Diacetylen

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Strukturformel
Struktur von Diacetylen
Allgemeines
Name Diacetylen
Andere Namen
  • 1,3-Butadiin (IUPAC)
  • Butadiin
Summenformel C4H2
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 460-12-8
EG-Nummer 207-303-9
ECHA-InfoCard 100.006.641
PubChem 9997
ChemSpider 9603
Wikidata Q422802
Eigenschaften
Molare Masse 50,05 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Schmelzpunkt

−36 °C[2]

Siedepunkt

10,3 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser (9,45 g·l−1 bei 25 °C)[2]

Brechungsindex

1,4189 (5 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Diacetylen (Butadiin) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der ungesättigten Kohlenwasserstoffe und der einfachste Vertreter aus der Gruppe der Diine. Sie besitzt eine Einfach- und zwei Dreifachbindungen.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diacetylen konnte auf dem Mond und in der Atmosphäre des Saturnmondes Titan nachgewiesen werden.[5][6]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diacetylen kann als Dimerisierungsprodukt durch oxidative Kupplung von Ethin hergestellt werden. Diese Art von Reaktion wird auch als Glaser-Kupplung bezeichnet.[7]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diacetylen ist hochentzündlich und verbrennt an Luft mit stark rußender Flamme zu CO2 und H2O (vgl. Acetylen). Zudem ist Diacetylen aufgrund der Dreifachbindungen sehr reaktiv, z. B. kann es ebenso wie Acetylen (Ethin) in einer exothermen Reaktion in die Elemente C und H2 zerfallen. Mit Schwermetallionen, wie Silber- oder Quecksilberverbindungen, bilden sich ähnlich wie bei anderen Alkinen explosive Salze.[8] Auch elektrophile Additionen, Polymerisationen und Diels-Alder-Reaktionen des Diacetylens sind bekannt.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diacetylen kann zur Herstellung von Polydiacetylen durch Polymerisation verwendet werden. Weiterhin wird es als Zwischenprodukt für die Herstellung von abgeleiteten Verbindungen (z. B. Diphenyldiacetylen-Flüssigkristalle) eingesetzt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Scott: MSDS (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  2. a b Eintrag zu 1,3-Butadiyne in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 18. Dezember 2022. (Seite nicht mehr abrufbar)
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-72.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. NASA: Artikel über Wasserfunde auf dem Mond (Memento vom 22. März 2010 im Internet Archive)
  6. DLR: Webseite über Saturn und seine Monde (Memento vom 27. Oktober 2004 im Internet Archive)
  7. HTW-Aalen: Glaser-Kupplung
  8. L. Roth, U. Weller-Schäferbarthold: Gefährliche Chemische Reaktionen - Potentiell gefährliche chemische Reaktionen zu über 1750 Stoffen, Eintrag für Diacetylen, CD-ROM Ausgabe 4/2019, ecomed Sicherheit Landsberg/Lech, ISBN 978-3-609-48040-4.