Cum inter nonnullos

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Die Päpstliche Bulle Cum inter nonnullos vom 12. November 1323 ist von Papst Johannes XXII. Mit ihr greift er drastisch in den Armutsstreit der Franziskaner ein.

Der Armutsstreit

Mit der Bulle Ad conditorem canonum (8. Dezember 1322) hatte der Papst regelnd in den Streit um das franziskanische Armutsideal eingegriffen und die Regelung des Güterbesitzes von der Kirche auf die Ordensgemeinschaft übertragen. Dieses erzeugte einen neuen Konflikt zwischen den Spiritualen und dem Hauptteil der Kommunität. Während die Vertreter des spiritualistischen Armutsbegriffes ihre Position mit einer Intervention beim Papst zu verteidigen suchten, hielt sich die übrige Ordensgemeinschaft neutral.

Ketzerei und Inquisition

Der Papst verurteilt die von den Spiritualen aufgestellte Behauptung, Christus und die Apostel hätten nichts Eigenes besessen, als Ketzerei und stellt klar, dass diese Behauptungen eine Verunglimpfung der Heiligen Schrift seien. Er hob die Meinungen und Schriften seiner Vorgänger auf und erklärte, dass die Behauptungen der unverbesserlichen Spiritualen Häresie seien. Er drohte an, dass diejenigen, welche dieser jetzigen Erklärung widersprechen der Inquisition zugeführt würden.

Politische Auswirkungen

Die Zuspitzung in der Auseinandersetzung um das Armutsideal der Franziskaner breitete sich nun auch im politischen Umfeld aus. Der deutsche König Ludwig der Bayer hatte sich in einer Erklärung der franziskanischen Definition angeschlossen. Während in der Folgezeit der ursächliche Armutsstreit in den Hintergrund gedrängt wurde, ging es vordergründig um die Ordnung in der Welt, das Recht der Kirche und des Staates. Die Folge war die Päpstliche Bulle Quia quorundam vom 10. November 1324.

Weblinks