Das Gasthaus im Elsaß

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Das Gasthaus im Elsaß ist ein Roman von Georges Simenon und erschien als einer von Simenons ersten Non-Maigret-Romanen. Die Originalausgabe erschien 1931 unter dem Titel Le relais d`Alsace bei Fayard, die deutsche Ausgabe erstmals 1935 unter dem Titel Nachtnebel bei der Schlesischen Verlagsanstalt in der Übersetzung von Harold Effberg. Im Jahr 1986 veröffentlichte der Diogenes Verlag in Zürich eine Neuübersetzung von Angela von Hagen unter dem Titel Das Gasthaus im Elsaß.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Monaten schon wohnt in einem kleinen Gasthaus im Elsass, dem Relais-d’Alsace am Col de la Schlucht ein gewisser Monsieur Serge, der dort ein ruhiges Leben führt. Die Wirtin spricht ihn eines Tages auf die ausstehende Bezahlung von 3.000 Francs an; Monsieur Serge meint daraufhin, er würde das Geld bis zum nächsten Tag besorgen. Dann kommt seinem Zimmernachbarn, dem wohlhabenden Monsieur Van de Laer plötzlich das Geld abhanden. Man sucht einen Schuldigen und der ist schnell gefunden: Monsieur Serge; so konzentrieren sich die Ermittlungen auf ihn und der herbeigeeilte Inspektor Mercier ist sich ziemlich sicher, den Dieb schnell gefasst zu haben.

Serge gibt sich aber so leicht nicht geschlagen: er lässt sich den Tatort zeigen und beweist, dass er es nicht gewesen sein kann. Die Demonstration, die er Mercier und den Van de Lears gibt, war so überzeugend, dass man ihm auch trotz seines nicht vorhandenen Alibis und der Tatsache, dass man immer noch nicht wusste, woher er sein Geld hatte, nichts gegen ihn in der Hand hatte. Allerdings kam dann der Zeitpunkt, an dem der Diebstahl überhaupt nichts mehr zählte. Irgendjemanden ist aufgefallen, dass Monsieur Serge eine große Ähnlichkeit mit den Beschreibungen des international gesuchten Betrügers Commodore aufwies. Für ihn, und nur für ihn, macht sich Kommissar Labbé auf den Weg in den kleinen elsässischen Ort.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als im Februar 1931 die ersten beiden Maigret-Romane erschienen – Maigret und der verstorbene Monsieur Gallet und Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien – waren dies die ersten Werke, die Georges Simenon unter eigenem Namen veröffentlichte. Zuvor hatte er jahrelang unter zahlreichen Pseudonymen Groschenromane geschrieben. Trotz des Erfolgs der Maigret-Reihe wollte Simenon sich hin zu ernsthafter Literatur weiterentwickeln und schrieb nebenher Non-Maigret-Romane ohne seinen berühmten Kommissar. Die ersten beiden Versuche – Das Gasthaus im Elsaß und Der Passagier der Polarlys – waren dabei laut Simenons Biograf Patrick Marnham noch weitgehend im Genre des Kriminalromans verhaftet.[1]

Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georges Simenon: Le relais d`Alsace. Paris, Fayard 1931 (Erstausgabe).
  • Georges Simenon: Nachtnebel. Berlin, Schlesische Verlagsanstalt 1935 (Übersetzung: Harold Effberg)
  • Georges Simenon: Das Gasthaus im Elsaß. Zürich, Diogenes 1986 (Ü: Angela von Hagen)

Hörspielfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Hörspielfassung erschien 2006 als Produktion des SWR Freiburg. Zu den Sprechern gehörten Christian Redl, Rüdiger Vogler, Dieter Mann und Cathy Dingler[2].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Patrick Marnham: Der Mann, der nicht Maigret war. Das Leben des Georges Simenon. Knaus, Berlin 1995, ISBN 3-8135-2208-3.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hoerspielkrimi.net