Chastek-Paralyse

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Die Chastek-Paralyse ist eine Vitamin-B1-Mangelerkrankung bei Pelztieren (vor allem Farmnerze und -füchse). Sie wird durch die Verfütterung von rohem Fisch samt Eingeweiden ausgelöst, die große Mengen an Thiaminasen enthalten und so das Vitamin B1 abbauen. Sie entspricht damit weitgehend der Thiaminmangel-Enzephalopathie der Katze. Chastek ist der Name des Besitzers der Fuchsfarm in Glencoe (Minnesota), USA, auf der die Erkrankung 1932 erstmals durch Verfütterung rohen Karpfens beobachtet wurde.[1]

Klinisch zeigt sich die Erkrankung durch unkoordinierte Bewegungen, unsicheren Gang mit aufgekrümmtem Rücken, Lähmungen aller vier Gliedmaßen, Opisthotonus und später Schüttelkrämpfen.

Pathologisch-anatomisch zeigen sich beidseitig-symmetrische astrozytäre Ödeme in verschiedenen Kerngebieten, vor allem in den seitlichen Kniehöckern und der Vierhügelplatte, aber auch im Thalamus, Mittel- und Rautenhirn sowie in der Großhirnrinde. Darüber hinaus gibt es Nekrosen der Nervenzellen und Blutungen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erwin Dahme, Eugen Weiss: Grundriss der speziellen pathologischen Anatomie der Haustiere. 6. Auflage. Georg Thieme, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8304-1100-0, S. 287.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Conservation Volunteer. Bände 3–4, Minnesota. Dept. of Conservation, 1941, S. 16.