Stromschnellenwelse

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Stromschnellenwelse

Unbestimmte Chiloglanis-Art aus dem Kongo.

Systematik
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Mochokidae
Unterfamilie: Chiloglanidinae
Gattung: Stromschnellenwelse
Wissenschaftlicher Name
Chiloglanis
Peters, 1868

Die Stromschnellenwelse (Chiloglanis) ist eine Gattung der afrikanischen Welsfamilie Mochokidae. Stromschnellenwelse leben in Stromschnellen und schnell fließenden Flüssen und Bächen in der Nilregion und im tropischen Westafrika.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stromschnellenwelse werden drei bis zehn Zentimeter lang und unterscheiden sich von Synodontis vor allem durch das unterständige Saugmaul, das in Form und Funktion an das Saugmaul der südamerikanischen Harnischwelse (Loricaridae) erinnert. Das Saugmaul ist von dicken, mit Papillen besetzten Lippen umgeben und dient den Fischen u. a. dazu sich zum Schutz vor Verdriftung an Steinen, Holz oder Pflanzen festzuheften. Die Zähne auf der Prämaxillare und auf dem Vomer sind konisch, die im Unterkiefer gebogen und beweglich. Die Unterkieferzähne sind an der Symphyse konzentriert. Das Maul ist von drei Paar kurzer, ungefiederter Barteln umgeben. Stromschnellenwelse haben einen seitlich nur wenig abgeflachten, langgestreckten Körper, einen relativ großen Kopf mit kleinen, weit oben stehenden Augen. Die Schwimmblase ist reduziert und teilweise von verlängerten Wirbelfortsätzen umgeben. Der Flossenstachel der Brustflosse ist nur schwach oder überhaupt nicht gesägt.

Stromschnellenwelse leben von Algen und den darin befindlichen Kleinlebewesen.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die California Academy of Sciences listete, im Jahr 2023, insgesamt 69 bestätigte Chiloglanis-Spezies[1], von denen zwei erst 2023 entdeckt worden waren[2]:

Saugmaul einer unbestimmten Chiloglanis-Art aus dem Kongo.
Chiloglanis brevibarbis
Chiloglanis deckenii, die Typusart der Gattung
Chiloglanis bifurcus
Nicht bestimmter Chiloglanis aus dem Kopngo
Chiloglanis carnosus, in der Veröffentlichung des Zoologischen Museums, des Harvard College

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jochim Franke: Handbuch der Welskunde. Urania-Verlag, 1985.
  • Melanie L. J. Stiassny, Guy G. Teugels, Carl D. Hopkins: The Fresh and Brackish Water Fishes of Lower Guinea, West-Central Africa. Band 1. Muséum national d’histoire naturelle / Musée royal de l’Afrique Centrale, Paris / Tervuren 2007, ISBN 978-9-0747-5220-6 (PDF; 66,6 MB).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Chiloglanis. Eschmeyer's Catalog of Fishes California Academy of Sciences, abgerufen am 17. August 2023
  2. a b c Chiloglanis fortuitus & C. frodobagginsi. Two New Species of Suckermouth Catfishes (Siluriformes: Mochokidae) from Upper Guinean Forest Streams in West Africa Novataxa. Species New to Science, abgerufen am 17. August 2023
  3. WoRMS taxon details. Chiloglanis batesii Boulenger, 1904 World Register of Marine Species, abgerufen am 17. August 2023
  4. a b c d e f g h i R. C. Schmidt, H. L. Bart Jr., F. Pezold, J. P. Friel (2017): A Biodiversity Hotspot Heats Up: Nine New Species of Suckermouth Catfishes (Mochokidae: Chiloglanis) from Upper Guinean Forest Streams in West Africa. Copeia, 105 (2): 301–338.
  5. Chiloglanis camarabounyi Schmidt & Bart, 2017 FishBase, abgerufen am 17. August 2023
  6. Chiloglanis carnosus Roberts & Stewart, 1976 FishBase, abgerufen am 17. August 2023
  7. Chiloglanis devosi Schmidt, Bart & Nyingi, 2015 FishBase, abgerufen am 17. August 2023
  8. Chiloglanis kerioensis Schmidt, Bart & Nyingi, 2015 FishBase, abgerufen am 17. August 2023
  9. Chiloglanis mongoensis Schmidt & Barrientos, 2019 FishBase, abgerufen am 17. August 2023
  10. Chiloglanis nzerekore Schmidt & Pezold, 2017 FishBase, abgerufen am 17. August 2023

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chiloglanis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien