Burglengenfelder Wählergemeinschaft

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Freie Wähler – Burglengenfelder Wählergemeinschaft
Gründungs­ort Burglengenfeld
Website www.bwg-burglengenfeld.de

Freie Wähler – Burglengenfelder Wählergemeinschaft (Kurzbezeichnung FW-BWG oder nur BWG) ist die am längsten bestehende Wählergruppe in der ehemaligen Kreisstadt Burglengenfeld. Seit 2014 ist sie auch im Kreistag des Landkreises Schwandorf vertreten. Ihre Ursprünge hat sie im Widerstand gegen die WAA Wackersdorf.

Die Mitglieder der BWG betrachten sich nach eigener Aussage nach wie vor vorrangig als Wähler, die ihre Interessen und Anliegen im Stadtrat und den Gremien der Stadt behandelt und berücksichtigt wissen wollen. Aus diesem Selbstverständnis leitet sich auch der Name „Wählergemeinschaft“ ab. Politische Ämter werden als Instrument wahrgenommen, um die Interessen ihrer Wähler zu sichern und durchzusetzen.[1]

Übertritt von SPD-Mandatsträgern 2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der SPD-Ortsverein Burglengenfeld dem scheidenden Bürgermeister Heinz Karg die Kandidatur auf der Stadtratsliste verweigerte,[2] gab dieser am 10. Dezember 2013[3] in der Presse bekannt, dass er zusammen mit dem Zweiten Bürgermeister Theo Lorenz und der Stadträtin Evi Vohburger auf der Liste der BWG kandidieren werde. Wenig später erfolgte der Austritt der drei SPD-Mandatsträger aus der Partei[4][5] und der Eintritt in die Wählergruppe. BWG-Stadtrat Albin Schreiner konnte zusammen mit Karg, Lorenz und Vohburger sowie dem parteilosen Stadtrat Robert Gehse für die restliche Wahlperiode eine fünfköpfige Fraktion formen.[6] Die Unterstützung für den Bürgermeisterkandidaten der SPD, Bernhard Krebs, nahm die BWG zurück[7][8], nachdem die SPD bei der Aufstellungsversammlung die Listenverbindung mit der Wählergruppe abgelehnt hatte.[9]

Kreistagsliste BWG/UW[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. Januar 2014 wandten sich Albin Schreiner und Matthias Süß, der Vorsitzende der Unabhängigen Wähler Schwandorf, an die Medien und kündigten eine gemeinsame Kreistagsliste an. Als Grund gaben die beiden an, den Wählern eine Alternative zu den für den Kreistag kandidierenden Parteien oder parteinahen Gruppierungen bieten zu wollen.[10] Die Aufstellungsversammlung nominierte am 17. Februar 30 Kandidaten aus den Nachbargemeinden Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof, Schwandorf und Teublitz.[11][12] Zwischen dem 19. Februar und dem 3. März um 12:00 Uhr gelang es den Initiatoren, 469 Unterstützerunterschriften, die in den Rathäusern geleistet werden mussten, für die Liste zu erhalten. Gesetzlich notwendig wären 385 gewesen.[13] Der Wahlausschuss ließ in seiner Sitzung am 4. Februar die Liste ohne Beanstandung zur Kreistagswahl zu.

Ergebnis der Kommunalwahl 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Stadtratswahl erhielt die BWG 29.947 Stimmen, was einem Anteil von 21,95 Prozent entspricht. Damit ist die BWG in der Wahlperiode 2014 bis 2020 mit fünf Mandatsträgern im Stadtrat von Burglengenfeld vertreten.[14] BWG-Kandidat Gerhard Schneeberger unterlag Thomas Gesche von der CSU in der Stichwahl am 30. März mit 41,70 zu 58,30 Prozent. Im ersten Wahldurchgang hatte er die Bewerber von SPD und BfB überraschend auf die Plätze 3 und 4 verwiesen.[15] Bei den Kreistagswahlen erzielte die Liste BWG/UW landkreisweit knapp drei Prozent der Stimmen. Die 66.297 Stimmen in der Stadt Burglengenfeld (20,66 Prozent auf Gemeindeebene) trugen mehr als die Hälfte zum Gesamtergebnis der Liste bei. In den Kreistag zieht neben Gerhard Schneeberger auch Bürgermeister Heinz Karg, der bisher einen Sitz für die SPD innehatte, ein.[16] Sie bilden zusammen mit den Kreisräten der Jungen Wähler und der Bürgerliste eine Ausschussgemeinschaft.[17] Kreisrat Schneeberger verließ jedoch bereits am 26. September 2014 die Ausschussgemeinschaft und hospitierte bei der CSU-Fraktion. Seinen Austritt aus der Wählergruppe hatte er gleichzeitig bekannt gegeben[18].

Kommunalwahl 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Kommunalwahl 2020 trat die Gruppierung nicht mehr zu den Kreistagswahlen an. Sie erreichte bei den Stadtratswahlen in Burglengenfeld noch 8,2 Prozent der Stimmen und errang damit zwei Mandate[19]. Ihr Bürgermeisterkandidat Glötzl Gregor konnte 8,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Selbstdarstellung (Memento vom 18. März 2014 im Internet Archive), bwg-burglengenfeld.de (abgerufen am 18. März 2014)
  2. "Lorenz von der SPD tief enttäuscht" in: Mittelbayerische Zeitung vom 4. Januar 2013.
  3. "Karg kandidiert für die BWG" (Memento des Originals vom 18. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wochenblatt.de in: Wochenblatt Schwandorf vom 10. Dezember 2013.
  4. "Heinz Karg kehrt der SPD den Rücken" in: Mittelbayerische Zeitung vom 11. Dezember 2013.
  5. "Paukenschlag: Heinz Karg kehrt der SPD den Rücken"@1@2Vorlage:Toter Link/www.ostbayern-kurier.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in: Ostbayern-Kurier vom 10. Dezember 2013.
  6. "Stadträte wollen umgehend neue Sitzung" in: Mittelbayerische Zeitung vom 22. Januar 2014.
  7. "BWG trennt sich vom Kandidaten Krebs" in: Mittelbayerische Zeitung vom 19. Dezember 2013.
  8. "BWG distanziert sich von Bernhard Krebs" (Memento vom 18. März 2014 im Internet Archive) in: Lokal, Dezember 2013.
  9. "SPD stellt eine bunte Gruppe zur Wahl" in: Mittelbayerische Zeitung vom 14. Dezember 2013.
  10. "BWG/UW bieten den Parteien Paroli" in: Mittelbayerische Zeitung vom 16. Januar 2014.
  11. "Neue Liste für Kreistagswahl" in: Der Neue Tag vom 24. Januar 2014.
  12. "Schneeberger führt Kreistagsliste an" in: Mittelbayerische Zeitung vom 24. Januar 2014.
  13. "Unabhängige Wähler nehmen erste Hürde" in: Mittelbayerische Zeitung vom 4. Februar 2014.
  14. Vorläufiges Ergebnis zuer Stadtratswahl (Memento vom 18. März 2014 im Internet Archive), pressemitteilungen-burglengenfeld.de (abgerufen am 18. März 2014)
  15. "Gesche und Schneeberger machen das Rennen" in: Mittelbayerische Zeitung vom 18. März 2014.
  16. "Vorläufiges Ergebnis zur Kreistagswahl", landratsamt-schwandorf.de (abgerufen am 18. März 2014)
  17. Mitteilung der Wählergruppe bei Facebook. (abgerufen am 29. April 2014)
  18. Schneeberger tritt aus der BWG aus. In: mittelbayerische.de. Mittelbayerische Zeitung, 8. Dezember 2014, abgerufen am 21. März 2020.
  19. Stadtratswahl Burglengenfeld. In: burglengenfeld.de. Stadt Burglengenfeld, 16. März 2020, abgerufen am 23. März 2020.
  20. Bürgermeisterwahl Stadt Burglengenfeld. In: burglengenfeld.de. Stadt Burglengenfeld, 16. März 2020, abgerufen am 21. März 2020.