Burgkapelle St. Galli

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Die Burgkapelle St. Galli[1] (auch: St. Galluskirche, Gallenkirche[2]) vor Hannover war im Mittelalter eine dem heiligen St. Gallus gewidmete[3] römisch-katholische Kirche und Kapelle auf der Burg Lauenrode.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der St. Galluskirche wurde erstmals im Jahr 1241 gedacht.[2] „Mit aller Wahrscheinlichkeit“ stiftete der welfische Pfalzgraf Heinrich die St. Gallus-Reliquie für die Kapelle der Burg Lauenrode vor Hannover, wodurch Heinrich seiner weltlichen Schutz- und Lehnsherrschaft über Konrad II. Ausdruck verlieh.[3]

Über die Beschaffenheit der Kapelle fehlen schriftliche Überlieferungen. Bekannt ist jedoch, dass dem Kapellan der Kirche als Dotation des Hauptaltars der spätere St. Gallenhof und seine Güter beigegeben wurden.[1]

Die Kapelle diente sowohl den bei der Burg sitzenden Burgmannen und der auf dem Brühl vor Hannover ansässigen Bevölkerung. Außerdem bestand dort eine Kalandsbrüderschaft, die später mit der Marienkapelle in der Calenberger Neustadt vereinigt wurde.[5]

Als die Bürger der Stadt Hannover 1371 die verhasste Burg Lauenrode schleiften – nach Einholung der Erlaubnis bei den sächsischen Herzögen Albrecht und Wenzel –, ließen sie nur die „Schlosskapelle“ St. Gallus stehen, bis ihnen der Bischof von Minden im Folgejahr 1372 auch diesen Abriss und Wiederaufbau an anderer Stelle erlaubte.[4] Die Ausstattung der ehemaligen Burgkapelle ging jedoch erst um 1446 auf den Neubau der St. Gallenkapelle in Hannover über.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnold Nöldeke: Burgkapelle St. Galli auf der Burg Lauenrode, in: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover Bd. 1, H. 2, Teil 1, Hannover, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, 1932 (Neudruck Verlag Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1), S. 209

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Arnold Nöldeke: Burgkapelle St. Galli ... (siehe Literatur)
  2. a b Wilhelm Görges, Ferdinand Spehr (Hrsg.): Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit der Lande Braunschweig und Hannover, F. Wagner, Braunschweig 1881, S. 3 u.ö.; Vorschau als Snippet über Google-Bücher
  3. a b Helmut Plath: Die Frühgeschichte, in: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.), Dieter Brosius (Mitarb.): Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Hannover: Schlütersche, 1992, ISBN 3-87706-351-9, hier: S. 30; online über Google-Bücher
  4. a b Friedrich Wilhelm Andreae: Chronik der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Hildesheim, Finck, 1859, hier: S. 5f.; online über Google-Bücher;
    • oder Nachdruck der Ausgabe (in Fraktur) in der Reihe Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde von Niedersachsen und Bremen, Bd. 42, Hannover-Döhren: von Hirschheydt, 1977, ISBN 3-7777-0836-4
  5. Laut Nöldeke nach den Hannoverschen Geschichtsblättern von 1927; Quelle: Arnold Nöldeke: Marienkapelle auf der Neustadt, in: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover Bd. 1 ..., S. 209f.