DDR-Skimeisterschaften 1985

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Die Wettkämpfe der 37. DDR-Skimeisterschaften fanden vom 31. Januar bis zum 3. Februar 1985 im sächsischen Oberwiesenthal statt. Dabei wurden neun Wettkämpfe, sieben Einzel- und zwei Staffelentscheidungen, im Skilanglauf, der Nordischen Kombination und im Skispringen ausgetragen. Durch die Absage des Kombinationssprunglaufs konzentrierte sich das Geschehen statt auf vier am Ende nur auf drei Tage. Wenige Tage vorher war erst die Nordische Ski-WM im österreichischen Seefeld beendet worden. Dort hatte die DDR-Mannschaft eine Gold- und zwei Bronzemedaillen erkämpfen können. Die Langstreckenmeisterschaften über 20 km der Frauen und 50 km der Männer im sächsischen Carlsfeld am 17. März 1985 rundeten die Titelkämpfe ab.[1]

Langlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem für ihn enttäuschenden vierten Platz über 30 km sicherte sich Karsten Brandt zum dritten Mal hintereinander den Meistertitel über 15 km. Der Oberhofer Junioren-Weltmeister holte mit Silber seine erste Medaille bei den Senioren.[2]

Datum: Sonnabend, 2. Februar 1985

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Karsten Brandt SC Dynamo Klingenthal 44:48,6
2 Holger Bauroth ASK Vorwärts Oberhof 45:24,0
3 Uwe Bellmann SC Traktor Oberwiesenthal 45:28,2
4 Schicker SC Dynamo Klingenthal 45:46,1
5 Glaß SC Dynamo Klingenthal 46:38,6
6 Uwe Leipold SC Motor Zella-Mehlis 45:54,9

30 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei starkem Nebel und einem sehr kleinen Starterfeld von nur acht Läufern gab es einen unerwarteten Außenseitersieg. Der 22-jährige Oberwiesenthaler Andreas Rollinger erlief seinen ersten DDR-Meistertitel bei den Senioren. Er verwies seinen Klubkamerad Uwe Bellmann, der vier Tage zuvor noch die 50 km in Seefeld absolviert hatte, mit über 50 Sekunden Vorsprung auf den Silberrang. Vorjahresmeister Karsten Brandt wurde Vierter.[3]

Datum: Donnerstag, 31. Januar 1985

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Andreas Rollinger SC Traktor Oberwiesenthal 1:22:00,3
2 Uwe Bellmann SC Traktor Oberwiesenthal 1:22:52,1
3 Uwe Leipold SC Motor Zella-Mehlis 1:23:48,8
4 Karsten Brandt SC Dynamo Klingenthal 1:24:13,2
5 Schicker SC Dynamo Klingenthal 1:24:50,7
6 Flechsig SC Dynamo Klingenthal 1:26:35,8

50 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Langstreckentitel sicherte sich wie auch bereits über 30 km der Oberwiesenthaler Andreas Rollinger. Bei Temperaturen um die Null Grad hatte er am Ende über 4 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Uwe Leipold aus Zella-Mehlis.[1]

Datum: Sonntag, 17. März 1985

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Andreas Rollinger SC Traktor Oberwiesenthal 2:26:37
2 Uwe Leipold SC Motor Zella-Mehlis 2:30:55
3 Karsten Brandt SC Dynamo Klingenthal 2:30:56
4 Glass SC Dynamo Klingenthal 2:31:42
5 Schröder SC Dynamo Klingenthal 2:31:43
6 Schicker SC Dynamo Klingenthal 2:34:42

3 × 10-km-Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Staffelentscheidung endete mit einem Oberwiesenthaler Doppelsieg. Nur knapp 25 Sekunden hinter den Senioren kam schon die Juniorenstaffel des SC Traktor ins Ziel. Die Staffel aus Klingenthal musste sich ihr im Zielsprint geschlagen geben.[2]

Datum: Sonntag, 3. Februar 1985

Platz Mannschaft Sportler Zeit (h)
1 SC Traktor Oberwiesenthal H. Rollinger
Andreas Rollinger
Uwe Bellmann
1:31:14,9
2 SC Traktor Oberwiesenthal / Junioren Jens Lautner
Steinert
Helbig
1:31:39,6
3 SC Dynamo Klingenthal Flechsig
Lischke
Schröder
1:31:52,4

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

5 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihren ersten Meistertitel bei den Senioren konnte die erst 17-jährige Zella-Mehliserin Antje Misersky feiern. Das Mitglied der Bronzestaffel von Seefeld lief auf nur 5 km Strecke 40 Sekunden Vorsprung heraus. Simone Opitz mit Platz drei rundete das hervorragende für den SC Motor ab.[2]

Datum: Sonnabend, 2. Februar 1985

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Antje Misersky SC Motor Zella-Mehlis 16:10,1
2 Gaby Nestler SC Traktor Oberwiesenthal 16:50,9
3 Simone Opitz SC Motor Zella-Mehlis 17:06,6
4 Ute Noack SC Traktor Oberwiesenthal 17:11,2
5 Carola Anding ASK Vorwärts Oberhof 17:26,8
6 Manuela Drescher SC Motor Zella-Mehlis 17:28,3

10 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorjahresmeisterin Ute Noack konnte ihren Titel verteidigen. Die Oberwiesenthalerin war die einzige, die als Mitglied der Bronzestaffel von Seefeld um den Titel mitlief. Insgesamt gingen nur 10 Läuferinnen an den Start.[3]

Datum: Donnerstag, 31. Januar 1985

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Ute Noack SC Traktor Oberwiesenthal 30:15,36
2 Simone Opitz SC Motor Zella-Mehlis 30:44,19
3 Annette Malter SC Motor Zella-Mehlis 30:59,83
4 Susann Kuhfittig SC Motor Zella-Mehlis 31:16,32
5 Carola Anding ASK Vorwärts Oberhof 31:21,28
6 Will SC Motor Zella-Mehlis 32:02,26

20 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Langstrecke konnte etwas überraschend die Klingenthalerin Heike Reime den starken Läuferinnen aus Zella-Mehlis, die die Plätze zwei bis fünf belegten, die Stirn bieten. Erstmals machte die erst 17-jährige Simone Greiner-Petter mit Platz vier auf sich aufmerksam.[1]

Datum: Sonntag, 17. März 1985

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Heike Reime SC Dynamo Klingenthal 1:03:45
2 Susann Kuhfittig SC Motor Zella-Mehlis 1:04:09
3 Annette Malter SC Motor Zella-Mehlis 1:04:11
4 Simone Greiner-Petter SC Motor Zella-Mehlis 1:04:39
5 Manuela Drescher SC Motor Zella-Mehlis 1:05:20
6 Sylke Meyer SC Traktor Oberwiesenthal 1:06:20

3 × 5-km-Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der SC Motor Zella-Mehlis konnte in der Staffelentscheidung Gold und Bronze bejubeln. Dabei gewann die erste Staffel mit 2 WM-Teilnehmerinnen das Rennen mit fast anderthalb Minuten Vorsprung.[2]

Datum: Sonntag, 3. Februar 1985

Platz Mannschaft Sportler Zeit (h)
1 SC Motor Zella-Mehlis Manuela Drescher
Simone Opitz
Antje Misersky
53:05,5
2 SC Traktor Oberwiesenthal Göhler
Gaby Nestler
Ute Noack
54:33,3
3 SC Motor Zella-Mehlis II Will
Annette Malter
Susann Kuhfittig
54:41,4

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sprunglauf auf der Oberwiesenthaler Schanze wurde zunächst wegen Regens und starken Windes vom Freitag auf den Sonnabend verlegt.[4] Nach dem absolvierten Sprunglauf lag der WM-Vierte Heiko Hunger, der mit Abstand beste Springer im Feld, mit drei Sprüngen jenseits der 90 m weit vorn. Dabei hatte er mit 97,5 m auch einen neuen Schanzenrekord aufgestellt. Dies bedeutete vor dem erstmals nach der Gundersen-Methode ausgetragenen 15 km-Lauf einen Vorsprung von sage und schreibe 6:21 min vor seinem Klubkameraden Uwe Dotzauer. So konnte sich Hunger auch die schlechteste Laufzeit unter den 8 Athleten leisten, ohne seinen Spitzenplatz einzubüßen. Dem Zweitplatzierten Dotzauer gelang es aber, fast fünfeinhalb Minuten aufzuholen, so dass er am Ende nur 53 Sekunden hinter Hunger ins Ziel kam.[2]

Datum: Sprunglauf Sonnabend, 2. Februar 1985; 15 km Sonnabend, 2. Februar 1985

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Heiko Hunger SC Dynamo Klingenthal 398,68
2 Uwe Dotzauer SC Dynamo Klingenthal 390,80
3 Beetz ASK Vorwärts Oberhof 378,81
4 Hopf SC Motor Zella-Mehlis 353,175
5 Warg SC Motor Zella-Mehlis 345,925
6 Memm SC Motor Zella-Mehlis 335,635

Skispringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Normalschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der letzten Entscheidung der Titelkämpfe konnte der SC Traktor Oberwiesenthal einen Doppelerfolg vor heimischer Kulisse feiern. Dabei hatte zunächst der Klingenthaler Klaus Ostwald nach dem ersten Durchgang geführt. Der zweite Durchgang war dann an Dramatik nicht zu überbieten. Am Ende trennten Platz eins und drei nur 0,6 Punkte. Meister wurde Ulf Findeisen mit der Winzigkeit von 0,1 Punkten Vorsprung vor seinem Klubkamerad Jens Weißflog. Titelverteidiger Manfred Deckert kam nur auf den vierten Platz.[2]

Datum: Sonntag, 3. Februar 1985

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Ulf Findeisen SC Traktor Oberwiesenthal 198,2
2 Jens Weißflog SC Traktor Oberwiesenthal 198,1
3 Klaus Ostwald SC Dynamo Klingenthal 197,6
4 Manfred Deckert SC Dynamo Klingenthal 189,9
5 Stefan Stannarius SC Motor Zella-Mehlis 184,6
6 Frank Sauerbrey ASK Vorwärts Oberhof 184,5

Großschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem auf der Großen Aschbergschanze in Klingenthal ausgetragenen Springen konnte der frischgebackene Weltmeister Jens Weißflog mit einer überlegenen Leistung den Meistertitel erringen. War er schon im ersten Durchgang als einziger über Hundert Meter geflogen, so erzielte er im zweiten Durchgang mit 107,5 m einen neuen Schanzenrekord. Das drückte sich am Ende in einem Vorsprung von fast 30 Punkten vor dem zweitplatzierten Klaus Ostwald aus.[2]

Datum: Sonnabend, 2. Februar 1985

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Jens Weißflog SC Traktor Oberwiesenthal 236,3
2 Klaus Ostwald SC Dynamo Klingenthal 207,1
3 Ulf Findeisen SC Traktor Oberwiesenthal 198,2
4 Stefan Stannarius SC Motor Zella-Mehlis 184,5
5 Manfred Deckert SC Dynamo Klingenthal 177,6
6 Frank Sauerbrey ASK Vorwärts Oberhof 177,3

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überragende Mannschaft war am Ende der SC Oberwiesenthal mit sechs von elf Meistertiteln. Dem SC Zella-Mehlis fehlte zum Schluss eine Goldmedaille, um Platz 2 der Mannschaftswertung zu belegen. Enttäuschend war mit nur einer Medaille das Abschneiden des ASK Vorwärts Oberhof.

Medaillenspiegel (nach allen 11 Wettbewerben)
Platz Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt
1 SC Traktor Oberwiesenthal 6 5 2 13
2 SC Dynamo Klingenthal 3 2 3 8
3 SC Motor Zella-Mehlis 2 3 6 11
4 ASK Oberhof 0 1 0 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c ND vom 18. März 1985 S. 7
  2. a b c d e f g ND vom 4. Februar 1985 S. 8
  3. a b ND vom 1. Februar 1985 S. 7
  4. ND vom 2./3. Februar 1985 S. 15