Jason Culina

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Jason Culina
Jason Culina, 2007
Personalia
Geburtstag 5. August 1980
Geburtsort MelbourneAustralien
Größe 175 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
St Albans Saints SC
Melbourne Knights
Sydney United
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1996–1998 Sydney United 35 0(2)
1998–1999 Sydney Olympic 21 0(1)
1999–2004 Ajax Amsterdam 2 0(0)
2001 → Germinal Beerschot (Leihe) 12 0(1)
2002–2003 → De Graafschap (Leihe) 24 0(1)
2004–2005 FC Twente Enschede 38 (12)
2005–2009 PSV Eindhoven 98 0(3)
2009–2011 Gold Coast United 43 0(8)
2011–2012 Newcastle United Jets 0 0(0)
2012–2013 Sydney FC 8 0(2)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1996–1997 Australien U17 6 0(7)
1999 Australien U20 4 0(1)
1998–2000 Australien U23 16 0(1)
2005–2011 Australien 58 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2013 Rockdale City Suns (Co-Trainer)
2017 Fraser Park FC (Co-Trainer)
2017–2018 Sydney United
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Jason Culina [ˈtʃulina] (* 5. August 1980 in Melbourne; kroatische Schreibweise: Jason Čulina) ist ein ehemaliger australischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Er absolvierte über 50 Länderspiele für die australische Fußballnationalmannschaft, mit der er an den Fußball-Weltmeisterschaften 2006 und 2010 teilnahm. Auf Vereinsebene spielte er lange Zeit in den Niederlanden, wo er dreimal nationaler Meister mit dem PSV Eindhoven wurde.

Spielerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Culina im Trikot von Gold Coast United (2010)

Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mittelfeldspieler, der anfangs noch als Mittelstürmer agierte,[1] begann seine Karriere bei den Lokalrivalen Sydney United und Sydney Olympic in der damaligen höchsten australischen Liga, der National Soccer League. Bei beiden Klubs wurde er jeweils von seinem Vater Branko trainiert. 1997 stand er als 16-Jähriger im Finale um die australische Meisterschaft, das gegen die Brisbane Strikers verloren ging.[2]

Nach über 50 Erstligaspielen wagte er im Jahr 1999 den Sprung in die Niederlande zu Ajax Amsterdam, wo er einen Fünfjahresvertrag unterschrieb.[3] In mehreren Anläufen konnte er sich dort aber nie in der ersten Mannschaft durchsetzen und kam insgesamt nur zu zwei Ligaeinsätzen. Dazwischen lagen jedoch auch zwei durchaus erfolgreiche Spielzeiten in der ersten belgischen Liga bei Germinal Beerschot Antwerpen und in den Niederlanden bei De Graafschap, wohin er jeweils von Ajax ausgeliehen worden war. Nach seinem Wechsel zum FC Twente zur Saison 2004/05 gelang ihm der Durchbruch im niederländischen Vereinsfußball und er erzielte in seiner ersten Saison als Stammspieler elf Ligatore. Kurz nach Beginn der Saison 2005/06 wechselte er zum Meister PSV Eindhoven, wo er bis 2009 unter Vertrag stand. Für den Wechsel hatte sich auch Eindhovens Trainer Guus Hiddink eingesetzt, der gleichzeitig Culinas Trainer bei der australischen Fußballnationalmannschaft war.[1][4] Beim PSV kam er regelmäßig zum Einsatz und wurde von 2006 bis 2008 dreimal in Folge niederländischer Meister. Neben 98 Spielen in der Eredivisie kam er bis 2009 auch 20 mal in der Champions League zum Einsatz und erreichte mit dem PSV in der Saison 2006/07 das Viertelfinale des Wettbewerbs, wo man nach zwei Niederlagen gegen den späteren Finalisten FC Liverpool ausschied.[5]

Im Sommer 2009 wechselte Culina zurück in seine australische Heimat zum neugegründeten Gold Coast United FC, für den er bis 2011 in 43 Ligaspielen acht Tore erzielte. Zur Saison 2011/12 wechselte er ligaintern zu den Newcastle Jets, die von seinem Vater Branko trainiert wurden.[6] Kurze Zeit nach Vertragsbeginn trennte sich der Verein sowohl von Culina als auch von seinem Vater.[7] Culinas Knieverletzung, die er sich noch zu seiner Zeit bei Gold Coast United zugezogen hatte, erwies sich als karrieregefährdend und der Klubbesitzer Nathan Tinkler verdächtigte Branko Čulina, dass er von der Schwere der Verletzung seines Sohns gewusst hatte.[8] Nachdem Jason Culina mehr als eineinhalb Jahre verletzungsbedingt ohne Spielpraxis war, verpflichtete ihn der Sydney FC im Oktober 2012 und stattete ihn mit einem Vertrag bis Saisonende aus.[9] Culina kam auf acht Ligaspiele und zwei Tore für den Sydney FC. Sein letztes Spiel bestritt er nur wenige Monate nach seinem Comeback, bei der 1:3-Niederlage gegen Melbourne Victory im Januar 2013. Nach Streitigkeiten mit Trainer Frank Farina, unter dem Culina für die Socceroos debütiert hatte, wurde sein Vertrag aufgelöst.[10] Im Juni des gleichen Jahres erklärte er sein Karriereende.[11]

Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Culina durchlief alle australischen Jugendnationalmannschaften. 1999 nahm er mit der U-20-Auswahl an der Weltmeisterschaft in Nigeria teil. Er erzielte ein Tor gegen Saudi-Arabien, schied mit seiner Mannschaft jedoch nach der Vorrunde aus.[12] Im Jahr 2000 war er Teil der australischen Olympiamannschaft bei den Olympischen Spielen in Sydney. Culina kam nur als Einwechselspieler im Spiel gegen Honduras zum Einsatz und schied erneut mit seinem Team nach der Gruppenphase aus.[13]

Culinas Erfolg beim FC Twente folgten im Jahr 2005 auch die ersten Berufungen für die australische A-Nationalmannschaft. Er kam in allen drei Spielen Australiens beim Confed Cup 2005 zum Einsatz und gehörte zu der Mannschaft, die Australien durch den Sieg in den Playoffs gegen Uruguay die erste Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft seit 1974 sicherte. Beim Turnier in Deutschland 2006 verpasste Culina keine Minute und erreichte mit Australien erstmals das Achtelfinale einer Weltmeisterschaft. Culina war auch in den folgenden Jahren im Mittelfeld der Socceroos gesetzt. Er qualifizierte sich mit seiner Mannschaft erneut für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010, bei der Australien diesmal nicht über die Vorrunde hinauskam. Bei der Asienmeisterschaft erreichte er 2007 das Viertelfinale und 2011 das Finale. Bei letzterem Turnier kam er nach dem zweiten Gruppenspiel gegen Südkorea aufgrund seiner Knieverletzung nicht mehr zum Einsatz. Auch nach der Asienmeisterschaft kehrte er nicht mehr in die Nationalmannschaft zurück.

Insgesamt bestritt Culina 58 Länderspiele für Australien, in denen er ein Tor erzielte.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trainerkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner aktiven Karriere war Culina als Jugendtrainer tätig.[15] Zwischenzeitlich assistierte er seinem Vater Branko als Co-Trainer bei den Rockdale City Suns und dem Fraser Park FC.[16][17]

2017 übernahm er seinen ersten Job als Cheftrainer beim Sydney United FC, bei dem er auch seine Spielerkarriere begonnen hatte.[18] Der Verein spielte zu dieser Zeit in der zweitklassigen New South Wales Premier League.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Culina ist kroatischen Ursprungs. Seine Großeltern immigrierten Ende der 1960er-Jahre aus Kroatien nach Australien.[19] Jason Culinas Vater ist der bekannte australische Fußballtrainer Branko Čulina. Sein älterer Bruder Dean war ebenfalls Fußballspieler.[19]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jason Culina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Christoph Vogel: Portrait: Jason Culina – Der Socceroo, den die Heimat rief. In: goal.com. Abgerufen am 5. September 2020.
  2. Football Federation Australia (2019): Hyundai A-League 2019/20 Season Official Guide. S. 322. Abrufbar unter: http://howe.how/football/HAL_season-guide_201920.pdf. Abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
  3. Ajax legt Australisch talent vijf jaar vast. In: Voetbal International. 27. Mai 1999, abgerufen am 5. September 2020 (niederländisch).
  4. Michael Cockerill: Hiddink signs Culina. In: Sydney Morning Herald. 1. Oktober 2005, abgerufen am 6. September 2020 (englisch).
  5. Culinas Einsätze in der UEFA Champions League auf transfermarkt.de. Abgerufen am 5. September 2020.
  6. Greg Danvers: Culina signs three-season deal with Jets. In: Sydney Morning Herald. 24. Februar 2011, abgerufen am 6. September 2020 (englisch).
  7. FFA wash their hands of Culina Jets row. In: ftbl.com.au. 5. Oktober 2011, abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
  8. Paddy Manning (2013): Boganaire: The Rise and Fall of Nathan Tinkler. Black Inc. Leseprobe abrufbar bei Google Books: https://books.google.de/books?id=nVsTAgAAQBAJ&dq=Jason+Culina&hl=de&source=gbs_navlinks_s. Abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
  9. Jason Culina signs with Sydney FC. In: Sydney Morning Herald. 12. Oktober 2013, abgerufen am 4. September 2020 (englisch).
  10. James MacSmith: Culina career in limbo after Sydney exit. In: Sydney Morning Herald. 11. Februar 2013, abgerufen am 4. September 2020 (englisch).
  11. Jason Culina - a career in pics. In: ftbl.com.au. 27. Juni 2013, abgerufen am 4. September 2020 (englisch).
  12. Culinas Einsätze bei der U-20-Weltmeisterschaft 1999 auf weltfussball.de. Abgerufen am 5. September 2020.
  13. Culinas Einsätze bei den Olympischen Spielen 2000 auf weltfussball.de. Abgerufen am 5. September 2020.
  14. Australia - List of Final Tables bei der Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. Abgerufen am 6. September 2020 (englisch).
  15. Nicholas Rupolo: The mixer: Golden-gen socceroo targets youth, it's matildas time - and gone in 21 days. In: ftbl.com.au. 5. März 2020, abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
  16. Brad Forrest: City Suns glued to Culina. In: theleader.com.au. 12. September 2013, abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
  17. John Davidson: Culina boys on cusp of FFA cup dream. In: ftbl.com.au. 16. Mai 2017, abgerufen am 5. September 2020 (englisch).
  18. Jason Culina named Sydney United coach. In: ftbl.com.au. 16. August 2017, abgerufen am 4. September 2020 (englisch).
  19. a b Meet the families - Jason Culina. In: migrationheritage.nsw.gov.au. Abgerufen am 5. September 2020 (englisch).