Cenade

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Cenade
Scholten
Szászcsanád
Wappen von Cenade
Cenade (Rumänien)
Cenade (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Koordinaten: 46° 3′ N, 24° 0′ OKoordinaten: 46° 3′ 26″ N, 24° 0′ 22″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 320 m
Fläche: 44,31 km²
Einwohner: 1.031 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km²
Postleitzahl: RO–517210
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Cenade, Capu Dealului, Gorgan
Bürgermeister: Ilie Neamțu (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 372
loc. Cenade, jud. Alba, RO–517210
Website:
Sonstiges
Stadtfest: 12. September (Geburtstag von Ion Agârbiceanu)

Cenade (deutsch Scholten, ungarisch Szászcsanád oder Csanád) ist eine rumänische Gemeinde im Kreis Alba in der Region Siebenbürgen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Cenade im Kreis Alba

Cenade liegt im Osten des Kreises Alba und des Zekesch-Hochlandes (Podișul Secașelor) im Südwesten des Siebenbürgischen Beckens, in einem südlichen Seitental der ca. 5 Kilometer entfernten Târnava Mare (Große Kokel). Die Kreishauptstadt Alba Iulia befindet sich ca. 35 Kilometer westlich (Luftlinie).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Cenade (veraltet Cinade[3]) wurde 1311 erstmals urkundlich erwähnt und war ein Dorf der Siebenbürger Sachsen. Es lag allerdings nicht auf Königsboden, sondern auf Komitatsboden, wurde also von Hörigen bewohnt. Zunächst gehörte Scholten der Zisterzienserabtei Egresch im heutigen Banat. Im 15. Jahrhundert kam es nach Auflösung des Klosters zum Bistum Csanád, 1552 an den Domherren in Weißenburg. Mitte des 17. Jahrhunderts gelangte der Ort in adligen Besitz und verblieb es bis zur Revolution 1848. Scholten hatte damals die drittgrößte Ackerfläche im Siebenbürger Land nach Ocna Sibiului (Salzburg) und Slimnic (Stolzenburg).[4]

Seit dem Zweiten Weltkrieg, besonders nach der Revolution 1989, kam es zur Auswanderung fast aller Siebenbürger Sachsen. Die Bevölkerung lebt vorwiegend von der Landwirtschaft und Viehzucht.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[5] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 1.423 743 39 463 178
1941 2.400 1.441 46 756 157
1977 1.534 1.191 10 333 -
2002 1.015 889 8 59 59
2011 943 784 4 29 126 (Roma 104)
2021[1] 1.031 814 5 28 184 (Roma 133)

Bereits bei der Volkszählung 1850 stellten die Rumänen die Mehrheit der Bevölkerung. Seit dem Zweiten Weltkrieg nahm die Einwohnerzahl stark ab, was vor allem auf die Auswanderung der Siebenbürger Sachsen, aber auch auf den Wegzug von Rumänen zurückzuführen ist.

Die deutsche Bevölkerung lebte fast ausschließlich in Cenade selbst, nicht dagegen in den heute eingemeindeten Ortschaften.

In den eingemeindeten Dörfern Capu Dealului und Gorgan wurde eine Volkszählung erst ab 1956 gesondert aufgezeichnet. 1966 wohnten in Capu Dealului noch 96 (davon 15 Deutsche), in Gorgan 50 Personen. Im Jahre 2002 wurden hier nur noch 3 bzw. 7 Bewohner (ausschließlich Rumänen) registriert.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Saalkirche, 1407 fertiggestellt, nach 1500 erweitert. Eine alte Orgel wurde 1917 durch die aktuelle von Otto Rieger ersetzt,[6] steht unter Denkmalschutz.[7]

Geboren in Cenade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
  3. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen.
  4. Scholten bei Siebenbürger.de.
  5. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 30. Oktober 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  6. 52. Cenade, com. Cenade, jud. Alba: Ioan Marian Ţiplic, Zeno Karl Pinter (ULB Sibiu), Maria Emilia Ţiplic (ICSU Sibiu) (rumänisch).
  7. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  8. Manfred Stoy, Gerhard Seewann: Südosteuropa-Bibliographie, Rumänien 1971–1980, Bd. 6 Teil 1. Oldenbourg, Kempten 1992. (Digitalisat) ISBN 3-486-55021-7.