Clara von Rappard

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Clara von Rappard: Selbstbildnis, 1894

Clara von Rappard (* 19. Mai 1857 in Wabern bei Bern; † 12. Januar 1912 in Bern) war eine Schweizer Malerin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Miss Hardy auf der Rosenterrasse im Rugen (Interlaken), 1883

Clara von Rappard wurde als einziges Kind aus der Ehe des Juristen Conrad von Rappard und der Mecklenburgerin Albertine Engell (1832–1922), der jüngeren Schwester der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Juliane Engell-Günther (1819–1910), geboren. Ihr Vater betrieb damals ein mikroskopisches Institut und war, zusammen mit seinem Bruder Hermann Gisbert von Rappard (1814–1902), Besitzer des Hotels Giessbach. Clara wuchs erst in Wabern bei Bern, dann in Interlaken auf. Reisen durch ganz Europa machten sie von Kindheit an mit der Kunst- und Kulturgeschichte vertraut. Ihr künstlerisches Talent wurde früh entdeckt und gefördert und sie erhielt eine umfassende Kunstausbildung.

Sie lernte 1868/69 bei Döme Skutzesky in Venedig, 1870–1871 bei Heinrich Dreber in Rom, 1869–1876 bei Eduard Lürssen in Berlin, 1871–1874 bei Antonie Volkmar und Carl Steffeck und in der Schule des Kunstgewerbemuseums in Berlin, 1873–1875 bei Friedrich Kaulbach in Hannover, 1875–1885 in der Damenklasse Karl Gussows in Berlin, 1886 in der Eliteschule für Künstlerinnen bei Christoph H. Roth in München, in den 1880er Jahren Radiertechnik bei Ludwig von Gleichen-Rußwurm. Künstlerisch beraten wurde sie von Adolph von Menzel, Paul Friedrich Meyerheim, Arnold Böcklin und Eugène Burnand.

Zu Lebzeiten galt sie als bekannteste Malerin der Schweiz. Sie verstarb nach langer Krankheit 1912 in Bern an Lungenentzündung.

Clara von Rappard schuf Freilichtmalerei (Landschaften), Bildnisse und Porträts, Graphiken, Zeichnungen, Skizzen, Illustrationen, Wandgemälde und allegorische Arbeiten. Sie war auf Ausstellungen in England, Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den USA vertreten und hatte verschiedene Einzelausstellungen in Deutschland.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1891: Zweite Goldene Medaille auf der German Exhibition in London
  • 1900: Große Goldene Medaille auf der International Women’s Exhibition in London.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jules Coulin: Clara von Rappard. Das Leben einer Malerin. Basel 1920.
  • Rappard, Clara von. In: Käthe, Paula und der ganze Rest: Künstlerinnenlexikon. Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. (Hrsg.), Kupfergraben, Berlin 1992, ISBN 3-89181-411-9, S. 133.
  • Magdalena Schindler: Clara von Rappard (1857–1912). Anspruch und (Selbst-)Inszenierung einer Künstlerin. Ungedruckte Lizentiatsarbeit, Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern, Bern 1995.
  • Magdalena Schindler, Walter Bettler: Clara von Rappard – eine Künstlerin zwischen Natur und Phantasie (1857–1912). Interlaken 1997.
  • Carola Muyser (Hrsg.) (im Auftrag der Gesellschaft Clara von Rappard): Clara von Rappard – Freilichtmalerin 1857-1912. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung: 3.6.–9.8.1999 Museum Schloss Jegenstorf (CH); 14.9.–24.10.1999 Západoçeská Galerie Plzni (Kunstmuseum Pilsen, Czch). Bern 1999, ISBN 3-00-004210-5.
  • Anke Manigold: Clara von Rappard 1857–1912. In: Dies. und Katja Behling: Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um 1900. Berlin, Insel 2013, ISBN 978-3-458-35925-8, S. 124–128.
  • Magdalena Schindler: Clara von Rappard. In: Daniel Studer (Hrsg.): Berufswunsch Malerin! Elf Wegbereiterinnen der Schweizer Kunst aus 100 Jahren. FormatOst, Schwellbrunn 2020, ISBN 978-3-03895-024-0, S. 72–91.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Clara von Rappard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien