Dartblaster

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Dartblaster sind eine Art von Spielzeugen, bei denen durch Luftdruck patronenähnliche Geschosse mit weicher Spitze beschleunigt und verschossen werden.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Dartblastern handelt es sich um Spielzeuge oder Funsportgeräte, die weiche Schaumstoffgeschosse, Darts genannt, verschießen. Sie haben Fantasieformen, die an Gewehre oder Pistolen erinnern. Die Blaster werden vor allem von Herstellern und Händlern ungern als Spielzeugwaffen bezeichnet, da sie nicht mit Softair- oder Paintballwaffen verglichen werden sollen. Dartblaster sind konzipiert als Aktionsspielzeug für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Sie wurden teilweise als Wasserpistolen für Drinnen beworben. Sämtliche Blaster sind in bunten Farben gehalten, um das Erscheinungsbild als Spielzeug und die Abgrenzung zu Softair und Paintball zu betonen. Dennoch gibt es auch viele erwachsene Anhänger dieses Spielgerätes.

Funktionsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existieren zwei gängige Funktionsweisen: Bei mechanischen Modellen wird mit Luftdruck gearbeitet. Vor allem bei älteren Modellen ist es üblich, zum Druckaufbau einen Lufttank mithilfe einer Pumpe zu füllen. Die Luft wird dann durch Drücken des Abzugs freigegeben und damit der Dart beschleunigt. Neuere Modelle greifen auf Luftdruckerzeugung durch eine Feder zurück. Diese wird gespannt und beschleunigt beim Auslösen mit dem Abzug einen Kolben, der dann Luftdruck erzeugt. Entweder wird der Kolben selbst nach hinten gezogen und zum Erzeugen des Luftdrucks genutzt, oder nur der Verschluss. Letzteres ist bei Liebhabern sehr beliebt, da sich hieraus die besten Ergebnisse erzielen lassen sollen. Es gibt auch die Möglichkeit, auf ein batteriebetriebenes System zurückzugreifen, bei dem ein Motor zwei Schleifräder über und unter dem Dart antreibt, die sich im vorderen Lauf befinden. Wird der Abzug gedrückt, wird der Dart meist von einem Stift oder einem Fließband aus dem Magazin nach vorne und zwischen die Schleifräder gezogen. So ist im Gegensatz zum Rapid-Fire Modus bei mechanischen Dartblastern ein vollautomatisches Schießen bei elektrischen Modellen möglich.

Spielvarianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Dartblastern kann auf verschiedene Arten gespielt werden. Generell ist zu unterscheiden, ob man gegeneinander oder miteinander spielen möchte. Möchte man miteinander spielen, so bieten sich vor allem Spiele an, bei denen mit den Dartblastern auf aufgestellte Ziele, etwa PET-Flaschen, geschossen wird. Gegeneinander gibt es eine Vielzahl von Spielmodi, die in großen und in kleinen Gruppen funktionieren. Viele davon sind aus dem Paintball- oder Softair-Bereich entliehen, wie zum Beispiel ``King of the Hill`` oder ``Team Deathmatch``.

Beliebt sind Dartblaster auch bei LARP-Spielern, die Settings abseits vom üblichen Fantasy bespielen. Auf den größten Endzeit- und Zombie-Liverollenspielen wird deswegen ausschließlich mit bemalten Dartblaster gespielt. Zwar verwenden einige Veranstaltungen auch andere Wege der Darstellung, in der Szene werden aber Dartblaster wegen der niedrigen Verletzungsgefahr vorgezogen.

Einzelne Modelle und Marken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bekanntesten Dartblaster stammen aus der NERF-Serie des amerikanischen Herstellers Hasbro. Das bekannteste Modell ist der sci-fi Revolver Maverick REV-6, der seit 2004 verkauft wird. Unter der Marke NERF sind mittlerweile drei Serien entstanden:

  • N-Strike sind Modelle, die sich am ehesten an tatsächlichen Waffen orientieren. Es gibt Gewehre, Pistolen und ein großes Stand-Maschinengewehr. Die N-Strike-Modelle verwenden unterschiedliche Dartarten: Clip-System-Darts mit einer weichen Gummi-Spitze, die in allen Blastern mit Magazinen Anwendung finden, oder Whistler-Darts ebenfalls aus Schaumstoff, allerdings mit einer Gummispitze, die beim Fliegen ein leises Pfeifen von sich gibt. Die Darts können untereinander ohne Modifikation nicht getauscht werden. Außerhalb Europas gibt es für die N-Strike-Serie außerdem Suction Darts, also solche mit einem Saugnapf an der Spitze. Diese sind in Europa bisher nur im Rahmen von Marvel-Comic-Repacks eingeführt worden.

Seit 2012 gibt es N-Strike Elite, die die originelle N-Strike Series ersetzte. Sie benutzt den Elite Dart als Hauptmunition und besteht aus N-Strike Blaster, die verbessert, in die Elite-Farbe umgefärbt, und umbenannt worden sind. Jedoch sind nicht alle Blaster verbesserte N-Strike Blaster, z. B. die Hailfire oder Stryfe, und auch nicht alle N-Strike Blaster wurden bisher verbessert (z. B. die N-Strike Longstrike CS-6 oder Element EX-6).

Seit etwa Anfang 2014 kam eine dritte Unterserie zur N-Strike Serie: die N-Strike Elite XD. Sie kann statt Elites 22 Meter etwa 30 Meter schießen. Auch hat sie zwei Farben: eine weiße, die der N-Strike Whiteout ähnelt, und eine orange, die der N-Strike Gear-Up ähnelt. Unter dieser Serie werden alte, verbesserte Elite-Blaster und völlig neue Modelle angeboten. Sie benutzt, wie ihren Vorgänger, die Elite Darts. Das XD am Ende bedeutet Xtra Distance.

Die N-Strike Elite Serie läuft immer noch neben ihren Nachfolger.

  • Dart Tag ist die Serie, die den sportlichen Charakter in den Vordergrund stellt. In der Dart-Tag-Serie sind neben Darts, deren Spitzen Klett-Elemente aufweisen, auch T-Shirts mit den entsprechenden Klett-Gegenstücken erschienen. So kann man im sportlichen Wettstreit gegeneinander antreten. Die Dart-Tag-Serie wurde im Frühjahr 2012 komplett erneuert, mit frischeren Designs und Klett-Darts (Tagger-Darts) die zusätzlich auch das Pfeifgeräusch der Whistler-Darts besitzen.
  • Vortex ist die neuste NERF-Serie: Statt Darts werden Scheiben verschossen. Die Vortex-Serie wurde mit großem Marketing-Aufwand im Herbst 2011 eingeführt. Durch die neue XLR genannte Technik werden die verschossenen Discs in Rotation versetzt und versprechen so eine deutlich höhere Reichweite. Nachteil dieses System ist, dass durch die Drehung alle Discs einen leichten Rechtsdrall haben.

Neben NERF sind noch weitere Akteure bei diesen Spielzeugen relevant, allen voran BuzzBeeToys, Lanard Toys und PrimeTimeToys. Allen drei Anbietern ist gemein, dass sie neue, häufig außergewöhnliche Modelle auf den Markt bringen. Modelle dieser drei Hersteller werden häufig in anderen Farben und im anderen Packungsdesign für andere Anbieter hergestellt. Beispiele dafür sind die X-Power-Serie von Simba oder die AirZone-Reihe von Toys'R'Us.

BuzzBeeToys ist der einzige Anbieter, der in Europa Darts mit Saugnäpfen anbietet. Die bekanntesten Modelle des Anbieters sind die doppelläufige Schrotflinte Double Shot und die vollautomatische Automatic Tommy20. Das besondere Feature der Schrotflinte ist die Tatsache, dass bei jedem Nachladen die leeren Hülsen hinten aus dem ausgeklappten Lauf herausgeschleudert werden. Die Tommy20 ist der günstigste vollautomatische Dartblaster auf dem Markt.

LanardToys verwendete viele unterschiedliche Dart-Arten, ist aber aufgrund der teilweise komplett neuen Ansätze bekannt. Das bekannteste Produkt ist die Dart-Handgranate Scatter Blast, die am Schweif aufgepumpt wird und nach dem Auftreffen acht Darts in alle Richtungen abfeuert.

PrimeTimeToys bietet erst seit kurzem unter dem eigenen Label Dartblaster an. In der Dart-Storm-Serie sind bis jetzt zwei Modelle erschienen, der Gatling Blaster und die Quick Fire 12. Neben den Modellen in eigener Serie baut PrimeTimeToys vor allem Blaster unter dem Label anderer Anbieter.

Fangemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Szene vor allem in den USA, in Australien und in Singapur ausgeprägt war, nimmt auch die Dartblaster-Fangemeinschaft in Deutschland mehr und mehr zu. Das Ziel der Fans ist nicht nur das Verabreden zu gemeinsamen Dartblaster-Schlachten, sondern auch das Austauschen von Erfahrungen und das Modding bzw. Tuning der Dartblaster.

Das Modding läuft dabei in zweierlei Richtungen. Einerseits werden die Blaster optisch verändert, um so nahe wie möglich an das Aussehen von echten Waffen oder von bekannten Computerspielvorbildern gebracht zu werden. Andererseits aber geht es auch um das leistungsmäßige Verbessern der Blaster. Als Kinderspielzeug konzipiert ist die Schussleistung der Blaster eher gering. Durch verschiedene Methoden, etwa das Austauschen oder Strecken der Feder, der Entfernung einzelner Teile oder dem Erhöhen der Spannung bei elektrischen Modellen, erzielen die Bastler so größere Reichweiten oder höhere Schussfrequenzen.