Conoidea

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Conoidea

Marmorkegel (Conus marmoreus)

Systematik
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Caenogastropoda
Ordnung: Sorbeoconcha
Unterordnung: Hypsogastropoda
Teilordnung: Neuschnecken (Neogastropoda)
Überfamilie: Conoidea
Wissenschaftlicher Name
Conoidea
Fleming, 1822

Die Conoidea sind eine artenreiche Überfamilie fast ausschließlich mariner Schnecken, die räuberisch leben. Die Vertreter dieser Überfamilie besitzen eine Giftdrüse, deren Gift mittels eines hohlen Giftzahns in das Opfer injiziert wird. Auf Grund dieses Merkmals werden sie auf Deutsch auch Pfeilzüngler oder Giftzüngler (früher Toxoglossa) genannt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gehäuse sind sehr unterschiedlich in der Form und variieren von spindelförmig und turmförmig bis verkehrt-kegelförmig. Entsprechend ist das Gewinde sehr flach bis sehr hoch. Die letzte Windung kann kurz und eiförmig oder sehr lang und schlitzförmig sein. Die Spindel weist keine Falten auf, nur sehr selten einige Runzeln oder Knoten. In der Radula ist der Mittelzahn (gegenüber anderen Vertreter der Neuschnecken) reduziert; es sind nur noch ein oder zwei Seitenzähne vorhanden. Diese sind lang und spitz, oft mit Widerhaken besetzt. Sie besitzen eine Rinne oder Kanal, die mit einer Giftdrüse in Verbindung steht.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vertreter der Überfamilie leben räuberisch von Fischen, Borstenwürmern, anderen Weichtieren wie Schnecken und Muscheln oder Krebsen, die mit Gift, das mit Hilfe der Giftzähne injiziert wird, erbeutet werden. Sie kommen weltweit vor allem in den wärmeren Meeren vor. Ihr Vorkommen reicht vom Flachwasser bis in die Tiefsee.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Conoidea werden nach der Radulaform mit spitzen, oft mit Widerhaken versehenen Zähnchen, durch die ein mit Giftdrüsen verbundener Hohlraum führt, auch als Toxoglossa (Pfeilzüngler oder Giftzüngler) bezeichnet. Der Name Toxoglossa beschreibt zwar die Radula dieser räuberisch lebenden Schnecken, er ist aber nach den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur nicht als Name für eine Überfamilie geeignet, da er nicht auf dem wissenschaftlichen Namen einer Familie oder Gattung aus beruht.

Bouchet und Rocroi unterteilten die Conoidea im Jahr 2005 in acht Familien:[1]

Nach einer Revision im Jahr 2011 gab es zunächst 15 Familien,[2] 2012 kam eine weitere hinzu:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi (Hrsg.): Classification and nomenclator of gastropod families. Part 2. Working classification of the Gastropoda. In: Malacologia. 47, S. 239–283, Ann Arbor 2005 ISSN 0076-2997, archive.org, ConchBooks, ISBN 978-3-92591972-5.
  2. P. Bouchet, Y. I. Kantor, A. Sysoev & N. Puillandre: A new operational classification of the Conoidea. In: Journal of Molluscan Studies. 77, S. 273–308, 2011, doi:10.1093/mollus/eyr017.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. In: Malacologia. 47: 239–283, Ann Arbor 2005, ISSN 0076-2997, archive.org, ConchBooks, ISBN 978-3-92591972-5.
  • Victor Millard (Hrsg.): Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997, ISBN 0-620-21261-6, online (PDF; 2,46 MB), auf olivirv.myspecies.info, abgerufen am 25. Februar 2017.
  • Winston Ponder & David Lindberg: Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters. In: Zoological Journal of the Linnean Society. 119: 83–265, London 1997, ISSN 0024-4082, doi:10.1111/j.1096-3642.1997.tb00137.x.
  • Frank Riedel: Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropoda. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, Band 32, Berlin 2000, 240 S., ISBN 3-89582-077-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Conoidea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien