Pazifik-Boas

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Pazifik-Boas

Pazifikboa (Candoia carinata paulsoni)

Systematik
ohne Rang: Toxicofera
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Boaartige (Booidea)
Familie: Boas (Boidae)
Unterfamilie: Candoiinae
Gattung: Pazifik-Boas
Wissenschaftlicher Name der Unterfamilie
Candoiinae
Pyron, Burbrink & Wiens, 2013
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Candoia
Gray, 1842

Die Pazifik-Boas (Candoia) sind eine Gattung der Boaartigen, die mit fünf Arten Inseln im Südpazifischen Ozean, von Sulawesi über Papua-Neuguinea, und Melanesien bis Samoa und den Palauinseln besiedelt. Diese kommen gebietsweise sympatrisch, d. h. zusammen im gleichen Gebiet, oder zusammen mit einigen Python-Arten vor. In solchen Fällen nehmen die verschiedenen Arten jeweils unterschiedliche ökologische Nischen ein.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pazifik-Boas sind kleine bis mittelgroße Riesenschlangen mit Körperlängen von 60 cm bis etwa einem Meter, bei der Pazifik-Baumboa gelegentlich auch fast zwei Meter. Sie weisen gekielte Schuppen und ein abgewinkeltes Rostralschild auf, was die Schnauze bei seitlicher Ansicht stark zugespitzt erscheinen lässt. Der Kopf ist dreieckig und deutlich vom Hals abgesetzt. Die Männchen weisen verlängerte Aftersporne auf. Sämtliche Arten sind wie alle Boas mit Ausnahme des Erdpythons lebendgebärend.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Candoia wurde 1842 durch den britischen Zoologen John Edward Gray beschrieben. Bis vor kurzem wurde sie der Unterfamilie der Boaschlangen (Boinae) zugeordnet, 2013 aber durch Robert Alexander Pyron und Kollegen in die neu aufgestellte Unterfamilie Candoiinae gestellt, da sie einer molekulargenetischen Analyse zufolge die Schwestergruppe einer Klade von Boaschlangen (Boinae) und Sandboas (Erycidae) ist.[1]

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind fünf Arten der Gattung Candoia bekannt:[2]

Alle Arten der Pazifik-Boas sind in den Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen[3]. Das heißt, dass der Im- und Export von Tieren genehmigt werden muss. Ferner müssen Tiere, die sich in privater Haltung befinden, bei der zuständigen Behörde (Gemeinde und Untere Naturschutzbehörde) angemeldet sein.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Trutnau: Ungiftige Schlangen, Teil 1. 4. Auflage. Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3223-0.
  • Robert Alexander Pyron, Frank T. Burbrink, John J. Wiens: A phylogeny and revised classification of Squamata, including 4161 species of lizards and snakes. In: BMC Evolutionary Biology. Band 13, Nr. 1, 2013, Artikelnummer 93, doi:10.1186/1471-2148-13-93.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pazifik-Boas (Candoia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Alexander Pyron, Frank T. Burbrink, John J. Wiens: A phylogeny and revised classification of Squamata, including 4161 species of lizards and snakes. In: BMC Evolutionary Biology. Band 13, Nr. 1, 2013, Artikelnummer 93, doi:10.1186/1471-2148-13-93.
  2. Candoia In: The Reptile Database
  3. Anhänge des Abkommens bei www.cites.org (eng.)