Daniel Ricciardo

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Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo
Nation: Australien Australien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Status: aktiv
Startnummer: 3
Erster Start: Großer Preis von Großbritannien 2011
Konstrukteure
2011 HRT • 2012–2013 Toro Rosso • 2014–2018 Red Bull
Statistik
WM-Bilanz: WM-Dritter (2014)
Starts Siege Poles SR
105 4 1 6
WM-Punkte: 572
Podestplätze: 16
Führungsrunden: 79 über 449,1 km
Stand: Großer Preis von Japan, 9. Oktober 2016
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Daniel Ricciardo (* 1. Juli 1989 in Perth) ist ein australischer Automobilrennfahrer. Er wurde 2009 britischer Formel-3-Meister. Er war 2010 und 2011 in der Formel Renault 3.5 aktiv und erreichte dort 2010 den zweiten Gesamtrang. Seit 2011 startet er in der Formel 1. Er tritt seit 2014 für Red Bull an.

Karriere

Anfänge im Motorsport (2000–2009)

Ricciardo begann seine Motorsportkarriere im Alter von neun Jahren im Kartsport. 2005 wechselte er in die australische Formel Ford und machte seine ersten Erfahrungen im Formelsport. 2006 ging Ricciardo in der asiatischen Formel BMW an den Start und belegte mit zwei Rennsiegen den dritten Gesamtrang. Beim Formel-BMW-Weltfinale, für das er sich qualifiziert hatte, wurde er Fünfter. Darüber hinaus nahm er an zwei Rennen der britischen Formel BMW teil. 2007 wechselte Ricciardo nach Europa in die italienische Formel Renault, in der er Sechster in der Gesamtwertung wurde. Nachdem er bereits 2007 ein paar Rennen im Formel Renault 2.0 Eurocup als Gaststarter absolviert hatte, wurde er 2008 Vizemeister dieser Serie hinter Valtteri Bottas. Noch besser lief es für Ricciardo in der westeuropäischen Formel Renault, in der er den Meistertitel vor Roberto Merhi gewann.

Ricciardo empfahl sich mit seinen Leistungen für ein Cockpit in der britischen Formel-3-Meisterschaft, welches er 2009 bei Carlin Motorsport erhielt.[1] Mit drei Siegen in den ersten vier Rennen sicherte sich Ricciardo schon früh die Führung in der Meisterschaft, die er mit weiteren drei Siegen ein Rennwochenende vor Saisonende in Portimão, wo in der Saison auch an einem Rennwochenende der Formel Renault 3.5 teilnahm, gewann.[2] Ricciardo ist der erste Australier seit David Brabham, der den prestigeträchtigen Meistertitel dieser Serie für sich entschied. Genau wie Brabham gewann Ricciardo den Titel mit einem Volkswagen-Motor. Wie Jaime Alguersuari, der ein Jahr zuvor die britische Formel-3-Meisterschaft gewann, wurde Ricciardo von Red Bull gefördert.[1]

Formel Renault 3.5 und Formel-1-Debüt mit HRT (2010–2011)

2010 wechselte Ricciardo zu Tech 1 Racing in die Formel Renault 3.5, wo er Teamkollege von Brendon Hartley wurde.[3] Nachdem er bereits bei seinem ersten Rennen die Pole-Position und eine Podest-Platzierung erzielt hatte, holte er in seinem fünften Rennen auf dem Circuit de Monaco seinen ersten Sieg in der Formel Renault 3.5. Mit insgesamt vier Siegen verlor er das Titelduell gegen Michail Aljoschin mit 138 zu 136 Punkten und wurde Vizemeister. Nachdem er im Dezember 2009 bei Testfahrten für Red Bull Racing erste Erfahrungen in der Formel 1 gesammelt hatte, wurde er zusammen mit seinem Teamkollegen Hartley von den Formel-1-Rennställen Red Bull und Toro Rosso als Ersatz- und Testfahrer für die Saison 2010 unter Vertrag genommen. Die beiden Rennfahrer übernahmen zunächst jeweils im Wechsel diese Position.[4] Ab dem Großen Preis von Deutschland übernahm Ricciardo diese Position bei jedem Rennen. Falls beide verhindert waren, wurden sie durch David Coulthard vertreten. Nach der Saison absolvierte Ricciardo für Red Bull Racing bei den sogenannten Young-Driver-Days zwei Formel-1-Testtage. Er erzielte an beiden Tagen die Bestzeit. Dabei gelang es ihm die schnellste Zeit des vorangegangenen Rennwochenendes, die sein Teamkollege Sebastian Vettel im Qualifying erzielt hatte, zu unterbieten.[5]

Ricciardo im HRT beim Großen Preis von Italien 2011

2011 absolvierte Ricciardo seine zweite Saison in der Formel Renault 3.5 für ISR.[6] Wegen Terminüberschneidungen wurde Ricciardo beim Saisonauftakt und -finale der Formel Renault 3.5 durch Lewis Williamson vertreten. Ricciardo entschied das Rennen in Monte Carlo für sich und stand insgesamt sechs Mal auf dem Podium. Er schloss die Saison auf dem fünften Meisterschaftsplatz ab. Darüber hinaus übernahm Ricciardo 2011 zunächst erneut die Testfahrerposition bei Red Bull und Toro Rosso.[7] Bei Toro Rosso trat er bei den ersten acht Großen Preisen in dieser Funktion am ersten freien Training an.[8] Ab dem Großen Preis von Großbritannien übernahm er das HRT-Cockpit von Narain Karthikeyan und debütierte in der Formel 1.[9] Am Saisonende lag er auf dem 27. Platz der Fahrerweltmeisterschaft. Gegen seinen Teamkollegen Vitantonio Liuzzi gewann er das interne Rennduell mit 6:3.

Formel 1 bei Toro Rosso und Red Bull (seit 2012)

2012 startete Ricciardo zusammen mit Jean-Éric Vergne für Toro Rosso in der Formel 1.[10] Bereits beim Saisonauftakt, seinem Heim-Grand-Prix in Australien erzielte er mit einem neunten Platz zum ersten Mal Punkte in der Formel 1. Diese Platzierung erreichte er bei drei weiteren Rennen der Saison. Mit insgesamt sechs Punkteplatzierungen schloss er die Saison auf dem 18. Platz der Weltmeisterschaft ab. Er unterlag Vergne intern mit 10 zu 16 Punkten. In der Saison 2013 blieben Ricciardo und Vergne bei Toro Rosso. Beim Großen Preis von China erzielte er mit dem siebten Platz sein bis dahin bestes Resultat in der Formel 1. In Großbritannien qualifizierte Ricciardo sich für den fünften Startplatz. Im Rennen fiel er auf Platz acht zurück. Riccardo beendete auf dem 14. Gesamtrang. Mit 20 zu 13 Punkten setzte er sich intern gegen Vergne durch.

Für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2014 erhielt Ricciardo ein Cockpit beim Toro-Rosso-Schwesterteam Red Bull Racing. Sein Vertrag mit dem Rennstall läuft mindestens drei Jahre. Ricciardo wurde damit zum Nachfolger seines Landsmannes Mark Webber und Teamkollege des vierfachen Weltmeisters Sebastian Vettel.[11] Bei Einführung der permanenten Startnummern wählte er die #3[12] in Erinnerung an Dale Earnhardt und da es die erste Nummer seiner Kartkarriere war. Bereits bei seinem ersten Einsatz in Australien stand er als Zweiter auf dem Podium. Da sein Red Bull RB10 jedoch die maximal zulässige Benzindurchflussmenge während des Rennens mehrfach überschritten hatte, wurde er nach dem Rennen disqualifiziert.[13] Beim dritten Rennen in Bahrain startete Ricciardo nach einer Startplatzstrafe wegen eines unsicheren Boxenstopps im vorherigen Rennen vom 13. Platz und verbesserte sich im Rennen auf die vierte Position. Damit erzielte er sein bis dahin bestes Formel-1-Resultat. Diese Platzierung wiederholte Ricciardo beim nächsten Rennen in China. Beim Großen Preis von Spanien 2014, dem fünften Rennen, gelang Ricciardo mit einem dritten Platz schließlich die erste Podest-Platzierung. Dieses Ergebnis wiederholte er beim Großen Preis von Monaco. Beim darauf folgenden Rennen in Kanada übernahm Ricciardo drei Runden vor Ende erstmals die Führung und erzielte seinen ersten Sieg. Beim Großen Preis von Ungarn verbesserte sich Ricciardo in den letzten Runden mit besseren Reifen vom dritten auf den ersten Platz und gewann sein zweites Rennen. Im darauf folgenden Rennen in Belgien gewann Ricciardo ein weiteres Mal. Ricciardo war mit drei Siegen der einzige Sieger, der nicht für Mercedes fuhr. Insgesamt stand er achtmal auf dem Podium. Ricciardo verbesserte sich in der Weltmeisterschaft auf den dritten Platz und erzielte damit seine bis dahin beste Formel-1-Gesamtplatzierung. Teamintern setzte er sich mit 238 zu 167 Punkten gegen Vettel durch.

In der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015 erhielt Ricciardo mit Daniil Kwjat einen neuen Teamkollegen bei Red Bull. Beim Großen Preis von Ungarn wurde er Dritter und in Singapur erreichte er den zweiten Platz. Ricciardo unterlag intern Kwjat mit 92 zu 95 Punkten und wurde Gesamtachter. 2016 blieb Ricciardo bei Red Bull, Kwjat fuhr bis zum Großen Preis von Russland als Ricciardos Teamkollege. Beim Großen Preis von Spanien erhielt Ricciardo mit Max Verstappen einen neuen Teamkollegen. In Monaco erzielte Ricciardo seine erste Pole-Position in der Formel 1. Im Rennen verlor er die Führung nach einem schlechten Boxenstopp seines Teams an Lewis Hamilton und wurde schließlich Zweiter. Beim Großen Preis von Ungarn erreichte er den dritten Platz und eine Woche darauf in Deutschland gelang ihm ein weiteres Mal der zweite Platz. Anschließend wurde er auch Zweiter beim Großen Preis von Belgien und beim Großen Preis von Singapur. In Malaysia gelang Ricciardo sein erster Saisonsieg. Nach dem 17. Rennen belegte er den dritten Gesamtrang.

Statistik

Karrierestationen

  • 2012: Formel 1 (Platz 18)
  • 2013: Formel 1 (Platz 14)
  • 2014: Formel 1 (Platz 3)
  • 2015: Formel 1 (Platz 8)
  • 2016: Formel 1

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.

Gesamtübersicht

Stand: Großer Preis von Japan, 9. Oktober 2016

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
2011 HRT F1 Team HRT F111 Cosworth 2.4 V8 11 27.
2012 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR7 Ferrari 2.4 V8 20 10 18.
2013 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR8 Ferrari 2.4 V8 19 20 14.
2014 Infiniti Red Bull Racing Red Bull RB10 Renault 1.6 V6 Turbo 19 3 5 1 238 3.
2015 Infiniti Red Bull Racing Red Bull RB11 Renault 1.6 V6 Turbo 19 1 1 3 92 8.
2016 Red Bull Racing Red Bull RB12 TAG Heuer 1.6 V6 Turbo 17 1 4 1 1 2 212 3.
Gesamt 105 4 5 7 1 6 572

Grand-Prix-Siege

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
2011          
PO PO PO PO PO PO PO PO 19 19 18 DNF NC 19 22 19 18 DNF 20          
2012        
9 12 17 15 13 DNF 14 11 13 13 15 9 12 9 10 9 13 10 12 13        
2013          
DNF 18* 7 16 10 DNF 15 8 12 13 10 7 DNF 19* 13 10 16 11 10          
2014          
DSQ DNF 4 4 3 3 1 8 3 6 1 1 5 3 4 7 3 DNF 4          
2015          
6 10 9 6 7 5 13 10 DNF 3 DNF 8 2 15 15* 10 5 11 6          
2016
4 4 4 11 4 2 7 7 5 4 3 2 2 5 2 1 6      
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelnachweise

  1. a b „Carlin confirms Red Bull duo“ (crash.net am 2. Januar 2009)
  2. „Doppelsieg für Bianchi – Ricciardo ist Meister“ (Motorsport-Total.com am 13. September 2009)
  3. „Ricciardo und Hartley 2010 für Tech 1“ (Motorsport-Total.com am 30. Oktober 2009)
  4. „Red Bull: Ricciardo und Hartley auf der Ersatzbank“ (Motorsport-Total.com am 26. Januar 2010)
  5. „Ricciardo: ‚Ein Renncockpit wäre nett‘“ (Motorsport-Total.com am 17. November 2010)
  6. “Ricciardo stays on in FR3.5 with ISR” (autosport.com am 11. Januar 2011)
  7. „Ricciardo: "Ich bin stets bereit"“ (Motorsport-Total.com am 1. Februar 2011)
  8. „Ricciardo 2011 Ersatzfahrer bei Toro Rosso“ (Motorsport-Total.com am 26. November 2010)
  9. “Formel 1 - Ricciardo bestätigt Silverstone-Debüt” (Motorsport-Magazin.com am 30. Juni 2011)
  10. „Ricciardo und Vergne fahren 2012 für Toro Rosso“ (Motorsport-Total.com am 14. Dezember 2011)
  11. Stephan Heublein, Philipp Schajer: „Formel 1 - Offiziell: Red Bull verpflichtet Ricciardo“. Neuer Teamkollege von Vettel. Motorsport-Magazin.com, 2. September 2013, abgerufen am 2. September 2013.
  12. Kerstin Hasenbichler: „Formel 1 - Startnummern: Button mit 22, Ricciardo mit 3“. Via Twitter verkündet. Motorsport-Magazin.com, 10. Januar 2014, abgerufen am 10. Januar 2014.
  13. Kerstin Hasenbichler, Christian Menath: „Formel 1 - Offiziell: Ricciardo in Melbourne disqualifiziert“. Motorsport-Magazin.com, 16. März 2014, abgerufen am 16. März 2014.

Weblinks

Commons: Daniel Ricciardo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien