Concerned Women for America

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Die Concerned Women for America (englisch für: Besorgte Frauen für Amerika, CWfA) sind eine konservative christliche Organisation in den Vereinigten Staaten. Sie wurde 1979 von Beverly LaHaye, der Frau des evangelikalen Pfarrers Tim LaHaye, gegründet und hat etwa 500.000 Mitglieder (Stand: 2011).[1] Die Organisation gehört zur amerikanischen religiösen Rechten.[2][3]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie möchte ihre Vorstellungen von sechs Schlüsselthemen in der Gesellschaft stärken:

Seit dem Sommer 2013 ist die Unterstützung Israels weitere Zielsetzung der Organisation.[4] Die CWfA bezeichnet sich selbst als die größte Frauenorganisation, die sich im Bereich der öffentlichen Ordnung engagiert, die auf eine reiche 30-jährige Geschichte verweisen kann, in der sie ihren Mitgliedern im ganzen Land hilft, die Prinzipien der christlichen Bibel in allen Ebenen der öffentlichen Ordnung zu verbreiten. Die CWfA bekämpft die Ehe zwischen Homosexuellen und jede Art der Pornographie. Sie lehnt darüber hinaus embryonale Stammzellforschung und das Klonen ab.[5] Sie setzt sich dafür ein, dass die Evolutionstheorie nicht mehr an Schulen unterrichtet wird und dass stattdessen Intelligent Design in den Lehrplan aufgenommen wird.[6] Die CWfA engagiert sich gemeinsam mit anderen Organisationen der religiösen Rechten gegen sexuelle Aufklärung an Schulen und dafür, dass Kinder und Jugendliche im Geiste der sexuellen Abstinenz unterrichtet werden.[7] 1988 lehnte die CWfA einen Gesetzesentwurf (Act for Better Child Care) ab, der Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind, Anspruch auf staatliche Kinderbetreuung einräumen sollte.[8] Im März 2003 machte die CWfA ihre Unterstützung für eine Aussage von Rick Santorum deutlich, der Homosexualität mit Inzest, Bigamie und Ehebruch zu vergleichen schien.[9] Weiterhin bekämpft wird das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Nur bei der Gefährdung des Lebens der Mutter sei Abtreibung erlaubt, nicht jedoch nach Vergewaltigungen.[10][11] Die CWfA lehnt Feminismus ab[12] und ist der Auffassung, dass die Frauenbewegung von Lesben dominiert werde und zu Homosexualität geführt habe.[13]

Dokumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Dokumentation The Genius of Charles Darwin führt der Erzähler, Richard Dawkins, ein Interview mit der ehemaligen Präsidentin von Concerned Women for America, Wendy Wright, über das Thema Evolution. Auszüge aus diesem Interview veröffentlichte Dawkins in seinem Buch Die Schöpfungslüge.

Weitere Äußerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Bürgermeister von Charlotte, North Carolina, Anthony Foxx einen nationalen Tag der Vernunft (National Day of Reason) gefordert hatte (als ein Pendant zum Nationalen Tag des Gebets – dem National Day of Prayer), trat die Vorsitzende der CWfA Penny Nance auf Fox News auf und äußerte sich kritisch zu dem Vorschlag.

In dem Interview sagte sie: „G. K. Chesterton hat gesagt, dass die Erbsünde das einzige sei, über das wir wirklich 3.000 Jahre empirische Belege haben. Ganz klar brauchen wir Glauben und es ist dumm, dem zu widersprechen. Wissen Sie, die Aufklärung und die Vernunft haben zu moralischem Relativismus geführt. Und moralischer Relativismus hat zum Holocaust geführt.“[14][15] Bereits vorher hatte sich Nance zum Thema Abtreibung geäußert und die Politik, die Frauen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch einräumt, für „schlimmer als den Holocaust“ befunden.[16]

Präsidentinnen/CEOs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Penny Young Nance, CEO und Präsidentin[17]
  • Wendy Wright, Präsidentin 2006–2013

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ronnee Schreiber: Pro-Women, Pro-Palin, Antifeminist: Conservative Women and Conservative Movement Politics. In: Gillian Peele und Joel D. Aberbach (Hrsg.): Crisis of Conservatism? The Republican Party, the Conservative Movement, & American Politics After Bush. Oxford University Press, Oxford 2011, ISBN 978-0-19-976402-0, S. 132 f.
  2. Matthew C. Moen: From revolution to evolution: The changing nature of the Christian right. In: Sociology of Religion. 55, Nr. 3, 1994, S. 345–357. doi:10.2307/3712058.
  3. William Martin: The Christian Right and American Foreign Policy. In: Foreign Policy. 114, Nr. 3, 1999, S. 66–80.
  4. Jennifer Rubin: A strong new player in the pro-Israel community. In: Washington Post, 5. Juni 2013.
  5. Barbara A. McCloskey: The Controversy Surrounding Stem Cell Research. In: Policy, Politics, & Nursing Practice. 3, Nr. 1, S. 4–13. doi:10.1177/152715440200300102.
  6. James Davison Hunter: Culture Wars: The Struggle to Control the Family, Art, Education, Law, and Politics in America. Basic Books, New York 1992, ISBN 978-0-7867-2304-1, S. 203 f.
  7. Susan Rose: Going Too Far? Sex, Sin and Social Policy. In: Social Forces. 84, Nr. 2, 2005, S. 1207–1232. doi:10.1353/sof.2006.0032.
  8. James Davison Hunter: Culture Wars: The Struggle to Control the Family, Art, Education, Law, and Politics in America. Basic Books, New York 1992, ISBN 978-0-7867-2304-1, S. 188.
  9. Sean Loughlin: Santorum under fire for comments on homosexuality. In: CNN.com. 23. April 2003, abgerufen am 2. März 2011.
  10. Pulkistenis, Heather Sternberg Pulkistenis, Elizabeth Bossom: Partial-Birth Abortion: A Chink in the Pro-Abortion Armor (Memento vom 4. April 2006 im Internet Archive), Concerned Women for America, 22. Februar 2006, abgerufen am 16. April 2007.
  11. Jan LaRue: No ‘Morning-After Pill’ for Rapists (Memento vom 2. Juni 2006 im Internet Archive), Concerned Women for America, 16. März 2006, abgerufen am 16. April 2007.
  12. Chip Berlet, Matthew Nemiroff Lyons: Culture Wars and Political Scpaegoatd: Gender, Sexuality, and Race. In: Right-wing Populism in America: Too Close for Comfort. Guilford Press, New York 2000, ISBN 978-1-57230-562-5, S. 231 f.
  13. Doris Buss, Didi Herman: Nation, Church, Family: The Christian Right Global Misson. In: Globalizing Family Values: The Christian Right in International Politics. University of Minnesota Press, Minneapolis 2003, ISBN 978-0-8166-4207-6, S. 43.
  14. Anthony Foxx's National Day of Reason is 'type of thinking that led to the Holocaust' says Penny Nance. In: dailymail.co.uk. 3. Mai 2013, abgerufen am 9. März 2024.
  15. Fox News Guest Penny Nance Ties Anthony Foxx’s Day Of Reason To Holocaust. In: Huffington Post, 2. Mai 2013.
  16. http://www.christianpost.com/news/a-texas-sized-fight-for-life-99711/
  17. Our Experts. Auf: Cwfa.org, abgerufen am 31. Mai 2014.