Christoph Otto von Schönaich

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Freiherr Christoph Otto von Schönaich (* 11. Juni 1725 in Amtitz bei Guben; † 15. November 1807 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entstammte dem Niederlausitzer Adelsgeschlecht von Schönaich.

1751 schickte er sein Epos in zwölf Gesängen „Hermann oder Das befreite Deutschland“ an Johann Christoph Gottsched, woraufhin es gedruckt wurde und in der Folge mehrere Auflagen erlebte. 1754 veröffentlichte er die polemische Schrift „Neologisches Wörterbuch oder die Aesthetik in einer Nuß“. Schönaich war unverheiratet. Er ist auch der Verfasser des in trochäischen Tetrametern geschriebenen Heldenepos: „Heinrich der Vogler oder die gedämpften Hunnen“ 1757. Nachdem er 1777 erblindet war, verbrachte er seinen Lebensabend auf dem väterlichen Landsitz.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottsched hatte Schönaich 1752 mit einem Lorbeerkranz geehrt, ein Vorgang, der unter seinen Gegnern noch längere Zeit für Spott sorgte. Den Niedergang der Gottsched-Schule hat auch Schönaich literaturhistorisch nicht überlebt. Allerdings werden seine Dramen seit einiger Zeit von der Germanistik wiederentdeckt und Schönaich „zweifellos zu den wichtigsten Dramatikern der [17]50er Jahre“ gezählt.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christoph Otto von Schönaich: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Hebold], [Breslau] 1754. Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
  • Otto Ladendorf: Christoph Otto Freiherr von Schönaich. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens und seiner Schriften. Univ. Diss., Leipzig 1897.
  • Hugo JentschSchönaich, Otto Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 253 f.
  • Hans Peter Buohler: [Art.] Schönaich, Christoph Otto Frhr. von. In: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums. Begr. von Walther Killy, hg. von Wilhelm Kühlmann (u. a.). Zweite, vollst. überarb. Auflage. Band 10 (Ros–Sel). Berlin und New York: de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-022042-1, S. 523–524.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Lukas: Anthropologie und Theodizee. Studien zum Moraldiskurs im deutschsprachigen Drama der Aufklärung (ca. 1730 bis 1770). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2005. S. 234. (online)