieder zugunsten des Mühlentunnels verworfen oder anderweitig gestoppt. Ein Ausbau des Postkutschentunnels aus dem Jahr 1870 wurde zwischenzeitlich mehrfach forciert[24], da dieser, neben der Canteleubrücke, eine der wichtigsten Eisenbahn-Querungen in Buchholz darstellt. Diese Planungen sind zuletzt an zu hohen Kosten für einen Neubau gescheitert, weshalb die Stadt 2021 für eine Neuaufnahme der Planungen für den Ostring gestimmt hat.[22][25]

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Buchholz (Nordheide)

Buchholz liegt an der auch als Rollbahn bezeichneten Hauptstrecke Hamburg–Bremen und ist sowohl Ausgangspunkt der Heidebahn nach Hannover als auch einer Güterumgehungsbahn zum Rangierbahnhof Maschen, die die Trasse der ehemaligen Bahnstrecke Buchholz–Lüneburg im Abschnitt Buchholz–Jesteburg nutzt. Bis 1968 existierte darüber hinaus eine Strecke über Hollenstedt nach Bremervörde. Der Bahnhof Buchholz verfügte über umfangreiche Gleisanlagen einschließlich eines Vorbahnhofes mit Ablaufberg. Buchholz hatte früher auch ein bedeutendes Bahnbetriebswerk mit Drehscheibe und Ringlokschuppen.

Im Personenverkehr wird der Trennungsbahnhof Buchholz durch die Expresslinie Hamburg–Bremen (metronom) und die Regionalbahnlinien Hamburg–Bremen (metronom) und Buchholz–Soltau–Hannover (start) bedient. Außerdem zweigt am Bahnhof die ehemalige Bahnstrecke Wittenberge–Buchholz von der Eisenbahntrasse Hamburg–Bremen ab. Heutzutage wird der erste Abschnitt dieser nur noch von Güterverkehr befahren und bedient den nahegelegenen Rangierbahnhof Maschen vom Süden herkommend. Die Regionalbahnen halten auch an den im Buchholzer Stadtgebiet liegenden Haltepunkten Sprötze (an der Strecke nach Bremen), Suerhop und Holm-Seppensen (beide Heidebahn). In allen Zügen gelten Fahrausweise des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV).

Fast alle Züge der Heidebahn werden am Wochenende bis Hamburg-Harburg weitergeführt.[26]

Im Güterverkehr wird Buchholz seit einigen Jahren nicht mehr bedient. Letzter Kunde war ein Schotterwerk südlich des Vorbahnhofes. Dessen ehemaliges Betriebsgelände ist saniert und renaturiert worden. Die Bahnhöfe Holm-Seppensen und Sprötze verloren ihre Eigenschaft als Güterbahnhof bereits in den 1980er Jahren und wurden zu Haltepunkten zurückgebaut. Außer für den Personennahverkehr (ca. 5000 Fahrgäste täglich) hat der Bahnhof eine große Bedeutung bei der Abwicklung von durchfahrenden Güter- und Fernverkehrszügen.

Am 4. Juni 1939 ereignete sich bei Buchholz ein Zusammenprall zweier Züge. 15 Menschen starben, 23 wurden darüber hinaus verletzt.[27]

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Buslinien vom Buchholz Bus erschließen werktags die Kernstadt sowie die Stadtteile Steinbeck und Holm-Seppensen und schneiden sich dabei an der zentral gelegenen Haltestelle „Treffpunkt“. Bei besonderen Veranstaltungen in der Stadt oder an den Adventsonntagen werden die Betriebszeiten angepasst.

Darüber hinaus verkehren Regionalbusse Richtung Hamburg-Harburg, Rosengarten, Hanstedt/Egestorf, Winsen und Hollenstedt, auch an Sonn- und Feiertagen. Diese Busse fahren vom Bahnhofsvorplatz oder vom ZOB und übernehmen mit der Anbindung von Dibbersen, Trelde und Reindorf auch innerstädtische Verkehrsaufgaben.

An Schultagen fahren zusätzlich zahlreiche Schulbusse sternförmig aus dem gesamten Landkreis nach Buchholz. Die Busse sind öffentlich und können von jedermann genutzt werden. Da Buchholz bedeutender Berufsschulstandort ist, ergeben sich Fahrtmöglichkeiten in fast alle Ortschaften des Landkreises Harburg. Zentrale Umsteigehaltestelle für den Schülerverkehr ist der ZOB.

In der Sommersaison verkehren im Gebiet des Naturparks drei Freizeitbuslinien, die so genannten Heide-Shuttles. Die Fahrten mit den Bussen sind kostenlos und durch einen Fahrradanhänger am Bus ist eine kostenlose Mitnahme von Fahrrädern möglich. Mit diesen Bussen gelangt man nach Niederhaverbeck indie Heidelandschaften der Lüneburger Heide. Die Busse fahren zwischen Juli und Oktober wochentags und auch an Sonn- und Feiertagen.

Genau wie im Bahnverkehr gilt für Busfahrten seit Ende 2004 der HVV-Tarif.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchholz verfügt über zahlreiche allgemeinbildende Schulen, u. a. zwei Gymnasien: das Albert-Einstein-Gymnasium im Schulzentrum I, welches seit 1966 existiert und das erste Gymnasium der Stadt sowie das zweite Gymnasium des Landkreises Harburg war, und das Gymnasium am Kattenberge im Schulzentrum II, welches 1974 eröffnet wurde.

Darüber hinaus gibt es in Buchholz eine Integrierte Gesamtschule im Schulzentrum I, eine Realschule und eine Berufsbildende Schule im Schulzentrum II, eine Oberschule in der Parkstraße, sowie insgesamt sechs Grundschulen. Dabei setzt sich die Grundschule Sprötze-Trelde aus zwei Standorten, einem Standort in Sprötze und einem in Trelde, zusammen.

Buchholz verfügt auch über zwei Förderschulen, eine mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ und eine mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“.

Im Bereich der Kernstadt sind zahlreiche Weiterbildungszentren, wie zum Beispiel eine Kreisvolkshochschule (KVH) oder die Grone-Schule angesiedelt. Im Stadtteil Dibbersen ist außerdem die private Christliche Schule Nordheide (ehemals August-Hermann-Francke-Schule) ansässig.

Rettungskräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rettungsdienst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Krankenhaus Buchholz hat 291 Betten und bildet seit August 1999 zusammen mit dem Krankenhaus Winsen die Buchholz und Winsen gemeinnützige GmbH; alleiniger Träger ist der Landkreis Harburg. Auf dem Gelände des Krankenhauses ist die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes gelegen. Zudem gibt es in Buchholz noch eine Rettungswache der Johanniter-Unfall-Hilfe und der DLRG.

Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchholz verfügt auch über eine Freiwillige Feuerwehr, die mit ihren örtlichen Feuerwehren in Buchholz, Dibbersen, Holm, Sprötze und Trelde für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgt. Die Hauptwache in Buchholz verfügt auch über eine im Landkreis einmalige Tauchergruppe, birgt zudem eine Drehleiter, einen Rüstwagen und den Fachzug Verpflegung, wodurch die Wache auch zu überörtlichen Einsätzen alarmiert wird. In Buchholz findet auch die Ausbildung statt. In Dibbersen ist der Fachzug Wassertransport des Landkreises stationiert. Darüber hinaus ist die Ortswehr auch für Teile der Autobahn zuständig. Die Feuerwehren Sprötze und Trelde bilden mit Buchholz zusammen den Fachzug Umweltschutz/Gefahrgut, wobei Sprötze auch für die Sicherung von Bahnanlagen zuständig ist. Die Feuerwehr Holm ist mit keinen Sonderaufgaben beauftragt.

Polizei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2009 befindet sich der Sitz der Polizeiinspektion Harburg in Buchholz. Hier werden polizeiliche Einsätze für den Bereich Buchholz und zugehörige Gemeinden abgewickelt. Der Wache kommt neben der örtlichen Einsatzabwicklung auch eine Koordinierungsfunktion für überregionale Einsätze zu.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Persönlichkeiten, die in Buchholz leben oder lebten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Jung, 1947–1968 im Gemeinderat (Verleihung der Ehrenbürgerschaft 1968)
  • Hermann Gerdau, langjähriges Ratsmitglied (1972)
  • Ludwig Kröger, ehemaliger Bürgermeister (1976)
  • Adolf Matthies, ehemaliger Bürgermeister (1976)
  • Walter Kludas, Heimatforscher (1980)
  • Margareta Braasch, 20-jährige Tätigkeit zum Wohle von Buchholz (1987)
  • Richard Heuer, Bürgermeister und Ortsbürgermeister von Holm-Seppensen seit 1945 (1987)
  • Werner Böhring, langjähriger Bürgermeister und Ortsbürgermeister von Sprötze und Schiedsmann der Stadt Buchholz (1997)
  • Dieter Hoppe, 30-jährige ehrenamtliche Arbeit (2002)
  • Hans Heinrich Schmidt, ehemaliger Bürgermeister, langjähriges ehrenamtliches Engagement (2002)
  • Ute Schui-Eberhart, langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe (2015)
  • Arno Reglitzky, langjähriges Engagement in der Politik und dem Sport (2022)[30]

Dem damaligen Staatsrat und NSDAP-Gauleiter Otto Telschow wurde am 23. Januar 1941 anlässlich seines 65. Geburtstages auf Vorschlag des Bürgermeisters durch den Gemeinderat das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Buchholz verliehen. Diese Würde wurde ihm auf der Sitzung des Buchholzer Stadtrates vom 3. Juni 2008 einstimmig aberkannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Hoyer, Willi Wegewitz, Diedrich Hinrichs, Hermann Burgdorf, Hans-Jürgen Kludas, Walter Kludas, Hans Schmidt, Pastor J. Bottermann, u. a. 500 Jahre Buchholz – ein Festbuch zur 500-Jahrfeier herausgegeben von der Gemeinde Buchholz, Kreis Harburg, Gesamtherstellung J.J. Augustin Glückstadt 1950
  • Walter Kludas: Buchholz. Gesicht und Geschichte eines Heide-Ortes. herausgegeben von der Stadtverwaltung Buchholz i. d. N., Buchholz in der Nordheide 1981.
  • Walter Kludas: Buchholz in der Nordheide Band II. Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart mit Erzählungen herausgegeben von der Stadtverwaltung Buchholz i. d. N., Hans Christians Druckerei Hamburg 1983.
  • Birgit Diekhöner, Michael Kreidner, Helmut Hoffmeister, Jan Wiborg: Buchholz 1925–1945 – Die verschwiegenen 20 Jahre. Buchholz 1986 (Zweite Auflage: Ahlborn, Buchholz 1988).
  • Werner Voß unter Mitwirkung von Thekla Scharsig: Das Dorf Buchholz (in der Nordheide) im Spiegel alter Urkunden. Voß, Rosengarten-Sottorf 1997 (Sottorfer Hefte; 2).
  • Buchholz in der Nordheide. Mit Texten von Martina Jürgens und Fotografien von Michael Zapf, Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2004.
  • Buchholzer Schriften. Herausgegeben vom Geschichts- und Museumsverein Buchholz in der Nordheide und Umgebung e. V., PD-Verlag, Heidenau seit 2006.
  • Carl-Günther Jastram: Buchholz und seine Schützen zu Kaisers Zeiten. ISBN 978-3-8482-5133-9, 2. Auflage 2012, 290 Seiten.
  • Carl-Günther Jastram: Buchholz und seine Schützen zu Zeiten der Weimarer Republik. ISBN 978-3-8482-1211-8, 2012, 276 Seiten.
  • Carl-Günther Jastram: Buchholz und seine Schützen zu Zeiten des Dritten Reiches. ISBN 978-3-8482-3230-7, 2012,318 Seiten.
  • Götz von Rohr: Keine Zeit zu trauern – Wie es in Buchholz 1945 weiterging. ISBN 978-3-86707-834-4, 2012, 320 Seiten.
  • Gerhard Klußmeier: „Die Ehrenhalle der Nationalsozialisten in Buchholz. Dokumente und Bilder zur Geschichte eines Grundstücks von 1934 bis 1958“; Heidenau 2016. ISBN 978-3-86707-840-5
  • Karl Ruschmeyer: Buchholz und die Bahn. Bildermix und Technikspots. Eine Zeitreise. Buchholz/Nordheide 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Buchholz in der Nordheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Stadt Buchholz i d Nordheide: Ortschaften. Abgerufen am 24. August 2022.
  3. https://www.timeanddate.de/wetter/deutschland/buchholz-in-der-nordheide/klima
  4. / Dokumente aus dem Lastgasthof "Hoheluft" (Memento des Originals vom 4. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landgasthof-hoheluft.de
  5. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 229.
  6. Buchholz in der Nordheide – Ergebnis Gemeindewahl 2021, abgerufen am 30. September 2021
  7. Rat der Stadt Buchholz i.d.N. | BUCHHOLZER LISTE. Abgerufen am 3. Februar 2024 (deutsch).
  8. https://buchholzblog.wordpress.com/2015/10/27/paukenschlag-in-der-kommunalpolitik-ratsherr-kristian-stemmler-tritt-in-die-partei-ein/ Kristian Stemmler tritt in Die PARTEI ein.
  9. Wirbel um Hans-Wilhelm Stehnken, Hamburger Abendblatt online, veröffentlicht am 10. Oktober 2016, abgerufen am 15. April 2018
  10. Informationen zu Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse auf der Seite der Stadt Buchholz
  11. Jugendrat Buchholz: Was ist der Jugendrat? / Über uns. Abgerufen am 3. Februar 2024 (deutsch).
  12. Stadtwappen Buchholz in der Nordheide
  13. Stadt Buchholz: Städtepartnerschaft mit der Stadt Brody in der Ukraine besiegelt. In: buchholz.de. 19. Dezember 2023, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  14. Stadt Buchholz i d Nordheide: Zwei neue Städtepartnerschaften für Buchholz. 28. Juni 2023, abgerufen am 3. Februar 2024.
  15. https://www.buchholz.de/stadt/kultur/kulturpreis/
  16. Website des Stadtorchesters Buchholz Seite aufgerufen am 7. April 2015
  17. https://www.buchholz.de/stadt/sport/sportstaetten/
  18. Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. April 2023.
  19. Host Town Program. Abgerufen am 14. April 2023.
  20. https://www.buchholz.de/stadt/sport/veranstaltungen
  21. https://www.buchholz.de/stadt/sport/arbeitsgemeinschaft-buchholzer-sportvereine/
  22. a b Chronologie der Planung | BürgerInitiative Ostring (BIO). Abgerufen am 31. Januar 2024 (deutsch).
  23. Susan Penack: Stau in Buchholz: Streit um Ostring. NDR Fernsehen, 27. Januar 2015, abgerufen am 31. Januar 2024 (deutsch).
  24. Lutz Kastendieck: Der Mühlentunnel wird doppelt so teuer. 11. Dezember 2018, abgerufen am 31. Januar 2024.
  25. Oliver Sander: Ausbau derzeit unrealistisch: Die Mühlentunnel-Pläne ruhen. In: Kreiszeitung Wochenblatt. 18. Mai 2021, abgerufen am 31. Januar 2024.
  26. Redaktion: Der Erixx fährt bald durch bis Harburg - Heidekreis. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
  27. Martin Weltner: Bahn-Katastrophen. Folgenschwere Zugunfälle und ihre Ursachen. München 2008. ISBN 978-3-7654-7096-7, S. 15.
  28. Stadt Buchholz i d Nordheide: Martin Lühker. Abgerufen am 12. Oktober 2022.
  29. Hengameh Yaghoobi: Geschichte des AEG. Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz 2009.
  30. Oliver Sander: Arno Reglitzky ist Ehrenbürger! In: Kreiszeitung Wochenblatt. Wochenblatt-Verlag Schrader GmbH & Co. KG, 16. Juni 2022, abgerufen am 16. Juli 2023 (deutsch).