Green Party (Irland)

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Comhaontas Glas
Green Party
Parteilogo
Eamon Ryan
Partei­vorsitzender Eamon Ryan
Gründung 1981
(1987 unter heutigem Namen)
Haupt­sitz 16-17 Suffolk Street, Dublin 2
Jugend­organisation Young Greens
Aus­richtung Grüne Politik
Farbe(n) 
Grün
Parlamentsmandate
Dáil Éireann
2020:
12/160
Seanad Éireann 2020:
4/60
Kommunalverwaltung
in Irland

45/949
Mitglieder­zahl 3.000 (2020)[1]
Internationale Verbindungen Global Greens
Europaabgeordnete
2/13
Europapartei EGP
EP-Fraktion Grüne/EFA
Website www.greenparty.ie

Die Green Party (offizieller Name: Green Party/Comhaontas Glas) ist eine als Ecology Party of Ireland (ökologische Partei Irlands) 1981 vom Dubliner Lehrer Christopher Fettes gegründete Partei, die 1983 in Green Alliance umbenannt wurde und 1987 ihren heutigen Namen erhielt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals trat die Partei bei der Wahl 1982 an, erreichte aber lediglich 0,2 % der Stimmen. Nach der Namensänderung 1983 nahm die Partei mit Christopher Fettes an der Europawahl 1984 teil und erreichte 1,9 % im Wahlkreis Dublin. Im folgenden Jahr gewann die Partei ihre erste Wahl, als Marcus Counihan bei Wahlen auf lokaler Ebene in Killarney in den Gemeinderat gewählt wurde – auf die komplette Republik bezogen stellte die Partei 34 Kandidaten auf und kam auf 0,6 % der Stimmen. Erst bei der Wahl 1989 (und der erneuten Umbenennung) gewann die Partei ihren ersten Sitz im Unterhaus, als Roger Garland im Wahlkreis Dublin Süd gewählt wurde.

Doch erst bei der Wahl im Jahr 2002 konnte die Partei einen erneuten Fortschritt verbuchen, als sie 3,6 % der Stimmen erreichte und ihre Sitzzahl von 2 auf 6 verdreifachen konnte. Zwei Jahre später erfolgte der nächste politische Rückschlag, als die Green Party beide Sitze im Europaparlament verlor. Auch auf lokaler Ebene konnte man die Ergebnisse nicht halten; 2004 gewann man lediglich 18 von 878 Sitzen – auch wenn die Partei ihre Sitzzahl damit verdoppelt hatte. Erstmals konnte man auch außerhalb von Dublin Fuß fassen; J.J. Power wurde in Naas und Niall Ó Brolcháin in Galway gewählt.

Die nordirische Green Party ist Teil der Partei. Über diese ist die Green Party auch in der Nordirland-Versammlung vertreten. Obwohl die Green Party Mitglied der Europäischen Grünen Partei ist, vertritt sie eine etwas skeptischere Haltung gegenüber der Europapolitik als es bei den übrigen grünen Parteien der Fall ist.

Bei der Parteiversammlung 2005 stimmten die Delegierten mit großer Mehrheit gegen einen Vor-Wahl-Pakt mit einer der Oppositionsparteien Fine Gael oder Labour Party.

Bei der Wahl 2007 hat die Partei ihren Anteil der nationalen Erstpräferenzstimmen von 3,84 % auf 4,69 % erhöht. Trotzdem blieb die Zahl ihrer Abgeordneten bei sechs. Dan Boyle verlor seinen Sitz in Cork South Central verloren und Mary White gewann einen Sitz in Carlow Kilkenny. Sie wurde damit die erste weibliche Abgeordnete in diesem Wahlkreis.

Im Juli 2007 stimmte der Parteitag der Green Party einer Regierungsbeteiligung mit der bürgerlichen Partei Fianna Fáil sowie den Progressive Democrats zu. Daraufhin trat der Parteivorsitzende der Green Party Trevor Sargent von seinem Amt zurück.[2] Patricia McKenna und John Gormley kandidieren nach dem Rücktritt von Sargent als Parteivorsitzende.[3] Neuer Parteivorsitzender wurde John Gormley. Zu den bekannten Politikern der Green Party gehört auch Eamon Ryan, der Minister für Kommunikation, Energie und natürliche Ressourcen war und im Mai 2011 als Nachfolger von Gormley zum Parteivorsitzenden gewählt wurde.[4]

Im Januar 2011 zog sich die Green Party aus der Regierung zurück und wechselte in die Opposition.[5] Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am 21. Februar 2011 verlor die Partei alle Sitze und fiel von 4,6 % der Erstpräferenzen auf 1,8 % der Erstpräferenzen.[6]

Während die Wahlen 2016 lediglich zwei Sitze (2,7 % der Erstpräferenzen) im Unterhaus brachten, konnte die Green Party bei den Wahlen 2020 ihr bisher bestes Ergebnis mit 7,1 % der Stimmen (Erstpräferenz) erzielen. Von den 160 Sitzen im Dáil Éireann erlangte die Green Party damit 12 Sitze. Die Green Party wurde Teil der Regierung (zunächst Regierung Martin, dann Regierung Varadkar II). Drei Minister mit Kabinettsrang und vier Staatsminister wurden von der Green Party in die Regierungen entsandt. Die Regierungszeit seit 2020 ist jedoch geprägt von innerparteilichen Streitigkeiten.[7]

Jugendflügel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Green Party hat seit 2002 einen Jugendflügel, bekannt als die Young Greens (irisch: Óige Ghlas), mit mehreren hundert Mitgliedern in Zweigstellen im ganzen Land.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Wahl Stimmenanteil Sitze
Nov. 1982 Irland Dáil Éireann Nov. 1982 0,2 %
0/166
1984 Europa Europawahl 1984 0,5 %
0/15
1987 Irland Dáil Éireann 1987 0,4 %
0/166
1989 Irland Dáil Éireann 1989 1,5 %
1/166
1989 Europa Europawahl 1989 3,7 %
0/15
1992 Irland Dáil Éireann 1992 1,4 %
1/166
1994 Europa Europawahl 1994 7,9 %
2/15
1997 Irland Dáil Éireann 1997 2,8 %
2/166
1999 Europa Europawahl 1999 6,7 %
2/15
2002 Irland Dáil Éireann 2002 3,8 %
6/166
2004 Europa Europawahl 2004 4,3 %
0/13
2007 Irland Dáil Éireann 2007 4,7 %
6/166
2009 Europa Europawahl 2009 1,9 %
0/12
2011 Irland Dáil Éireann 2011 1,8 %
0/166
2014 Europa Europawahl 2014 4,9 %
0/11
2016 Irland Dáil Éireann 2016 2,7 %
2/158
2019 Europa Europawahl 2019 11,4 %
2/11
2020 Irland Dáil Éireann 2020 7,1 %
12/160

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Green Party of Ireland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.rte.ie/news/politics/2020/0412/1130156-government-formation-covid-19/
  2. Tagesschau.sf.tv: Grüne Beteiligung an Regierung in Irland – Koalition mit Aherns Fianna-Fail-Partei
  3. „McKenna and Gormley in race for Green Party leadership“ (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive), Greenparty, 6. Juli 2007.
  4. The Irish Times: Ryan elected Green Party leader@1@2Vorlage:Toter Link/www.irishtimes.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 27. Mai 2011
  5. Greens quit Irish coalition government. In: bbc.co.uk. 23. Januar 2011, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  6. Election 2011 – National Summary, Raidió Teilifís Éireann
  7. Off-colour Green Party continues to be dogged by infighting and disputes – The Irish Times