Dünnbrammengießen

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Das Dünnbrammengießen ist eine Möglichkeit, Warmband mit deutlich verringertem Bedarf an Energie und deshalb zu günstigen Kosten herzustellen. Dieses Ziel wird durch Stranggießen einer Dünnbramme im Dickenbereich von 40 bis 100 mm erreicht, die vor dem Warmwalzen nur noch in einem Ausgleichsofen erwärmt wird.

CSP-Verfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die am häufigsten installierte Variante ist das CSP-Verfahren (Compact Strip Production) von SMS Siemag. Der flüssige Stahl wird in einer Stranggießmaschine zu einer Dünnbramme von etwa 70 mm Dicke vergossen. Diese wird in einer Pendelschere zerteilt in einem Rollenherdofen auf Walztemperatur gebracht. Nach dem Entzundern wird die Dünnbramme in der 6- bis 7-gerüstigen Warmbandstraße gewalzt.

ISP-Verfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ISP-Verfahren (Inline Strip Production), wird die Dünnbramme mit 70 mm Dicke noch mit flüssigem Kern auf 55 mm reduziert, in einem Vorwalzwerk am Ausgang der Stranggussanlage auf eine Zwischendicke von 10 bis 12,5 mm gewalzt, dann induktiv kontinuierlich aufgewärmt und danach in einem Cremonaofen zwischengewickelt. Anschließend wird das Band in einer 5-gerüstigen Warmbandstraße gewalzt.

Vor- und Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Dünnbrammengießen kann Warmband zu geringen Kosten und niedrigem Kapitaleinsatz hergestellt werden. Nachteile sind die geringe Flexibilität, die schwierige Beherrschung der gekoppelten Prozessstufen Stranggießen und Warmwalzen, und die Werkstoffqualität, die noch nicht in allen Belangen die von konventionellen Walzwerken erreicht.