Cornelius Bischoff

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Cornelius Bischoff (* 4. September 1928 in Harburg; † 27. Juni 2018 in Seevetal[1]) war ein deutscher Rechtsanwalt, Drehbuchautor und literarischer Übersetzer aus dem Türkischen in das Deutsche. Besonders machte er sich einen Namen als Übersetzer Yaşar Kemals.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bischoff wurde 1928 als Sohn des deutschen Zimmermanns Eduard Bischoff und einer jüdischen Türkin geboren und floh 1939 mit ihnen nach Istanbul, wo er seine schulische Ausbildung im St. Georgs-Kolleg fortsetzte. Von 1944 bis 1945 war er mit seiner Familie zeitweise im anatolischen Çorum interniert, wie viele der Exilierten. Nach dem staatlichen türkischen Abitur begann er 1948 ein Jurastudium in Istanbul, das er in Hamburg fortsetzte, wo er 1954 sein juristisches Staatsexamen machte. Nach über zwanzig Jahren Berufstätigkeit als Jurist begann er 1978 als literarischer Übersetzer aus dem Türkischen, unter anderem von Orhan Pamuk, und als Drehbuchautor zu arbeiten.

Viel gelobt wurden seine Übersetzungen der Werke von Yaşar Kemal. Kemal selbst nannte Bischoffs Übertragungen seiner Bücher ins Deutsche einmal „besser als das Original“.[3] Bischoff verfasste auch Drehbücher zu Filmen, so zu dem Kinderfilm Gülibik.

Am 9. Juli 2011 verlieh ihm die türkische Stadt Çorum die Ehrenbürgerschaft. Cornelius Bischoff starb im Juni 2018 im Alter von 89 Jahren.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zuflucht am Bosporus Dokumentarfilm von Nedim Hazar & Pavel Schnabel, 2001. Erstausstrahlung 3sat, 28. Oktober 2001, mit den Zeitzeugen Cornelius Bischoff und mit Addi Scholz, Tochter von Gerhard Kessler; sie lebte nur kurzzeitig in der Türkei.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Yaşar Kemal’in dostu, ünlü çevirmen Cornelius Bischoff’u kaybettik. Elbe Express, 30. Juni 2018;. (türkisch)
  2. Broschüre der Dt. Botschaft zu Autor und Übersetzer (Memento des Originals vom 3. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tuerkei.diplo.de
  3. Eren Önsöz/KHM - Kunsthochschule für Medien Köln: Import/Export - Eine Reise in die deutsch-türkische Vergangenheit; Dokumentarfilm, Deutschland/Türkei 2006.