Burg Ellhaus

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Burg Ellhaus
Wohnturm der Burg Ellhaus

Wohnturm der Burg Ellhaus

Alternativname(n) Burg Milchling, Edelhaus, Alter Stock, Neuer Stock, Elhaus oder Burg Elhaus, Ellnhaus oder Burg Ellnhaus
Staat Deutschland
Ort Staufenberg-Treis an der Lumda
Entstehungszeit 13. bis 14. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Wohnturm
Geographische Lage 50° 40′ N, 8° 47′ OKoordinaten: 50° 40′ 0,9″ N, 8° 47′ 16,8″ O
Burg Ellhaus (Hessen)
Burg Ellhaus (Hessen)

Die Burg Ellhaus, auch Burg Milchling oder Edelhaus genannt, ist eine Wasserburg am linken Ufer der Lumda im Staufenberger Stadtteil Treis an der Lumda im Landkreis Gießen in Hessen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg liegt genau gegenüber der Burg Treis, deren Reste sich auf der anderen Seite, dem nördlichen Ufer der Lumda befinden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genaue Angaben zur Gründung der Burg liegen nicht vor. Baugeschichtlich kann vermutet werden, dass die Herren von Schutzbar genannt Milchling die Burg im 13. oder 14. Jahrhundert als viereckigen spätgotischen Wohnturm erbauen ließen. Der „Alter Stock“ genannt Wohnturm ist mit rund 1,8 Meter dicken Mauern versehen. Von den zwei sich um 1403 in eine ältere und eine jüngere Linie geteilten Schutzbar genannt Milchling erweiterte die ältere und wohl reichere Linie um 1679 die Burg um den „Neuen Stock“ (auch „Burg am Wasser“ genannt). Schon zwischendurch war der alte Burgteil wohl schon wieder verfallen. Ein 1584 zwischen den Brüdern Caspar und Hans Schutzbar gen. Milchling zu vermittelnde Ganerbenschaft (Burgteilung) wird vom landgräflich-hessischen Beamten wie folgt beschrieben:

Burgksitz, aber welcher jezo verfallen und davon mehr nicht übrig ist, dann ein blosser Mauernstock, in die Längde ongevehr 60, in die breyde 38 Schuck haltend, gelegen, mit einem viereckigen Plaz ringsherumb, ongevehr in die 30 schuch weniger oder mehr breyt, wie auch in einem Wassergraben beynahe 30 Schuch weit umbgraben, in zu demselben Burgksiz gehören der Vorhof oder hofstede, darauf ezlich scheuren und stel gebauet. Item ezlich garten wie die mit einem graben umbringet gewesenm und umb den mit dem Wassergraben berfriedigten Mauernstock gelegen sind.

zitiert nach Michael Losse: Burg Elhaus in Treis an der Lumda : Stadt Staufenberg, Kreis Gießen, Land Hessen, S. 105[1]

Nachdem der Wohnturm lange Zeit Ruine war, kam er in Privatbesitz und wurde restauriert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 313.
  • Heinrich Walbe: Die Kunstdenkmäler in Hessen – Kreis Gießen; Bd. 1 – Nördlicher Teil. Darmstadt, 1938.
  • Georg Dehio, Ernst Gall: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Nördliches Hessen, Berlin, 1950.
  • Michael Losse: Burg Ellhaus in Treis an der Lumda: Stadt Staufenberg, Kreis Gießen, Land Hessen. In: Marburger Correspondenzblatt zur Burgenforschung: Jahrbuch des Marburger Burgen-Arbeitskreises. Marburg 1999/2000, Verlag des Arbeitskreises für Europäische Burgenforschung, Bd. 2, S. 105 f.
  • Thomas Weyrauch: Die Entwicklung der Stadt Gießen und ihrer Umgebung unter Hauptmann Caspar von Schutzbar. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen. Neue Folge Band 73 (1987), S. 63–83.
  • Thomas Weyrauch: Das Grabdenkmal des Ritters Caspar von Schutzbar in der Kirche zu Treis an der Lumda. Hg.: Kirchengemeinde Treis an der Lumda 1988.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Ellhaus (Staufenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Burg Ellhaus, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 7. August 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 7. August 2014.