Cai Guo-Qiang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cai Guo-Qiang (2010)

Cai Guo-Qiang (chinesisch 蔡國強 / 蔡国强, Pinyin Cài Gúoqiáng, Tongyong Pinyin Cài Gúociáng, W.-G. Ts'ai4 Kuo2ch'iang2, G. R. Tsay Gwochyang, Pe̍h-ōe-jī Chhòa Kok-kiông; * 8. Dezember 1957 in Quanzhou, Fujian) ist ein chinesischer Bildhauer, Maler, Aktionskünstler und Kurator.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cai Guo-Qiang absolvierte von 1981 bis 1985 eine Ausbildung als Bühnenbildner an der Shanghaier Theaterakademie. Während seines Aufenthalts in Tokio von 1986 bis 1995 befasste er sich mit Schießpulver als Arbeitsmaterial und inszenierte Aufführungen mit pyrotechnischen Effekten. Seit 1995 lebt Cai Guo-Qiang in New York, er besuchte dort das Institut für zeitgenössische Kunst.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Black Ceremony, pyro­technische Inszenierung (Taglicht­feuerwerk), Doha, 5. Dezember 2011.

In seinen Arbeiten greift Cai Guo-Qiang auf eine große Anzahl an Symbolen, Traditionen und Materialien zurück, etwa aus Feng Shui, Traditioneller Chinesischer Medizin, Drachen, Achterbahnen, Computer, Feuerwerke oder Schießpulver. Ein Teil seiner Arbeiten orientiert sich an einer maoistischen und sozialistischen Ästhetik.

Cai Guo-Qiang gehört zu den international bekanntesten Vertretern der zeitgenössischen chinesischen Kunst. Er vertrat sein Heimatland 1999 auf der Biennale von Venedig mit Venice's Rent Collection Courtyard, einem Projekt, bei dem er die propagandistische Skulpturengruppe Rent Collection Courtyard von 1965 durch chinesische Handwerker – darunter einer, der an der ursprünglichen Fassung beteiligt war – vor Ort nachbauen ließ. Während Cai Guo-Qiang in Venedig dafür mit dem Goldenen Löwen geehrt wurde, strengte das Sichuan Fine Arts Institute, an dem das Original gestaltet wurde, einen Prozess wegen Plagiats an, der allerdings nicht weiterverfolgt wurde.[1] Cai Guo-Qiang selbst kehrte 2005 als Kurator des chinesischen Pavillons nach Venedig zurück.

Er wurde 1996 für den Hugo Boss Prize nominiert und gewann den Goldenen Löwen der 48. Biennale von Venedig und 2001 den Kunstpreis CalArts/Alpert Award in the Arts. 2008 wurde eine große Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum in New York gezeigt, die auch im Chinesischen Nationalmuseum der Künste in Peking und im Guggenheim Museum in Bilbao ausgestellt wurde. Außerdem organisierte er das Feuerwerk zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Peking.

Sein Werk wird kontrovers diskutiert. Einige Kritiker werfen dem Künstler eine opportunistische Haltung vor, da er in seinen Verweisen auf Politik und Philosophie stetig den persönlichen Standpunkt wechseln würde.[2] Des Weiteren hat seine aktive Teilnahme an der Organisation der Olympischen Spiele von Peking zu Kontroversen geführt, während andere chinesische Künstler, etwa Ai Weiwei, die Veranstaltung aus politischem Protest boykottierten.

2012 erhielt der Künstler vom japanischen Kaiserhaus das Praemium Imperiale.[3]

Ausgewählte Ausstellungen und Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cai Guo-Qiang bei der Vorbereitung einer "Schießpulver-Zeichnung" für die Galerie Kunst aus China im Museum of Fine Arts, Houston (Oktober 2010)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David Ebony: „Who Owns ‚The People's Art‘?“, in: Art in America, Oktober 2000 (Englisch)
  2. http://www.artnet.com/magazineus/reviews/davis/davis3-13-08.asp Cai Guo-Killer, Artnet Magazine (Englisch)
  3. praemiumimperiale.org: Cai Guo-Qiang – Profile, Biography (Memento vom 12. Mai 2015 im Internet Archive) (englisch)
  4. Seite des Museums zur Ausstellung (Memento des Originals vom 2. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.qagoma.qld.gov.au, abgerufen am 1. Mai 2014.
  5. Guggenheim Museum Bilbao: Cai Guo-Qiang: I Want to Believe. Abgerufen am 6. Juli 2009.
  6. Lilian Tone, One Year in Fifteen Seconds (Memento vom 25. Februar 2010 im Internet Archive), Case Study: Transient Rainbow, Museum of Modern Art, New York, 2002