Dazendorf

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Dazendorf
Gemeinde Gremersdorf
Koordinaten: 54° 21′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 54° 21′ 11″ N, 10° 55′ 42″ O
Eingemeindung: 1. April 1937
Postleitzahl: 23758
Vorwahl: 04362
Dazendorf (Schleswig-Holstein)
Dazendorf (Schleswig-Holstein)

Lage von Dazendorf in Schleswig-Holstein

Dazendorf ist ein Ortsteil von Gremersdorf im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein mit etwa 120 Einwohnern.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dazendorf 1877 (Königlich Preußische Landesaufnahme)

Dazendorf liegt etwa neun Kilometer nördlich von Oldenburg in Holstein an der Kreisstraße 41 von Oldenburg in Holstein nach Heiligenhafen. Die Ostsee mit dem Dazendorfer Strand liegt etwa drei Kilometer in nördlicher Richtung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Etymologie des Namens ist unklar. Erstmals schriftlich erwähnt wird Dazendorf am 13. Januar 1239, als es von Graf Gerhard von Holstein an das St.-Johannis-Kloster Jungfrauenkloster verkauft wird.[1] Seit 1. April 1937[2] ist Dazendorf Teil der Gemeinde Gremersdorf. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1934 gegründet und wird jetzt zusammen mit dem Nachbardorf Kembs als Freiwillige Feuerwehr Kembs-Dazendorf unterhalten.

Die Bushaltestelle Kembs/Abzweigung wird an Schultagen von zwei Linien der Autokraft angefahren.

Höfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das St.Johannis-Jungfrauenkloster war ab 13. Januar 1239 bis 1806 Eigentümer des Dorfes und somit Lehnsherr, die Bauern waren lehnsabhängige Bewohner des Dorfes, sie besaßen keinerlei Grundeigentum, ihnen gehörten nur die Gebäude (Haus, Ställe), die beweglichen Sachen und das Vieh. Sie waren an den von ihnen bewirtschafteten Grund gebunden, sie waren aber keine Leibeigenen. Ihr Eigentum konnten die Lehnsnehmer vererben. Witwen, die nicht neu geheiratet haben, mussten den Grund innerhalb eines Jahres verlassen[3].

Höfe (Stellen), Lehnsnehmer und deren Abgaben im Laufe der Zeit[4]
Stelle Lehnsnehmer Hufen 1600 1636 1647 1700
1 Paul Mohr
Paul Mohr
Hans Hay
Hans Hay
2,75 12 Lübsche Mark 8 Schilling
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27 Mark 8 Schilling
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35 Mark 12 Schilling
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49 Mark 9 Schilling
2 Gorries Stuck
Gorries Stuck
Peter Ralff
Carsten Hamer
0,5 2 Mark 8 Schilling
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5 Mark
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6 Mark 8 Schilling
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10 Mark 10 Schilling
3 Hinrich Flügge
Claus Flügge
Claus Flügge
Hans Hay
2,5 11 Mark 10 Schilling
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23 Mark 4 Schilling
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30 Mark 12 Schilling
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45 Mark 9 Schilling
4 Claus Swarte
Jacob Gosebeck
Jacob Gosebeck
Jacob Gosebeck
3,75 10 Mark
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20 Mark
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26 Mark
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39 Mark 8 Schilling
5 Michel Swarte
Peter Schröder
Peter Schröder
Jürgen Mohr
3,75 18 Mark 12 Schilling
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37 Mark 8 Schilling
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48 Mark 12 Schilling
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74 Mark 7 Schilling
6 Hans Gosebeck
Detlev Gosebeck
Detlev Gosebeck
Hinrich Mess(e)
3,5 18 Mark 12 Schilling
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37 Mark 8 Schilling
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46 Mark 7 Schilling
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70 Mark 6 Schilling
Gesamt 15 74 Mark 2 Schilling 150 Mark 12 Schilling 194 Mark 290 Mark 1 Schilling

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung
Jahr Haushalte / Hufen Einwohner
1600–1700 15 Hufen
1845[5] 5 Vollhufen, 1 Halbhufe,1 Viertelhufe, 2 Kathen, 1 Schule 100
1855[6] 130
1925[7] 125
1987[8] 45 Haushalte 126

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Böhmer, Friedrich Techen Urkundenbuch der Stadt Lübeck, Band 1, Lübeck 1843, Seite 226
  2. Gemeinde Gremersdorf Zahlen und Daten. Abgerufen am 27. Februar 2020.
  3. Georg Wilhelm Dittmer: Das Sassen- und Holsten-Recht : in practischer Anwendung auf einige im 16ten Jahrhunderte vorgekommene Civil- und Criminalfälle ; nach den im Archive des St.-Johannis-Klosters zu Lübeck aufbewahrten Protokollen des vormaligen klösterlichen Vogteigerichts ; nebst einer tabellarischen Uebersicht der im ganzen klösterlichen Gerichtsbezirke, in dem ferneren Zeitraume vom Jahre 1601 bis zum Jahre 1730, vorgekommenen erheblicheren Criminalfälle, und deren Erledigung. Lübeck 1843, S. 32–33 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 22. Juni 2021]).
  4. Georg Wilhelm Dittmer Das Hufen-Areal und die Hufen-Häuer in den theils zum Lübeckischen Staatsgebiete gehörigen, theils in Holstein belegenen Dörfern des St. Johannis-Klosters zu Lübeck, während des 16. und 17. Jahrhunderts, 1856 Seite 32–33
  5. Johann Friedrich Kratzsch: Neuestes und gründliches alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten Band 2,Teil 1, Kiel 1845, Seite 279
  6. Johannes v. Schröder und Hermann Biernazki: Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg, des Fürstenthums Lübeck und des Gebiets der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübeck, Oldenburg in Holstein 1855
  7. Michael Rademacher: Holstein. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, abgerufen am 21. Juni 2021.
  9. Heimat- und Einwohnerbuch des Kreises Oldenburg/Holstein 1956, Seite 56. Abgerufen am 16. April 2020.
  10. Towiah Friedman: Die zwei Chefs des SS-Personal-Hauptamtes: SS-Obergruppenfuehrer Schmitt u. SS-Obergruppenf. von Herff : die Liste der hoechsten Offiziere der SS Gestapo und Schutz-Polizei : Dokumenten-Sammlung, Institute of Documentation in Israel, 1996, Seite 614