Rangpur (Frucht)

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Rangpur
Rangpur
Gruppe Citrus
Abstammung

Hybride aus
Citrus medica × Citrus reticulata

Rangpur (Citrus × limonia oder Citrus reticulata × medica), manchmal auch Rangpur-Limette, Mandarinen-Limette oder Lemandarine genannt, ist eine Sorte der Zitruspflanzen (Citrus). Sie ist eine Hybride zwischen der Mandarine und der Zitrone.[1] Es ist eine Zitrusfrucht mit einem sehr säuerlichen Geschmack und einer orangen Schale und Fruchtfleisch.[2] Sie wird wegen ihrer Früchte sowie zur Verwendung als Veredelungsunterlage angebaut.

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den gebräuchlichen Namen für diese Frucht gehört Rangpur, der Name einer Stadt in Bangladesch. Rangpur ist auf dem indischen Subkontinent auch als Sylhet-Limette (nach der Region Sylhet, die ebenfalls in Bangladesch liegt benannt), Surkh Nimboo und Sharbati bekannt.[2] In Südchina ist sie als Kanton-Zitrone, in Japan als Hime-Zitrone, in Brasilien und Portugal (insbesondere auf den Azoren) als Limão-Capeta, Limão-Cravo, Limão-Rosa oder Limão-Galego und als Mandarinen-Limette in den Vereinigten Staaten und ähnlich Limón-Mandarina (Zitronenmandarine) in Costa Rica wegen ihrer Form und der Art und Weise, wie ihre Schale geschält wird bekannt.[3]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl sie oft als Zitronenhybride beschrieben wird, hat die Genomanalyse gezeigt, dass es sich um eine F1-Hybride aus einer weiblichen Zitronatzitrone (Citrus medica) und einer männlichen Mandarine (Citrus reticulata) handelt.[1][4]

Die Kronblätter weisen eine stark violette Färbung auf. Die Früchte sind von kleiner bis mittlerer Größe, rund mit deutlichem Nacken und einer leichten Zitze an der Fruchtspitze. Die Schale (das Exokarp) ist dünner als bei gewöhnlichen Limetten. Die Frucht hat eine orange Färbung; das orange Fruchtfleisch ist weich. Der orangefarbene Saft schmeckt sehr sauer. Rangpurs sind stark säurehaltig und können als Ersatz für Limetten verwendet werden.[2]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rangpur-Limette wurde im späten 19. Jahrhundert von den Reasoner Brothers of Oneco in Florida eingeführt, die ihre Samen aus dem Nordwesten Indiens bezogen.[2] In den Vereinigten Staaten wird die Rangpur als Zierbaum zum Pflanzen in Gärten und als Kübelpflanze auf Terrassen und Innenhöfen geschätzt. Außerhalb der USA, wie zum Beispiel Südamerika und im Orient wird sie hauptsächlich als Veredelungsunterlage für Zitrusfrüchte verwendet, mit Ausnahme von Costa Rica und Panama, wo sie auch kommerziell angebaut wird und gegenüber der Limette und Zitrone in der Küche bevorzugt wird, die eine Zitrone erfordern.[2]

Im Jahr 2006 führte Diageo eine Version des Tanqueray-Gins mit Rangpur-Geschmack ein.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rangpur (Frucht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Citrus ×limonia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Franck Curk, Frédérique Ollitrault, Andres Garcia-Lor, François Luro, Luis Navarro & Patrick Ollitrault: Phylogenetic origin of limes and lemons revealed by cytoplasmic and nuclear markers. Band 117, Nr. 4. National Library of Medicine, 4. März 2016, Sp. 565–583, doi:10.1093/aob/mcw005, PMID 26944784 (englisch).
  2. a b c d e citrusvariety.ucr.edu: Rangpur, Zugriff am 10. September 2023
  3. Julia F. Morton: Mandarin Lime. purdue.edu, 1987, abgerufen am 10. September 2023 (englisch).
  4. Guohong Albert Wu, Javier Terol, Victoria Ibanez, Antonio López-García, Estela Pérez-Román, Carles Borredá, Concha Domingo, Francisco R. Tadeo, Jose Carbonell-Caballero, Roberto Alonso, Franck Curk, Dongliang Du, Patrick Ollitrault, Mikeal L. Roose, Joaquin Dopazo, Frederick G. Gmitter, Daniel S. Rokhsar & Manuel Talon: Genomics of the origin and evolution of Citrus. nature.com, 7. Februar 2018, abgerufen am 10. September 2023 (englisch).