Cittiglio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cittiglio
Cittiglio (Italien)
Cittiglio (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Varese (VA)
Lokale Bezeichnung Stì
Koordinaten 45° 54′ N, 8° 40′ OKoordinaten: 45° 53′ 40″ N, 8° 39′ 45″ O
Höhe 254 m s.l.m.
Fläche 11,49 km²
Einwohner 3.807 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Vararo, Fracce, Pianazza, Cascine, Molinazzo, Casere, Pianella, San Biagio, Vignola, Le Ville, Alpe Pirla, Chiosi, Cascate di San Giulio, Ghetto, Cereda, La Fontanaccia, Sasso del Ferro, Mulini, Cormeta, Passo del Cuvignone, Monte La Tegia, Pizzoni di Laveno, Passo Barbè
Postleitzahl 21033
Vorwahl 0332
ISTAT-Nummer 012051
Bezeichnung der Bewohner cittigliesi
Schutzpatron Julius von Novara (31. Januar)
Website Cittiglio
Gemeinde Cittiglio in der Provinz Varese
Blick auf Cittiglio
Wasserfall
Kirche San Bernardo im Ortsteil Vararo
Alfredo Binda
Luca Clemenza

Cittiglio ist eine italienische Gemeinde (comune) in der Provinz Varese in der Region Lombardei.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich von Varese am Boesio und bedeckt eine Fläche von 11,49 km². Zu Cittiglio gehören die Fraktionen Vararo, Fracce, Pianazza, Cascine, Molinazzo, Casere, Pianella, San Biagio, Vignola, Le Ville, Alpe Pirla, Chiosi, Cascate di San Giulio, Ghetto, Cereda, La Fontanaccia, Sasso del Ferro, Mulini, Cormeta, Passo del Cuvignone, Monte La Tegia, Pizzoni di Laveno und Passo Barbè. Cittiglio ist Teil der Comunità Montana Valli del Verbano. Vier Kilometer nordwestlich von Cittiglio befindet sich das Ufer des Lago Maggiore. Die Nachbargemeinden sind Brenta, Caravate, Castelveccana, Gemonio und Laveno-Mombello.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Cistellum wird der Ort erstmals 998 im Codex diplomatico lombardo erwähnt. In den Statuten der Straßen und Gewässer der Grafschaft Mailand wird El locho de Citilio als eine der Ortschaften der Gemeinde Cuvio aufgeführt, die zur Instandhaltung der Straße von Rho beitrugen (1346). Im Jahr 1450 wurde das Gebiet von Val Cuvia, einschließlich Cittiglio, mit einer Urkunde des Notars Giacomo Perego vom 16. Mai von Herzog Francesco I. Sforza an seinen Berater Pietro Cotta als Lehen vergeben. Das Lehen ging 1727 an den Grafen Giulio Visconti Borromeo Arese über, wobei der Verkäufer, der Jurist Pietro Cotta, ein lebenslanges Recht auf die Einziehung der Lehnsrechte, d. h. die gepolsterte Gebühr, erhielt.

In den Registern des Estimo (Grundbuch) des Herzogtums Mailand von 1558 und den nachfolgenden Aktualisierungen im 17. und 18. Jahrhundert gehört Cittiglio zu den Gemeinden, die in der Pieve von Somma erfasst sind. Mit Dekret vom 13. November 1730 legte der Abgeordnete Bottigella die Zusammenlegung von Fraktion Vararo mit Cittiglio fest, aber im Jahr 1751 hatte Cittiglio laut den Antworten auf 45 Fragen des zweiten Volkszählungsrates keine weiteren zusammengelegten Gemeinden, obwohl Vararo auf einer eigenen Katasterkarte beschrieben war. Die Gemeinde wurde an den Grafen Giulio Visconti Borromeo Arese belehnt, an den sie eine Lehnsabgabe von 184 Lire und 15 Soldi zahlte.

Die Gemeinde, zu der etwa 350 abgabepflichtige und nicht abgabepflichtige Seelen gehörten, unterstand der Gerichtsbarkeit des Lehnsherrn von Cuvio, an den sie jährlich 18 Lire und 18 Soldi abführte. Der Konsul brachte jedoch auch Beschwerden bei der königlichen Kanzlei in Varese vor, auf die er keinen Eid leistete. Es gab keinen allgemeinen Rat, sondern der Bürgermeister, der Konsul und der Kanzler mit sechs Stellvertretern trafen sich zusammen mit den Familienoberhäuptern, die im Voraus benachrichtigt worden waren, auf dem Stadtplatz, um die Angelegenheiten der Gemeinde zu besprechen. Alle Ämter wurden für ein Jahr vergeben. Der Kanzler, der in der Gemeinde wohnte, erhielt ein Gehalt von 55 Lire, war von persönlichen Lasten befreit und führte die Akten.

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cittiglio unterhält eine inneritalienische Partnerschaft mit Camerota in der Provinz Salerno.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1751 1805 1853 1881 1901 1921 1951 1971 1991 2001 2011 2019 2021
Einwohner 350 796 *1110 1624 1589 1647 2014 3079 3564 3718 3972 3832 3797

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche San Giulio (1643) mit Orgel Mascioni (1907) aus Azzio
  • Kirche San Biagio, erwähnt 1235
  • Kirche San Bernardo im Ortsteil Vararo
  • Wohnhaus Bozzola mit Fresko[2]
  • Wasserfälle von Cittiglio

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof der Gemeinde liegt an der Bahnstrecke Saronno–Laveno. Durch die Gemeinde führt die Staatsstraße 394 (sowie ein heute zur Provinzstraße herabgestufter Strada Statale 394 dir-Abzweig) von hier aus nach Laveno-Mombello bzw. zur Schweizer Grenze.

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d’Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 217.
  • Lombardia – Touring club italiano, Touring Editore (1999), ISBN 88-365-1325-5, Cittiglio Online auf italienisch.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cittiglio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Wohnhaus Bozzola mit Fresko (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it, abgerufen am 13. Dezember 2015.