Cyclanilid

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Strukturformel
Strukturformel von Cyclanilid
Allgemeines
Name Cyclanilid
Andere Namen

1-[(2,4-Dichlorphenyl)carbamoyl]­cyclopropancarbonsäure (IUPAC)

Summenformel C11H9Cl2NO3
Kurzbeschreibung

hellgelber geruchloser Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 113136-77-9
EG-Nummer 419-150-7
ECHA-InfoCard 100.101.791
PubChem 11097730
ChemSpider 9272872
Wikidata Q1147307
Eigenschaften
Molare Masse 274,10 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,47 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

189,5–190 °C[1]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (0,048 g·l−1)[1]
  • löslich Aceton (52,9 g·l−1) und Chloroform (1,7 g·l−1)[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​411
P: ?
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cyclanilid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Malonanilate.[2]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cyclanilid ist ein hellgelber Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cyclanilid wird als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln (Pflanzenwachstumregulator bei Baumwolle[2]) verwendet.[3] Die Wirkung beruht auf der Hemmung des Auxin-Transportes.[5]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wirkstoff Cyclanilid wurde 1991 befristet bis Oktober 2011 in die Liste der in der EU zulässigen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe im Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG aufgenommen. Diese Genehmigung wurde 2011 nicht erneuert, weil kein Hersteller einen Zulassungsantrag gestellt hatte.[6]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Datenblatt Cyclanilide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Mai 2017 (PDF).
  2. a b c Stanley A. Greene: Sittig's Handbook of Pesticides and Agricultural Chemicals. William Andrew, 2005, ISBN 0-8155-1903-6, S. 267 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Eintrag zu Cyclanilid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu 1-(2,4-dichlorophenylcarbamoyl)cyclopropancarboxylic acid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. David Pimentel: Encyclopedia of Pest Management. CRC Press, 2007, ISBN 1-4200-5361-2, S. 136 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1022/2011 der Kommission vom 14. Oktober 2011 zur Nichterneuerung der Genehmigung für den Wirkstoff Cyclanilid gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln und zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 der Kommission (PDF).
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Cyclanilide in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 25. Februar 2016.