Burg Peiting

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Burg Peiting
Lageplan von Burg Peiting auf dem Urkataster von Bayern

Lageplan von Burg Peiting auf dem Urkataster von Bayern

Alternativname(n) Welfenburg
Staat Deutschland
Ort Peiting-„Schlossberg“
Entstehungszeit um 1055
Burgentyp Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand Burgstall, Wälle und Gräben
Geographische Lage 47° 48′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 47° 48′ 21,1″ N, 10° 54′ 22,6″ O
Höhenlage 733 m ü. NHN
Burg Peiting (Bayern)
Burg Peiting (Bayern)

Die Burg Peiting, auch Welfenburg genannt, ist eine abgegangene hochmittelalterliche Gipfelburg auf 733 m ü. NHN in Gipfellage im Flurbereich „Schneckenbichl“ südlich des Lechs nordwestlich über dem Markt Peiting auf dem Gemeindegebiet der Stadt Schongau im Landkreis Weilheim-Schongau in Bayern.[1] Die Abschnittsbefestigung Schlossberg (Schongau) am „Schlossberg“ wurde lange Zeit fälschlicherweise für die Burg Peiting gehalten. Aufgrund archäologischer Befunde handelt es sich bei dieser aber um eine frühmittelalterliche Anlage des 9./10. Jahrhunderts. Die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Burg Peiting ist indes mit der Anlage auf dem Schneckenbichl (Burgstall Schneckenbichl) zu identifizieren.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermutlich wurde die Burg um 1055 von Herzog Welf I. erbaut und 1101 als „nova arx Bitengoe“ erwähnt.[3] Die erste urkundliche Erwähnung Peitings 1055 als „neue“ Burg Peiting der hier ansässigen Welfen die „Welfenburg“ auf dem Schlossberg war Mittelpunkt aller Handlungen der Lechrainer Welfen. Diese Welfen nahmen u. a. auch an Kreuzzügen teil und gründeten die Klöster Rottenbuch und Steingaden. Die Peitinger Welfenlinie starb 1191 aus.[4] Der letzte dieser Linie war Welf VI.[5] Als weitere Besitzer der Burg werden 1191 die Staufer, 1268 die Wittelsbacher und 1325 Bertold von Seefeld, der die Burg als Pfand von Kaiser Ludwig dem Bayern erhalten hatte, genannt. 1348 wurde die Burg vermutlich durch ein Erdbeben beschädigt und 1632 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges durch die Schweden zerstört. 1806 wurden die letzten Reste (Tuffquader) der Burganlage entfernt.[3]

Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-1-8131-0065 im Bayernatlas als „Burgstall des hohen und späten Mittelalters ("Schneckenbichl" bzw. Burg Peiting) sowie Höhensiedlung der Bronzezeit“ geführt.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bezirk Oberbayern, München 1995, S. 317–318.
  • Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 267.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag zu Burg Peiting in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lage des Burgstalles im Bayern Atlas
  2. Jörg W. E. Faßbinder, Roland Linck, Florian Becker: Mehr als nur Kult? – Prospektion eines Brandopferplatzes mit Baubefunden auf dem Schlossberg bei Schongau, Landkreis Weilheim-Schongau, Oberbayern. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Gesellschaft für Archäologie in Bayern (Hrsg.): Das archäologische Jahr in Bayern 2013. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2014, S. 106–109.
  3. a b Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns, S. 317.
  4. Peiting und Schongau (Altenstadt) unter den Welfen (1050–1200), Historischer Verein von und für Oberbayern, München 1920, S. 4.
  5. Peiting und Schongau (Altenstadt) unter den Welfen (1050–1200), Historischer Verein von und für Oberbayern, München 1920, S. 8 f.
  6. Denkmalliste für Schongau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 149 kB)