Burgalben

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Burgalben
Wappen der ehemaligen Gemeinde Burgalben
Koordinaten: 49° 17′ N, 7° 38′ OKoordinaten: 49° 16′ 44″ N, 7° 38′ 29″ O
Höhe: 270 m ü. NHN
Einwohner: 1000
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 67714
Vorwahl: 06333
Burgalben (Rheinland-Pfalz)
Burgalben (Rheinland-Pfalz)

Lage von Burgalben in Rheinland-Pfalz

Ortsbild von Burgalben
Ortsbild von Burgalben
Evangelische Kirche Burgalben

Burgalben ist mit rund tausend Einwohnern der kleinere Ortsteil der im rheinland-pfälzischen Landkreis Südwestpfalz liegenden Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgalben liegt am westlichen Rand des Pfälzerwalds im sogenannten Pfälzischen Holzland. Durch Burgalben fließt der Schwarzbach. Zu Burgalben gehört außerdem der überregional bekannte Wallfahrtsort Maria Rosenberg, das Jugenddorf Sickingen, die Häusergruppe „Am Wallerbühl“ sowie die Wohnplätze Harzkaut und Moschelmühle.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Ortes leitet sich vom Schwarzbach her, der im Oberlauf auch als Burgalb bezeichnet wird. Das Dorf gehörte zum Amt Lemberg der Grafschaft Zweibrücken-Bitsch und dort zur Amtsschultheißerei Donsieders.[2] Zu Burgalben gehörten die Muschelmühle (Moschelmühle) und die Sinnmühle.[3]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit auch Burgalben – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Im Zuge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Burgalben – 1793 an Frankreich. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft kam Burgalben zum bayerischen Rheinkreis.[4]

Bereits vor 1919 gehörte Burgalben zur Bürgermeisterei von Waldfischbach. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Burgalben am 7. Juni 1969 mit der Nachbargemeinde Waldfischbach zur neuen Gemeinde Waldfischbach-Burgalben zusammengelegt.[5]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Kirche in Burgalben wurde 1197 erstmals genannt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • vor 1919 zur Bürgermeisterei Waldfischbach gehörig
  • 1919–1920: Karl Kettering
  • 1920–1923: Jakob Müller IV.
  • 1923–1928: Jakob Auer
  • 1928–1933: Jakob Müller IV.
  • 1933–1945: Adolf Kemnitzer
  • 1945–1946: Hans Müller
  • 1946–1952: Otto Mangold I.
  • 1952–1969: Heinrich Hufnagel

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Burgalben
Wappen von Burgalben
Blasonierung: „Von Rot und Gold gespalten, rechts die goldbekrönte und -gewandete Madonna, in der Linken das goldbekrönte Kind, in der Rechten eine bestielte vierblättrige silberne Rose haltend, links ein blaubewehrter und -bezungter roter Löwe.“
Wappenbegründung: Der im Wappen dargestellte rote Löwe weist auf die Zugehörigkeit zur Grafschaft Zweibrücken hin, die Madonna auf den Wallfahrtsort Maria Rosenberg. Der rote Löwe samt goldenem Hintergrund wurde später in das Wappen der neu gebildeten Gemeinde Waldfischbach-Burgalben übernommen.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Gemarkung von Burgalben befinden sich mit der Wallfahrtskirche Maria Rosenberg, der örtlichen evangelischen Kirche, zwei Fachwerkhäusern sowie der ehemaligen Schule insgesamt sechs Baudenkmäler.

Das Kriegerdenkmal ist den Opfern des Ersten Weltkriegs gewidmet.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1905 erhielt der Ort mit der Biebermühlbahn (Eisenbahnstrecke Biebermühle (heute: Pirmasens Nord)–Waldfischbach), Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1913 wurde die Strecke bis nach Kaiserslautern durchgebunden. Der Haltepunkt Burgalben wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870.
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgalben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 166 (PDF; 2,6 MB).
  2. Knöpp, S. 8; Matt, S. 9.
  3. Knöpp, S. 9.
  4. Beamtenverzeichniß.
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 181 (PDF; 2,8 MB).