César und Rosalie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. März 2011 um 00:58 Uhr durch WikitanvirBot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.1) (Bot: Ergänze: es:César et Rosalie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel César und Rosalie
Originaltitel César et Rosalie
Produktionsland Frankreich
Italien
Deutschland
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1972
Länge 110 Minuten
Stab
Regie Claude Sautet
Drehbuch Jean-Loup Dabadie
Claude Néron
Claude Sautet
Produktion Michelle de Broca
Musik Philippe Sarde
Kamera Jean Boffety
Schnitt Jacqueline Thiédot
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

César und Rosalie ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Claude Sautet aus dem Jahr 1972. Das Drama basiert auf einem Original-Drehbuch von Sautet, Jean-Loup Dabadie und Claude Néron und wurde von den Filmstudios Fildebroc, Mega Film, der Paramount-Orion Filmproduktion und Universal Productions France S.A. produziert.

Handlung

Seit ihrer Scheidung von Antoine pendelt die schöne Rosalie zwischen ihrem Elternhaus, in dem die gemeinsamen Geschwister leben und ihre Tochter Catherine aufziehen, und ihrem neuen Lebensgefährten, dem älteren und erfolgsverwöhnten Pariser Altmetall-Händler César, hin und her. Die Beziehung gerät jedoch in Schieflage, als Rosalie ihre Jugendliebe David wieder trifft. Mit dem charismatischen Künstler war sie vor ihrer Heirat liiert, doch verschwand er eines Tages ohne eine Antwort zu hinterlassen. César versucht mit allen Tricks erfolglos, seinen jüngeren Rivalen auszustechen, doch sind es gerade seine Eifersuchtsszenen, die Rosalie in die Arme Davids treiben. Mit ihm verlässt sie Paris und beginnt ein einfaches und glückliches Leben an der Côte d'Azur, bis César die beiden eines Tages aufspürt. Der reumütige César hat inzwischen das Ferienhaus am Meer gekauft, in dem Rosalie ihre Kindheit verbrachte, und bietet es ihr als Geschenk an. Rosalie akzeptiert, verlässt den sanften David und beginnt wieder mit César zusammenzuleben. Schon bald leidet Rosalie aber an Depressionen, und César sucht in Paris seinen ehemaligen Nebenbuhler auf, um ihn für ein Leben zu dritt zu begeistern. David willigt ein, und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, während ihr Objekt der Begierde, Rosalie, zwischen den beiden Männern hin- und hergerissen ist. Sie geht mit ihrer Tochter fort, um über die Situation nachzudenken, während César und David gemeinsam auf sie warten. Nach einem Jahr kehrt Rosalie zurück.

Entstehungsgeschichte

Regisseur Claude Sautet arbeitete in Die Dinge des Lebens (1970) und Das Mädchen und der Kommissar (1971) bereits mit Romy Schneider zusammen. Für die männlichen Hauptrollen wurden Yves Montand und Sami Frey verpflichtet. Die Dreharbeiten zwischen Schneider und Montand gestalteten sich schwierig, wie Sautet in einem Interview mit Robert Amos verriet, der den französischen Filmemacher im Juni 1998 zu seinem Buch Mythos Romy Schneider befragte: "Ich glaube, dass Romy etwas in ihrer Ausstrahlung hatte, was über andere Schauspieler oder Kollegen hinweg schwappte und was für sie nicht besonders bequem war. Montand und sie, das war Krieg. Montand war Macho und das hat sich trotzdem sehr reizvoll auf die Dreharbeiten ausgewirkt, weil sie ihn gezähmt hat, wie ein Hündchen."

César und Rosalie entstand in der französischen Vendée. Gedreht wurde u. a. auf der Île de Noirmoutier. Weitere Dreharbeiten fanden in Paris, Brittany und in Sète (Département Hérault) statt.

Rezeption

Claude Sautets Liebesdrama feierte seine Premiere in Frankreich im Oktober 1972, der westdeutsche Kinostart folgte am 21. Dezember 1972. Bei Kritikern und Publikum in Frankreich war dem Film Erfolg beschieden, was auch auf die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller zurückgeführt wird, insbesondere jene von Yves Montand. In den USA feierte der Film unter dem Titel Cesar and Rosalie seine Premiere am 15. Dezember 1972 im Paris Theater in New York. In den USA galt der Film aufgrund seiner ungewöhnlichen Darstellung einer Dreiecksbeziehung als vulgär und wurde u. a. deshalb auch im Hause des US-amerikanisches Männermagazins Playboy gezeigt.

Claude Sautet, der allgemein als Lieblingsregisseur Romy Schneiders gilt, arbeitete noch zwei weitere Male mit ihr zusammen. Nach einer Nebenrolle in Mado (1976), folgte die Hauptrolle der Marie in Eine einfache Geschichte (1978). Das Beziehungsdrama, ähnlich angelegt wie César und Rosalie, stellte den Höhepunkt in Schneiders künstlerischem Schaffen dar und sie erhielt 1979 ein zweites Mal den französischen Filmpreis César als beste Hauptdarstellerin, sowie den italienischen David di Donatello.

Kritiken

  • "Sautet zeigt einen feinen mit der Erotik jonglierenden Aufzug der nahezu funktioniert, bis auf das Ende des Films, das nicht nur unwahrscheinlich sondern auch pervers erscheint." (Roger Ebert, Chicago Sun-Times)
  • "Die Liebesgeschichte wird mit viel Lyrik, etwas Leidenschaft und verschiedenen Bögen zum Stil von 'Jules und Jim' und 'Zwei Mädchen aus Wales und die Liebe zum Kontinent' erzählt... Es gibt wirkliche Vorzüge in dem Film. Romy Schneider, zum Beispiel, die niemals gelassener schön war; und die aufregenden, schnellen Überlandfahrt-Sequenzen, von denen es mehrere gibt ... Die hochgepriesene Leistung von Yves Montand scheint weniger eine Charakterisierung als ein Konstrukt zu sein, behutsam betrachtet aber sehr fremd. 'César und Rosalie' bleibt hauptsächlich an der Oberfläche, gibt Hinweise aber es fehlen Bezugsquellen, wie die Art von glatter Illustrierten-Literatur, zu der er gehört." (New York Times)
  • "Eine von Sautets vermutlich realistischen Abrechnungen mit dem französischen Mittelklasse-Leben, in der eine Geschiedene und ihr gealterter Liebhaber sich durch eine ewige Dreiecks-Situation mit all der romantischen Agonie von Liebe kämpfen, 'César und Rosalie' (mit anderen Namen Lelouch) wird nur durch die sympathischen Auftritte von Schneider und Montand vor dem farbigen Beilagen-Chic gerettet." (Time Out)

Anmerkungen

  • Ein Jahr nach den Dreharbeiten trennte sich Romy Schneider von ihrem ersten Ehemann Harry Meyen.
  • In der Rolle der Marite, der kleinen Schwester der Titelheldin, ist die französische Schauspielerin Isabelle Huppert zu sehen, die ihr Kinodebüt im selben Jahr gemeinsam mit Nathalie Baye in Nina Companéez' Faustine et le bel été gefeiert hatte.
  • Im Oktober 2001 erschien die DVD zum Film in Frankreich in der Collection Claude Sautet, 2005 in der Collection Romy Schneider. Neben Produktionsnotizen und seltenem Archivmaterial enthält die DVD auch Interviews mit Regisseur Claude Sautet und Drehbuchautor Jean-Loup Dabadie.

Auszeichnungen

Claude Sautets Drama wurde 1972 mit dem Grand prix du cinéma français als bester französischer Film des Jahres ausgezeichnet. Hauptdarsteller Yves Montand erhielt 1973 gemeinsam mit dem britischen Schauspieler Laurence Olivier (Mord mit kleinen Fehlern) den italienischen Filmpreis David di Donatello als bester Hauptdarsteller.

Literatur

Sautet, Claude ; Swain, Robert ; Ashby, Hal: César et Rosalie. Paris : L'Avant scene, 1972. (frz. Ausgabe)

Weblinks