Chenôve

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Chenôve
Chenôve (Frankreich)
Chenôve (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Côte-d’Or (21)
Arrondissement Dijon
Kanton Chenôve (Hauptort)
Gemeindeverband Dijon Métropole
Koordinaten 47° 18′ N, 5° 0′ OKoordinaten: 47° 18′ N, 5° 0′ O
Höhe 238–392 m
Fläche 7,42 km²
Einwohner 14.445 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.947 Einw./km²
Postleitzahl 21300
INSEE-Code
Website www.ville-chenove.fr

Landschaft bei Chenôve

Chenôve ist eine französische Gemeinde mit 14.445 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Côte-d’Or in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 1. Januar 2000 gehört der Vorort von Dijon zum Gemeindeverband Dijon Métropole. Chenôve ist die drittbevölkerungsreichste Gemeinde im Département Côte-d’Or.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chenôve ist eines der ältesten Dörfer der Côte-d’Or.[1] Die Name verweist auf den Anbau von Hanf (französisch "chanvre") in der Antike. In seinem Testament von 653 schenkte Leodegar von Autun das Dorf an seine Kathedrale. Die Schenkung wurde 1132 von Papst Innozenz III. bestätigt. Ab dem 10. Jahrhundert ist der Anbau von Wein in Chenôve erwähnt, ab 1228 das Weingut der Herzöge von Burgund ("Clos des Ducs"). Der Aufbau der ersten herzöglichen Weinpresse wurde 1238 von Alix von Vergy initiiert. 1404 à 1407 wurden die Pressen erneuert. Nach dem Tode von Karl der Kühnen, 1477, wird das Weingut vom französischen König Ludwig XI in Besitz genommen ("Clos du Roi").[1] Dieses Weingut gilt als das älteste heute noch arbeitende im Burgund. Es stammt – zusammen mit der noch existierenden Weinpresse aus dem 14. Jahrhundert.[2] Ab dem 20. Jahrhundert entstanden Industrieanlagen im Süden des Weindorfes. Insbesondere der Aufbau einer Eisenbahnanlage ließ nach dem Ersten Weltkrieg viele Arbeitsplätze entstehen. Chenôve erlebte einen rasanten Anstieg der Bevölkerungszahlen.

Während des Zweiten Weltkriegs gab es in Chenôve organisierten Widerstand gegen die deutsche Besetzung. 1944 war der Ort von Luftangriffen betroffen, am 11. September 1944 wurde er von den Alliierten befreit. Der starke Bevölkerungsanstieg ab den 1950er-Jahren führte zu einer Wohnungsnot, die mit dem Bau neuer Wohnungen abgewendet werden konnte. 1973 wurde das Baukonzept weitgehend abgeschlossen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anne-Laprévote-Platz mit der Kirche Saint-Nazaire (xiii. Jahrhundert)
  • Naturbelassenes Plateau mit Sicht auf den Ort und die Umgebung
  • Weinhänge der Route des Grands Crus[3]
  • Weinpresse der Herzöge von Burgund
    Weinpresse der Herzöge von Burgund
  • Parkanlage beim Clos du Roy mit zoologischem Garten.
    Landwirtschaftliche Umgebung des Clos du Roy vor der Kirche Saint-Nazaire
  • Konzerthalle Le Cèdre

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1975 pflegt Chenôve mit der rheinland-pfälzischen Gemeinde Limburgerhof eine Städtepartnerschaft.[4]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2016 2019
Einwohner 5517 17.155 21.449 19.389 17.721 16.257 14.841 13.802 14.025
Quellen: Cassini und INSEE

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weinproduktion von Chenôve ist Teil der Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) Marsannay.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chenôve – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Henri Marc, Histoire de Chenôve, près Dijon, Hachette-BNF, (1893) 2013.
  2. Schautafel im Museum der Cité internationale de la gastronomie et du vin
  3. Archivlink (Memento vom 1. März 2011 im Internet Archive)
  4. Archivlink (Memento vom 30. April 2011 im Internet Archive)