Carl Backofen

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Königin Victoria, sogenannte „Vier-Generationen-Fotografie“, Fotografie Carl Backofen

Carl Franz Backofen (auch Karl Franz Backofen; geb. 28. Oktober 1845 in Darmstadt; gest. 14. Dezember 1926 in Prien am Chiemsee) war ein deutscher Fotograf.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Backofen war Sohn des Malers, Fotografen und Musikers Franz Bernhard Ludwig Backofen (1806–1881) und seiner Ehefrau Caroline Margarethe Luise Lindt (1815–1873).

Carl Backofen wurde vom Vater zum Fotografen ausgebildet. Gemeinsam eröffneten sie 1875 das fotografisches Atelier C. Backofen in der Riedeselstraße 37 in Darmstadt. Das Atelier hatte unter diesem Namen bis ca. 1904 Bestand gehabt. Da Carl Backofen 1887 letztmals im Einwohnerverzeichnis der Adressbücher von Darmstadt verzeichnet war, hatten Fotografen als Operateure das Atelier C. Backofen weitergeführt: 1887 August Schicktanz[3], 1888–1889 Gustav Brandseph[4], 1892–1893 Gustav Backofen[5], 1896–1898 Johann Stephan Schröder[6] Kgl. Sächs. Hofphotograph, 1899–1900 Joseph Giesinger und Conrad Ruf und 1901–1904 Alfred Ruf und Conrad Ruf.[7] Carl Backofen war zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt Hoffotograf am Darmstädter Hof von Ludwig IV. (Hessen-Darmstadt) geworden.

An den auf die Rückseiten seiner Kabinett-Karten aufgedruckten Adressen ist ablesbar, dass Carl Backofen nicht nur ein Atelier in Darmstadt, sondern auch eins in Bensheim führte.[8]

Bekannt ist ein Eintrag vom 20. Mai 1891 im Matrikelbuch der Königlichen Akademie der Künste in München für Malerei bei Karl Raupp. Bei der Immatrikulierung gab er sein Alter auf 43 Jahre an, was dem Geburtsjahr 1848 entspräche.

Über den weiteren Lebensweg gibt es zurzeit keine weiteren Kenntnisse. Möglicherweise hat er privatisiert und bis zum Tode in München gelebt.[9]

In der Royal Collection sind über einhundert Fotografien erhalten, in der Hauptsache Porträtaufnahmen der königlichen Familie und ihrer Verwandtschaft.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adressbücher der Stadt Darmstadt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Uwe Wasserthal & Friedrich Wilhelm Knieß, Photographie in Darmstadt, Darmstadt, 2014, S. 80.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessische Biografie : Registersuche : LAGIS Hessen. In: lagis-hessen.de. Abgerufen am 17. April 2021.
  2. Das „Stadtlexikon Darmstadt“ online nennt im Kapitel „Fotografie in Darmstadt“ einen Fotografen Karl Backofen (1845–1926), online.
  3. Schicketanz (unterschiedliche Schreibweise) verstirbt 1888 (Quelle: Photographische Korrespondenz, 1888, S. 219–220)
  4. Dessen Bruder Hermann Brandseph hatte bereits im Atelier C. Backofen gearbeitet.
  5. Letzter Eintrag von Gustav Backofen im Adressbuch von Darmstadt 1895.
  6. 1844–1907, gestorben in Königsberg, (Quelle: Personalien, in: Photographische Chronik, Band 14, Wilhelm Knapp, 1907, S. 57.)
  7. Diese Angaben ergeben sich aus Recherchen im Verzeichnis für Straßen (Riedeselstr. 37) in den Adressbüchern von Darmstadt.
  8. Nicole Kruse, „Schon damals wurde »gephotoshopt«“, xymbol Graphics, 10. März 2020, https://xymbol.de/schon-damals-wurde-gephotoshoped/
  9. Eintrag im Münchner Adressbuch von 1900: „Backofen, Karl Privatier, Schwanthalerstr. 86.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Carl Backofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Adressbücher von Darmstadt – Quellen und Volltexte