Chronologische Liste der Streckenelektrifizierung der Deutschen Reichsbahn

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Dies ist eine Chronologische Liste der Streckenelektrifizierung der Deutschen Reichsbahn der einstigen Deutschen Länderbahn und der Deutschen Reichsbahn bis 1945, im Gebiet des heutigen Deutschlands. Für Streckenelektrifizierungen in Schlesien siehe Elektrischer Bahnbetrieb in Schlesien. Aufgelistet sind lediglich Strecken der Deutschen Reichsbahn und der Länderbahnen bis 1920 ohne die mit Stromschiene betriebenen Gleichstromstrecken in Berlin und Hamburg. Für diese Betriebe existieren tabellarische Übersichten unter Geschichte der Berliner S-Bahn und S-Bahn Hamburg. Die privat erbauten und später zumeist in das Eigentum der Reichsbahn überführten elektrischen Lokalbahnen befinden sich in der Liste umelektrifizierter Eisenbahnstrecken und in der Liste ehemals elektrifizierter Eisenbahnstrecken. Die besonders im Bereich von Knotenpunkten reichlich zu findenden reinen Güterbahnen sind der Übersichtlichkeit halber nur aufgelistet, wenn sie von Bedeutung sind, werden aber gegebenenfalls in den Anmerkungen erwähnt.

Länderbahnzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen im Gebiet der deutschen Länder war zunächst von räumlich weit auseinanderliegenden Schwerpunkten der ersten Einsätze geprägt. Es gab hier nach den erstmaligen Experimenten mit kleineren Schienenfahrzeugen und Straßenbahnen vielfache Versuche mit unterschiedlichen Stromsystemen, mit dem Ziel, das beste Verfahren für den elektrischen Betrieb auf Vollbahnen zu ermitteln.

Erste Versuche auf Vollbahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste wesentliche bekannte Unternehmung erfolgte im Jahr 1903 auf der vier Kilometer langen Zweigbahn Schöneweide–Spindlersfeld der Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft mit Oberleitung und Wechselstrom von 6000 Volt und einer Frequenz von 25 Hz unter der Leitung der Union-Elektricitäts-Gesellschaft (UEG).[1]

In Bayern wurden ab 1905 erste Erfahrungen mit dem Betrieb mit Einphasenwechselstrom auf der privat betriebenen Ammergaubahn gesammelt. Ein erster, jedoch erfolgloser Versuch wurde mit einer Spannung von 800 V und einer Frequenz von 40 Hz durchgeführt, danach bis 1951/1955 mit 5000 bzw. 5500 V und 16 Hz.

In Südbaden wurde 1913 auf der Wiesen- und Wehratalbahn ein 47 Kilometer umfassendes Streckennetz mit einer Oberleitung für Einphasenwechselstrom von 15 kV und 15 Hz ausgestattet, wobei begünstigend eine Versorgung von dem nahen Wasserkraftwerk Wyhlen möglich war. Zudem sprach auch der 3,2 Kilometer lange Fahrnauer Tunnel der Wehratalbahn für einen Einsatz von Elektrozügen.

Netz-Ausweitungen des elektrischen Betriebs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn wurde ab 1907 das auf der Versuchsstrecke Schöneweide–Spindlersfeld verwendete System mit 6.300 Volt und 25 Hz übernommen und bis 1955 beibehalten, wobei ab 1940 eine schrittweise Umstellung auf Gleichstrom mit seitlicher Stromschiene und einer Spannung von 1,2 kV erfolgte, bei parallelem Betrieb beider Systeme auf der nunmehrigen „S-Bahn Hamburg“ bis 1955.

In Bayern erfolgte für den Staatsbahnbetrieb 1908 ein Landtagsbeschluss mit dem Zweck, Mittel für die Elektrifizierung von Gebirgsbahnstrecken im Raum Garmisch-Partenkirchen und im ehemaligen Landkreis Berchtesgaden bereitzustellen. Anders als in Preußen wurde dabei die elektrische Energie ausschließlich aus Wasserkraft gewonnen. Ab 1912 konnten so die Mittenwaldbahn und ab 1913 die Außerfernbahn als erste echte Vollbahnstrecken in Süddeutschland elektrisch betrieben werden. Die Bahnstrecken Freilassing–Bad Reichenhall und Bad Reichenhall–Berchtesgaden folgten 1914, mussten jedoch im August 1914 wieder eingestellt werden und wurden erst am 1. August 1916 mit eigenen Lokomotiven für den Dauerbetrieb eröffnet.

Nach den ersten Betriebserfahrungen auf der Strecke Bitterfeld–Dessau wurde in Preußen ab 1913 am Aufbau eines elektrischen Netzes in Mitteldeutschland gearbeitet, das mit elektrischer Energie aus dem Braunkohle-Bahnkraftwerk Muldenstein versorgt wurde. Fest geplant war die Elektrifizierung der Verbindung Magdeburg–Dessau–Leipzig–Halle. Nach der Inbetriebnahme der Strecke bis Wiederitzsch vor den Toren Leipzigs einschließlich von Abschnitten des Leipziger Güterrings war für August 1914 die Inbetriebnahme des elektrischen Betriebs im Leipziger Hauptbahnhof und auf der Strecke nach Halle beabsichtigt.[2] Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde der elektrische Betrieb jedoch eingestellt, der kupferne Fahrdraht zur Verwendung in der Rüstung abgebaut und der Strom aus dem Kraftwerk Muldenstein für die Industrie verwendet.[3] Die Fahrzeuge wurden nach Schlesien umbeheimatet, wo ab dem 1. Juni 1914 der vielversprechende elektrische Fahrbetrieb auf einer Gebirgsbahn eingeführt wurde.

Insgesamt gab es im Deutschen Reich 1914 ein 264 Kilometer umfassendes Länderbahn-Netz mit elektrischem Betrieb.[4]

Vereinbarung eines einheitlichen elektrischen Systems[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Voraussicht auf eine spätere Vereinigung der Teilnetze wurde 1912 von den Verwaltungen der Bayerischen Staatseisenbahnen, der Badischen Staatseisenbahnen und der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft im „Übereinkommen betreffend die Ausführung elektrischer Zugförderung“ vereinbart, ihre Vollbahnen ausschließlich mit Einphasenwechselstrom 15 kV 16⅔ Hz zu elektrifizieren. Folglich wurden ab 1912 – sieht man von der meterspurigen Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal ab – alle Länderbahnstrecken mit diesem System elektrifiziert oder, sofern eine zeitnahe Anpassung aus technischer Sicht nicht möglich war, zu einem späteren Zeitpunkt umgestellt.

Datum[5][6] Strecke zwischen den Bahnhöfen Teil der
Gesamtverbindung
Länge
(km)
[7][2]
Anmerkungen
14. Aug. 1903 Niederschöneweide-JohannisthalSpindlersfeld Schöneweide–Spindlersfeld 4 Versuchsstrecke 6000 V 25 Hz
15. Nov. 1906 Versuchsbahn bei Oranienburg eigenständige Strecke[8][9][10] 1,76 * ovale Ringstrecke neben der Berliner Nordbahn
* 6000 V 25 Hz
15. Jan. 1908 Berchtesgaden–Staatsgrenze–Hangender Stein Berchtesgaden–Hangender Stein (–Salzburg) 12,6 * Kilometerangabe über die Landesgrenze hinaus bis zum Bahnhof Hangender Stein (A).
* 1000 V Gleichspannung
* 1938 stillgelegt.
29. Jan. 1908 BlankeneseOhlsdorf Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn 26,62 * 6300 V 25 Hz; Blankenese–Altona (ca. 9 km) bereits seit 1. Oktober 1907 elektrisch
* ab 15. Juli 1940 (inzwischen S-Bahn Hamburg) zusätzlicher paralleler und ab 22. Mai 1955[11] reiner Gleichstrombetrieb.
29. Mai 1909 Berchtesgaden Königsseer Bahnhof–Königssee (Oberbay) Königsseebahn 4,31 * Gleichstrombetrieb 1000 V
* 1942 Umstellung auf Wechselstrom 15 kV 16⅔ Hz.
* Streckenstilllegung formell 1971, tatsächlich 1966.[7]
18. Jan. 1911 BitterfeldDessau Hbf (Magdeburg–) Dessau–Leipzig (–Halle) 25,6 * 5 kV 15 Hz, ab März 1911 10 kV 15 Hz, ab 1913 15 kV 16⅔ Hz.[2]
* stillgelegt am 8. August 1914.[6]
* Wiederinbetriebnahme am 25. Januar 1922.
1. Mai 1911 Altona Hbf–Altona Kai Altona Hauptbahnhof – Altona Kai 1,7[11] * 3000 V 25 Hz;[11]
* 1954 eingestellt
28. Okt. 1912 GarmischMittenwaldScharnitz (Grenze) Innsbruck–Garmisch-Partenkirchen 22,98 15 kV 15 Hz; ab April 1922 16⅔ Hz[12]
29. Mai 1913 GarmischGriesen (Grenze)–Reutte in Tirol Garmisch-Partenkirchen–Kempten
(Außerfernbahn)
14,85 15 kV 15 Hz; ab April 1922 16⅔ Hz[12]
13. Sep. 1913 Basel Bad BfSchopfheimZell (Wiesental)/Säckingen Basel Bad Bf–Schopfheim–Zell (Wiesental)/ Säckingen 48,42 * 15 kV, 15 Hz; ab Dez. 1936 16⅔ Hz.[12]
* Ende des elektrischen Zugbetriebes Schopfheim–Säckingen am 23. Mai 1971.[7]
5. Dez. 1913 BitterfeldDelitzsch Berliner Bahnhof (=unterer Bahnhof) Dessau–Leipzig 11,8 * stillgelegt am 8. August 1914.[6]
* Wiederinbetriebnahme am 22. Sep. 1921.
1. Mai 1914 Leipzig-WahrenLeipzig-Schönefeld Leipzig-Wahren–Engelsdorf 13,4 * Güterzugstrecke
* stillgelegt am 8. August 1914.[6]
* Wiederinbetriebnahme am 25. Januar 1921.
1. Juni 1914 Delitzsch Berliner BahnhofNeuwiederitzsch Dessau–Leipzig 14,2 * stillgelegt am 8. August 1914.[6]
* Wiederinbetriebnahme am 22. Sep. 1921.
1. Juni 1914 Nieder Salzbrunn – Bad Salzbrunn – Fellhammer – Halbstadt Nieder Salzbrunn–Halbstadt 34,49 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
1. Jan. 1916 Freiburg (Schlesien) – Nieder Salzbrunn – Dittersbach – Gottesberg Breslau Freiburger Bf–Waldenburg 27,9 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
14. Mai 1916 KlingenthalSachsenberg-Georgenthal Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal 4,113 * Spurweite: 1000 mm
* 650 V Gleichspannung, ab 1956 600 V
* 1964 stillgelegt.[6]
1. Aug. 1916 SalzburgFreilassingBad ReichenhallBerchtesgaden Salzburg–Freilassing, Freilassing–Bad Reichenhall und Bad Reichenhall–Berchtesgaden 40,36 * Aufnahme des elektrischen Zugbetriebes mit Elektrolokomotiven EP 3/6
* bereits ab 15. April 1914 vorläufig elektrisch, jedoch am 3. August 1914 wieder eingestellt.[6]
* 5,6 km der Gesamtlänge auf österreichischem Staatsgebiet.
1. Apr. 1917 Freiburg (Schlesien) – Königszelt Breslau Freiburger Bf–Waldenburg 9,2 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
22. Okt. 1919 Gottesberg – Ruhbank Waldenburg–Görlitz 13,3 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
8. Dez. 1919 Ruhbank – Merzdorf (Schlesien) Waldenburg–Görlitz 6,3 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch

1920er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Unterbrechung der Elektrifizierungstätigkeit im Ersten Weltkrieg wurde sie in den 1920er Jahren umso zügiger betrieben. Zunächst wurden die Strecken in Mitteldeutschland entsprechend den Vorkriegsplanungen umgestellt. Als Anfang 1924 das Walchenseekraftwerk in Betrieb genommen wurde, konnte sich Bayern nunmehr von Stromlieferungen aus Österreich unabhängig machen und in der Folge das elektrische Eisenbahnnetz unter der Leitung von Oskar von Miller massiv ausbauen. Gegen Ende des Jahrzehnts waren die meisten von München ausgehenden Strecken elektrifiziert. Zudem wurden 1927/28 die bisher abgelegenen Bahnstrecken Freilassing–Bad Reichenhall und Bad Reichenhall–Berchtesgaden von München her über Rosenheim und Traunstein angeschlossen. Zwischen München und Salzburg oder dem Berchtesgadener Land verkürzte sich die Reisezeit von vier Stunden auf drei Stunden und 15 Minuten, was vor allem dem Fremdenverkehr in Oberbayern förderlich gewesen sein soll.[6] Waren zum Jahresende 1925 etwa 1000 km bei der Reichsbahn im elektrischen Betrieb, so waren es zwei Jahre später knapp über 1200 km und Ende 1929 etwa 1500 km.[4] Dabei war das Netz in Bayern mit 700 Kilometern am umfangreichsten, gefolgt von den Strecken im schlesischen Gebirge mit 300 Kilometern. Die Elektrifizierung erwies sich als kapitalaufwendige, aber lohnende Investition: Gegenüber dem Dampflokomotivbetrieb konnte die Reichsbahn bei Schnellzügen 13 Prozent, bei Personenzügen 18 Prozent und bei Güterzügen sogar 29 Prozent an Fahrzeit einsparen.[4] Bedingt durch den Mangel an Finanzmitteln erfolgte die Elektrifizierung jedoch langsamer, als es in jener Zeit bei anderen europäischen Bahnen der Fall war. 1929 wurden bei der Reichsbahn nur 3 Prozent des Streckennetzes elektrisch betrieben, während es bei den Österreichischen Bundesbahnen 15 Prozent, bei den Schwedischen Staatsbahnen 18 Prozent und bei den Schweizerischen Bundesbahnen sogar 57 Prozent waren.[4] Letztlich verhinderte die Finanzlage der Deutschen Reichsbahn noch weitergehende Vorhaben wie den Lückenschluss im mitteldeutschen Netz zwischen Halle und Magdeburg oder die von der Reichsbahndirektion Karlsruhe geprüfte Elektrifizierung der Rheintalbahn Basel–Karlsruhe und weiter nach Heidelberg.[6]

Datum[5][6] Strecke zwischen den Bahnhöfen Teil der
Gesamtverbindung
Länge (km)
[7][2]
Anmerkungen
16. Jan. 1920 Merzdorf (Schlesien) – Schildau (Bober) Waldenburg–Görlitz 5,6 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
21. Juni 1920 Schildau (Bober) – Hirschberg (Rsgb) Waldenburg–Görlitz 5,1 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
25. Jan. 1921 Leipzig-WahrenLeipzig-Schönefeld Leipzig-Wahren–Engelsdorf 13,4 * Güterzugstrecke
* zweite Elektrifizierung
* 1946 demontiert.
17. Aug. 1921 Ruhbank – Landeshut (Schlesien) – Liebau (Schlesien) Ruhbank–Liebau 16,10 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
22. Sep. 1921 Leipzig HbfBitterfeld Leipzig–Dessau (–Biederitz–Magdeburg) 32,7 * Zweite Elektrifizierung
* Eröffnungsdatum bezieht sich auf die Spannungszuschaltung. Bügelfahrt am 23. Sep. 1921
* Betriebsaufnahme Anfang Oktober 1922.[2]
* 1946 demontiert.
25. Jan. 1922 BitterfeldDessau Hbf Leipzig–Dessau (–Biederitz–Magdeburg) 25,6 * Zweite Elektrifizierung
* Spannungszuschaltung am 23. Jan. 1922
* Betriebsaufnahme am 9. April 1922.[2]
* 1946 demontiert.
15. Apr. 1922 Hirschberg (Rsgb) – Lauban Waldenburg–Görlitz 51,9 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch, wieder elektrifiziert 1986
1. Juni 1922 Leipzig HbfHalle (Saale) Hbf Leipzig Hbf–Wiederitzsch–L.-Wahren–Halle 37,7 * Inbetriebnahme Halle (Saale) Güterbahnhof am 26. Feb. 1923
* 1946 demontiert.
28. Sep. 1922 Leipzig-SchönefeldEngelsdorf Leipzig-Wahren–Engelsdorf 1,5 * Güterzugstrecke
* Bügelfahrt am 29. Sep. 1922
* Betriebsaufnahme am 8. Okt. 1922.[2]
* 1946 demontiert.
25. Jan. 1923 Dessau HbfRoßlau PbfZerbst Leipzig–Dessau–Biederitz (–Magdeburg) 18,1 * Güterzugbetrieb Dessau–Roßlau mit zeitgleicher Inbetriebnahme von Güterzuggleisen (Roßlau Pbf–Roßlau Gbf: 1,3 km
* Roßlau Vorbf–Roßlau Gbf: 1,2 km)
* Spannungszuschaltung und Bügelfahrt am 19. Dez. 1922.[2]
* 1946 demontiert.
1. Feb. 1923 ZerbstGüterglück Leipzig–Dessau–Biederitz (–Magdeburg) 8,3 * Spannungszuschaltung und Bügelfahrt zeitgleich mit Dessau–Zerbst am 16. Mai 1923.[2]
* 1946 demontiert.
15. Feb. 1923 Hirschberg (Rsgb) Abzw. Boberbrücke – Grünthal (Polaun) Hirschberg–Polaun 48,93 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch, ab 1987 (bis Szklarska Poręba Górna): 3 kV =
1. Juli 1923 (1) GüterglückMagdeburg Hbf
(2) Magdeburg Abzweig Elbbrücke–Rothensee Rbf
(1) Leipzig–Dessau–Biederitz–Magdeburg
(2) Magdeburg-Rothensee–Magdeburg Hbf
(1) 34,4
(2) 2,63
* Spannungszuschaltung am 16. Mai 1923
* Güterzugbetrieb Roßlau–Rothensee am 12. Februar 1924 aufgenommen.[2]
* 1946 demontiert.
1. Sep. 1923 Lauban – Görlitz Waldenburg–Görlitz 25,58 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
12. März 1924 OhlsdorfPoppenbüttel (Blankenese–) Ohlsdorf–Poppenbüttel 5,82 * 6300 V 25 Hz
* Umstellung auf Gleichstrom ab 22. April 1940
20. März 1924 GörlitzSchlauroth Rbf Schlauroth Rbf–Görlitz 3,24
23. Feb. 1925 Garmisch-PartenkirchenWeilheim (Oberbay)TutzingMünchen Hbf Garmisch-Partenkirchen–München 100,42
4. März 1925 TutzingStaltachKochel Tutzing–Kochel 35,47
16. März 1925 München HbfGauting Garmisch-Partenkirchen–München 18,80 Vorortgleise
1. Mai 1925 Weilheim (Oberbay)Peißenberg Weilheim–Peißenberg 8,94 Einstellung des elektrischen Zugbetriebes am 8. April oder 22. Juli 1982.[7]
1. Juli 1925 Rothensee RbfMagdeburg Hbf Magdeburg-Rothensee–Magdeburg Hbf 5,90 * Gütergleise
* nach anderen Angaben 8. August 1925;[2]
* 1946 demontiert
8. Aug. 1925 München-PasingHerrsching München-Pasing–Herrsching 30,94 nach anderen Angaben 27. Mai 1925[5]
3. Okt. 1925 München HbfFreisingLandshut (Bay) München–Regensburg 76,06 * andere Angabe: 4. Oktober 1925.[5]
* bis Freising (40,65 km) bereits seit 21. Sep. 1925 elektrisch.[7]
* erstmals auf dem Gebiet der RBD Regensburg (17,56 km).
21. Dez. 1925 Staltach Abzweig–Penzberg Gbf–Penzberg Pbf 3,23 * Güterbahn
* 1962 abgeschaltet, danach abgebaut.[7]
1. Feb. 1926 München-MoosachMünchen-LaimMünchen-Pasing 8,58 Güterbahn
23. Apr. 1926 FeldmochingMünchen-MilbertshofenMünchen Ost Rbf Feldmoching–München Ost 16,72 Güterbahn
3. Okt. 1926 Landshut (Bay)Neufahrn (Niederbay) München–Regensburg 23,16
1. Jan. 1927 Verbindungsstrecken Halle (Saale) Gbf 6,9 1946 demontiert
3. Jan. 1927 (1) München HbfMünchen SüdMünchen Ost Pbf
(2) München-LaimMünchen Süd
(1) München–Rosenheim (–Kufstein/ –Salzburg)
(2) München-Laim–München Süd
(1) 9,77
(2) 4,73
Güterbahn München-Laim–München Süd
12. Apr. 1927 München Ost PbfGrafingRosenheim München–Rosenheim (–Kufstein/ –Salzburg) 54,99 München Ost–Grafing (27,9 km) bereits seit 19. März 1927 elektrisch.[5]
15. Mai 1927 Neufahrn (Niederbay)Regensburg Hbf München–Regensburg 38,91 nach anderen Angaben 11. Mai 1927[7]
15. Juli 1927 Rosenheim –Staatsgrenze–Kufstein (München–) Rosenheim–Kufstein 34,21 2,34 km auf österreichischem Gebiet
17. Aug. 1927 München Ost Rbf
2. Okt. 1927 München HbfMaisach München–Augsburg 24,82
17. Okt. 1927 MaisachNannhofen München–Augsburg 6,16 erstmals auf dem Gebiet der RBD Augsburg (4,63 km)
21. Okt. 1927 München Ost PbfMünchen Ost Rbf 2,36 Verbindungsgleis
21. Okt. 1927 München-JohanneskirchenIsmaning (2) 7,18
28. Jan. 1928 Breslau Freiburger Bf. – Königszelt Breslau Freiburger Bf–Waldenburg 48,31 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch, wieder elektrifiziert 1966 (3 kV =)
27. März 1928 RosenheimTraunstein Rosenheim–Salzburg 53,31
3. Apr. 1928 Lauban – Kohlfurt Kohlfurt–Lauban 21,75 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch, ab 1986: 3 kV =
20. Apr. 1928 TraunsteinFreilassing Rosenheim–Salzburg 29,56 Kilometerangabe 29,56 bis zur Staatsgrenze hinter Freilassing zuzüglich 5,6 km bis Salzburg.[7] 28,4 km bis Freilassing.
22. Juni 1928 Lauban – Marklissa Lauban–Marklissa 10,81 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch

1930er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise kam die Elektrifizierung ab Ende der 1920er Jahre praktisch zum Stillstand. Dass angesichts der schlechten Finanzlage bei der Reichsbahn dennoch die Verbindung über Augsburg nach Stuttgart in Angriff genommen werden konnte, war dem Umstand zu verdanken, dass die Reichsregierung zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit die Verzinsung des Baukapitals übernahm und Mittel der Arbeitslosenversicherung bereitstellte.[6] Außerdem konnte durch die Ausweitung nach Württemberg die Auslastung der bayerischen Kraftwerke am Walchensee und an der mittleren Isar verbessert werden. Durch ein Darlehen des Landes Württemberg konnten bis 1939 weitere Strecken im Stuttgarter Vorortverkehr auf elektrischen Betrieb umgestellt werden. Die Fortführung der Elektrifizierung über Stuttgart hinaus nach Karlsruhe kam wegen Bedenken der Wehrmacht bezüglich der Grenznähe zu Frankreich hingegen nicht zustande.[6] Stattdessen konnte dank Darlehenszuschuss bis 1934 endlich der aus wirtschaftlichen und betrieblichen Gründen dringend notwendige Lückenschluss im mitteldeutschen Netz zwischen Magdeburg und Halle vollendet werden.

Als im süddeutschen Raum die Strecke von München über Augsburg nach Stuttgart elektrifiziert wurde, lag es nahe, auch die Verbindung über Treuchtlingen nach Nürnberg umzustellen. Die im Mai 1935 eröffnete Strecke war nicht nur Versuchsstrecke für verschiedene Fahrleitungsbauarten für bis zu 160 km/h Höchstgeschwindigkeit,[6] sondern auch ein erstes Teilstück einer Planung, die sich an der damaligen Achsenpolitik orientierte und in der Losung „Elektrisch von Berlin nach Reggio di Calabria“ mündete. Bereits seit den 1920er Jahren gab es Voruntersuchungen, um die drei Netze in Bayern, Mitteldeutschland und Schlesien miteinander zu verbinden. Neben der Strecke Nürnberg–Saalfeld–Halle/Leipzig war auch die Elektrifizierung der Strecken Leipzig/Dresden–Hof–Regensburg/Nürnberg und Leipzig–Dresden–Görlitz vorgesehen.[2] Dabei gab es Überlegungen, den Strom mit Hilfe von Bahnstromumformerwerken direkt aus dem öffentlichen Netz zu beziehen oder alternativ direkt Landesstrom mit der Frequenz von 50 Hertz zu entnehmen. Zur Erforschung letztgenannter Technologie wurde 1936 die Höllental- und Dreiseenbahn im Schwarzwald mit Industriefrequenzstrom 20 kV 50 Hz elektrifiziert. Da Mehrsystemfahrzeuge noch nicht bekannt waren, hätte dessen Anwendung zwischen Berlin und München jedoch ein mehrmaliges Umspannen der Elektrolokomotiven bedeutet, so dass die Verbindung über die steigungsreiche Frankenwaldbahn doch nur mit 15 kV 16⅔ Hz elektrifiziert wurde.

Datum
[5][6]
Strecke zwischen den Bahnhöfen Teil der
Gesamtverbindung
Länge (km)
[7][2]
Anmerkungen
15. Mai 1931 Nannhofen–Augsburg Hbf München–Augsburg 30,91
9. Dez. 1932 Hirschberg (Rsgb) – Zillerthal-Erdmannsdorf – Schmiedeberg (Rsgb) – Landeshut (Schlesien) Hirschberg–Landeshut 38,8 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
15. Mai 1933 (1) Augsburg HbfUlm Hbf
(2) Stuttgart HbfEsslingen (Neckar)
(3) Stuttgart HbfLudwigsburg
(1) Augsburg–Ulm (–Stuttgart)
(2) (Augsburg–) Ulm–Stuttgart
(3) Stuttgart–Ludwigsburg
(1) 85,97
(2) 13,46
(3) 13,93
* Erstmals auf dem Gebiet der RBD Stuttgart (Augsburg–Ulm: 0,97 km bis Ulm Hbf)
* Längenangabe Stuttgart–Esslingen bezieht sich auf die Ferngleise
* Längenangabe für die gleichzeitig elektrifizierten, parallel verlaufenden Vorortgleise: 13,21 km
* Stuttgart–Ludwigsburg: Vorortgleise.
1. Juni 1933 (1) Esslingen (Neckar)PlochingenUlm Hbf
(2) KornwestheimStuttgart-Untertürkheim
(1) (Augsburg–) Ulm–Stuttgart
(2) Kornwestheim–Stuttgart-Untertürkheim
(1) 80,17
(2) 10,67
Güterumgehungsbahn Kornwestheim–Stuttgart-Untertürkheim
1. Juni 1934 (1) München HbfDachau
(2) Stuttgart HbfKornwestheim Rbf
(1) München–Dachau
(2) Stuttgart–Ludwigsburg
(1) 17,80
(2) 9,27
Gütergleise Stuttgart–Kornwestheim
29. Juni 1934 Zillerthal-Erdmannsdorf – Krummhübel Zillerthal-Erdmannsdorf–Krummhübel 6,9 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
2. Juli 1934 Leipzig-Wahren–Leipzig Magdeburg-Thüringer Bf. Leipzig Hbf–Leipzig-Wahren 6,44 1946 demontiert
30. Juli 1934 München-LaimMünchen-Allach 6,20 Güterbahn
7. Okt. 1934 PlochingenTübingen Plochingen–Immendingen 49,01
7. Okt. 1934 Magdeburg HbfKöthenHalle (Saale) Hbf Magdeburg–Halle 86,10 1946 demontiert
10. Mai 1935 Augsburg HbfDonauwörthNürnberg Hbf (1)
ReichelsdorfNürnberg-EibachNürnberg Rbf (2)
(1) Augsburg Hbf–Nördlingen, Donauwörth–Treuchtlingen, Treuchtlingen–Nürnberg Hbf
(2) –
(1) 134,56
(2) 6,71
* bis Donauwörth (40,8 km) bereits seit 17. Dez. 1934 elektrisch.[7]
* Augsburg–Nürnberg erstmals auf dem Gebiet der RBD Nürnberg (60,41 km)
* für Donauwörth–Nürnberg und Reichelsdorf–Nürnberg Rbf (Güterbahn) wird auch der 15. Mai genannt.[5]
1. Juni 1935 Schönebeck (Elbe)Schönebeck-Salzelmen Schönebeck–Schönebeck-Salzelmen 3,00 1946 demontiert
15. Aug. 1935 Nürnberg HbfBw Nürnberg Hbf 3,21 Zufahrtsgleis zum Bahnbetriebswerk
18. Juni 1936 (1) Freiburg (Breisgau) HbfTitiseeNeustadt (Schwarzw)
(2) Titisee–Seebrugg
(1) Freiburg–Titisee(/ Seebrugg)–Neustadt
(2) (Freiburg–) Titisee–Seebrugg
(1) 36,40
(2) 19,17
* 20 kV 50 Hz
* Umstellung auf 15 kV 16⅔ Hz am 29. Mai 1960[7]
15. Dez. 1937 Geislingen (Steige)–Geislingen-Altenstadt Erzbf Geislingen–Geislingen-Altenstadt 3,14 Elektrischer Betrieb eingestellt ?
1. Okt. 1938 München-Milbertshofen–Abzw Olching Ost–Olching Bahnhof München Ost–M.-Milbertshofen–Olching 17,38 Güterbahn
15. Okt. 1938 Obermerzdorf – Krausendorf Merzdorf–Landeshut 1,85 1945 demontiert, Strecke ab 1945 polnisch
15. Mai 1939 (1) Nürnberg HbfSaalfeld (Saale)
(2) Stuttgart-ZuffenhausenLeonberg
(1) Nürnberg–Bamberg–Lichtenfels–Probstzella–Saalfeld (–Halle/ Leipzig)
(2) Stuttgart–Weil der Stadt
(1) 181,07
(2) 14,39
* Nürnberg–Saalfeld: Bis Probstzella (Angabe 155,45 km bis zur Rbd-Grenze bei Falkenstein) bereits seit 15. April 1939 elektrisch;[7]
* Abschnitt Rbd-Grenze–Saalfeld 1946 demontiert.
26. Aug. 1939 (1) Nürnberg HbfNürnberg-Dutzendteich–Nürnberg Rbf Einfahrt
(2) Nürnberg RbfFürth (Bay) Hbf
(1) Nürnberg Hbf–N.-Dutzendteich–N. Rbf–Fürth

(2) Nürnberg Hbf–N.-Dutzendteich–N. Rbf–Fürth

(1) 11,42
(2) 10,46
* Güterbahnen
* zwischen Nürnberg Hbf und Nürnberg-Dutzendteich Nutzung der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg
* Alternatives Inbetriebnahmedatum: 22. August 1939.
18. Dez. 1939 LeonbergWeil der Stadt Stuttgart–Weil der Stadt 11,29

1940er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterer Ausbau in den Kriegsjahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als im Ersten Weltkrieg wurde das Elektrifizierungsprogramm mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nicht gestoppt, sondern schritt solange voran, wie es die Begleitumstände noch möglich machten. Schon zwei Jahre vor Vollendung der Verbindung zwischen dem bayerischen und dem mitteldeutschen Netz durch Schließen der letzten Lücke von Weißenfels über Großkorbetha bis Leipzig im November 1942 konnten die beiden 110-kV-Bahnstromnetze miteinander verbunden werden. Damit wurde der Energieaustausch zwischen dem Grundlast liefernden mitteldeutschen Kohlekraftwerk Muldenstein und den spitzenlastfähigen süddeutschen Wasserkraftwerken ermöglicht.[13]

Erst in den letzten Kriegsjahren wurde die Elektrifizierung durch zunehmende Bombardements gestoppt, so konnte die 1944 fertiggestellte Fahrleitung zwischen Großkorbetha und Halle (Saale) durch die Luftangriffe auf Merseburg und die Leunawerke nicht mehr praktisch genutzt werden.[6]

Bei Kriegsende waren in Süddeutschland 1800, in Mitteldeutschland fast fünfhundert, in Schlesien fast vierhundert, in Südbaden etwa hundert und in Österreich mit dem nach dem „Anschluss“ 1938 in die Reichsbahn integrierten Netz 650 Streckenkilometer mit Fahrleitungen überspannt.[3]

Entwicklung nach Kriegsende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1945 wurden die elektrischen Anlagen in Schlesien abgebaut und zum Großteil als Reparationsleistung in die Sowjetunion verbracht.[3] Bei den anderen Netzen führte der weit verbreitete Kohlenmangel zu einer raschen Wiederinbetriebnahme der elektrischen Zugbetriebe. Bereits am 28. April 1945 wurde in Nürnberg mit dem Wiederaufbau der Bahnanlagen begonnen und im November 1945 konnte zwischen München und der bayerischen Landesgrenze bei Probstzella wieder durchgängig elektrisch gefahren werden.[6]

Auch in Mitteldeutschland wurde der elektrische Betrieb Schritt für Schritt wieder aufgenommen: Am 1. August 1945 wurden bis auf die Strecke Leutzsch–Leipzig Hbf und einige Güterzugstrecken wieder das gesamte Netz in der Rbd Halle elektrisch betrieben. Mit dem Abschluss der Arbeiten im Bahnhof Saalfeld (Saale) am 9. März 1946 schien wieder ein durchgängiger elektrischer Betrieb zwischen Mitteldeutschland und Bayern möglich. Ferner begann die Deutsche Reichsbahn mit der Elektrifizierung der Strecke Halle–Bitterfeld und einer sich anschließenden Fortsetzung in Richtung Berlin.[2]

Mit dem Befehl Nr. 95 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) wurde jedoch ab dem 29. März 1946 der elektrische Betrieb eingestellt und die Fahrzeuge sowie die ortsfesten Anlagen beschlagnahmt. Der Abbau der Fahrleitungsanlagen erfolgte unter Zeitdruck und damit auf wenig schonende Weise. Beispielsweise brannte man die Masten, die zum überwiegenden Teil Einsetzmaste waren, über dem Fundament autogen ab. Das Material wurde so in großen Teilen unbrauchbar. Als Ersatz für die 79 Elektrolokomotiven wären 144 Dampflokomotiven nötig gewesen, tatsächlich standen jedoch nur 60 zur Verfügung.[4] Damit verstärkte sich in der Sowjetischen Besatzungszone die ohnehin schon durch den Abbau der zweiten Gleise bedingte prekäre Lage.

Erst ab 1955 wurden – sieht man von der S-Bahn Berlin, der Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal und den 1949/50 verstaatlichten Betrieben der Buckower und Schleizer Kleinbahn sowie der Oberweißbacher Bergbahn ab – wieder Bahnstrecken im Netz der Deutschen Reichsbahn elektrisch betrieben (siehe Chronik der Streckenelektrifizierung der Deutschen Reichsbahn im Gebiet der DDR). In den westlichen Besatzungszonen konnten gegen Ende des Jahrzehntes hingegen bereits wieder erste Ansätze zur Ausweitung des elektrischen Betriebes beobachtet werden, so wurde im April 1948 mit der Elektrifizierung der fast hundert Kilometer langen Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg begonnen,[3] deren Eröffnung bereits in die Chronik der Streckenelektrifizierung der Deutschen Bundesbahn fällt.

Datum
[5][6]
Strecke zwischen den Bahnhöfen Teil der
Gesamtverbindung
Länge
(km)
[7][2]
Anmerkungen
6. Okt. 1940 Geislingen West–Eybtal Geislingen–Geislingen-Altenstadt 2,35 Elektrischer Betrieb eingestellt 1947 bis 1956.[7]
6. Okt. 1940 Geislingen (Steige)–Eybtal Geislingen–Geislingen-Altenstadt 1,47 Elektrischer Betrieb eingestellt 1947 bis 1956.[7]
6. Okt. 1940 Helfenstein–Eybtal (0,58 km) Geislingen–Geislingen-Altenstadt 0,58 Elektrischer Betrieb eingestellt 1947 bis 1956.[7]
15. Dez. 1940 Saalfeld (Saale)Rudolstadt Großheringen–Saalfeld 10,2 Datum nach Werner Usbeck (Präsident der RBD Halle). Einzeleröffnungen:[2]
1946 demontiert.
15. Feb. 1941 RudolstadtGöschwitz Großheringen–Saalfeld 32,2
5. Mai 1941 Göschwitz–Großheringen Abzweig Großheringen–Saalfeld 32,1
5. Mai 1941 Großheringen Abzweig–Weißenfels Halle–Bebra 25,0
2. Nov. 1942 WeißenfelsGroßkorbetha Halle–Bebra 8,2 * Angabe nach Usbeck: 31. Okt. 1942.[2]
* 1946 demontiert.
2. Nov. 1942 GroßkorbethaLeipzig Hbf Leipzig–Großkorbetha 32,3 * Angabe nach Usbeck: 31. Okt. 1942.[2]
* 1946 demontiert.
2. Nov. 1942 Leipzig-LeutzschLeipzig-Wahren (2) Leipzig-Leutzsch–Leipzig-Wahren–Engelsdorf ? 1946 demontiert.
17. Feb. 1943 Weißenfels–Abzweig Goseck (–Naumburg) [3. Gleis] (Nürnberg–) Abzw Saaleck–Weißenfels–Halle (/ Leipzig) ? 1946 demontiert
22. Mai 1943 Leipzig-LeutzschWiederitzsch Leipzig-Leutzsch–Leipzig-Wahren–Engelsdorf ? 1946 demontiert
1. Juni 1943 (Camburg–) Abzweig Großheringen Süd–Großheringen Großheringen–Saalfeld ? 1946 demontiert
17. Apr. 1944 GroßkorbethaMerseburg Halle–Bebra ? 1946 demontiert
15. Juli 1944 Nürnberg-Eibach–Abzw Hohe Marter 1,23 Verbindungsbahn
vor 1946 MerseburgHalle (Saale) Hbf Halle–Bebra ? 1946 demontiert

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frühgeschichte elektrischer Bahnen in Preußen. In: Preußen-Report. Band 10, Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck, ISBN 3-89610-005-X, S. 12.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Thomas Scherrans: Elektrifizierte Strecken der Preußischen Staatsbahn und der Reichsbahn in Mitteldeutschland. In: Elektrische Bahnen. 18. Januar 2011, abgerufen am 1. April 2012.
  3. a b c d Ralf Roman Rossberg: Geschichte der Eisenbahn. Sigloch Edition, Künzelsau 1999, ISBN 3-89393-174-0, S. 274–275.
  4. a b c d e Lothar Gall / Manfred Pohl (Hrsg.): Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45817-3, S. 140.
  5. a b c d e f g h Georg Schwach: Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bern 1989, 17.1. Anhang A: Elektrifizierungsdaten, S. 469–519 (PDF).
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q Erich Preuß: Züge unter Strom. Die Geschichte des elektrischen Zugbetriebs in Deutschland. 1. Auflage. München 1998, ISBN 3-932785-30-4, S. 49 ff., 163–165.
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p q Für Strecken im Bereich der späteren Deutschen Bundesbahn: Dieter Fuchs, Hans-Wolfgang Scharf (Hrsg.): Streckenarchiv Deutsche Eisenbahnen. Band 1. EK-Verlag, Freiburg 1996, Kapitel 8. Elektrifizierung, S. (8 a) 1–(8 a) 44.
  8. Frühgeschichte elektrischer Bahnen in Preußen. In: Preußen-Report. Band 10, Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck, ISBN 3-89610-005-X, S. 12.
  9. Freiherr v. Röll: Versuchsbahnen. In: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Zweite, vollständig neu bearbeitete Auflage. Band 4. Berlin/ Wien 1913, S. 153–155 (online [abgerufen am 31. Juli 2012]).
  10. Erwähnung im Zentralblatt der Bauverwaltung des preußischen Ministeriums der Öffentlichen Arbeiten von 1909 unter „Versuche mit elektrischem Betrieb auf schwedischen Staatsbahnen“
  11. a b c Die Hafenbahn Altona. In: Preußen-Report. Band 10, Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck, ISBN 3-89610-005-X.
  12. a b c Thomas Scherrans: Bahnen mit Einphasenwechselstrom in Deutschland. Erste elektrische Vollbahnstrecken. In: Elektrische Bahnen. 26. November 2006, abgerufen am 1. April 2012.
  13. Thomas Scherrans: Elektrifizierte Strecken der Reichsbahn in Süddeutschland. Entwicklung des süddeutschen Netzes bis zum Ende des 2. Weltkrieges. In: Elektrische Bahnen. 10. November 2008, abgerufen am 1. April 2012.