Delavaya toxocarpa

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Delavaya toxocarpa
Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Sapindoideae
Gattung: Delavaya
Art: Delavaya toxocarpa
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Delavaya
Franch.
Wissenschaftlicher Name der Art
Delavaya toxocarpa
Franch.

Delavaya toxocarpa ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Delavaya innerhalb der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Sie kommt im südwestlichen China sowie im nördlichen Vietnam vor und wird in China 茶条木 cha tiao mu genannt.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Delavaya toxocarpa wächst als laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 8 Metern. Die Borke ist bräunlich-rot. Die Rinde der leicht gerillten Zweige ist kahl.[1]

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 3 bis 4,5 Zentimeter lang. Die Blattspreite ist dreiteilig gefiedert. Die Stiele der dünn ledrigen Fiederblättchen sind beim mittleren etwa 1 Zentimeter lang und bei den seitlichen sehr kurz. Das mittlere Fiederblättchen ist bei einer Länge von 8 bis 15 Zentimeter und einer Breite von 1,5 bis 4,5 Zentimeter elliptisch, eiförmig-elliptisch oder manchmal lanzettlich-eiförmig mit keilförmiger Basis und lang zugespitztem oberen Ende. Der kahle Blattrand ist etwas weit gesägt oder selten glatt. Die beiden seitlichen Fiederblättchen sind kleiner als das mittlere und eiförmig oder lanzettlich-eiförmig. Die Seitennerven sind dünn und etwas erhaben auf Blattunterseite und -oberseite. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.[1]

Blütenstand und Blüte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit liegt in China im April. Delavaya toxocarpa ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Der Blütenstandsschaft ist 5 bis 10 Millimeter lang. Die schmalen, thyrsenförmigen Blütenstände stehen einzeln oder zu zweit bis zu dritt end- oder seitenständig und enthalten jeweils mehrere Blüten. Die Trag- und Deckblätter sind relativ klein. Die Blütenstiele sind 2 bis 5 Millimeter lang.[1]

Die eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Von den fünf ungleichen, sich dachziegelartig überlappenden, kahlen, fast kreisförmigen, konkaven, haltbaren Kelchblättern sind die drei längeren 4 bis 5 Millimeter lang. Die fünf weißen oder rosafarbenen Kronblätter sind mit einer Länge von etwa 8 Millimeter länger als die Kelchblätter, genagelt, schmal-elliptisch oder verkehrt-eiförmig. An ihrer Basis besitzen die Kronblätter innen jeweils eine breit verkehrt-eiförmige Schuppe, die an ihrer Basis keilförmig oder rechtwinkelig und im oberen Bereich ausgefranst ist. Der Diskus ist im unteren Bereich stielförmig und im oberen Bereich becherförmig mit häutigen, welligen Rand. In männlichen Blüten sind acht Staubblätter vorhanden, die die Blütenkrone etwas überragen. Die Staubfäden sind dünn und kahl. Die Staubbeutel sind ellipsoid. In den weiblichen Blüten sind zwei oder drei Fruchtblätter sind zu einem kurz gestielten, fast kugeligen, oberständigen, zwei- oder manchmal dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen; er ist kahl oder spärlich drüsig behaart. Je Fruchtknotenkammer sind zwei Samenanlagen vorhanden, die paarweise an der Mittelsäule angeordnet sind. Der auf dem oberen Ende des Fruchtknotens inserierte Griffel ist pfriemlich und aufrecht.[1]

Frucht und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In China reifen die Früchte im August. Die bei Reife purpurfarbene, lokulizide Kapselfrucht ist verkehrt-herzförmig und zwei- oder dreilappig. Die Fruchtlappen sind 1,5 bis 2,5 cm Millimeter lang oder etwas länger und verkehrt-eiförmig oder fast kugelig und enthalten jeweils nur einen Samen. Das Perikarp ist ledrig oder fast holzig.[1]

Der Same ist bei einem Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimeter verkehrt-eiförmig oder fast kugelig. Die Samenschale (Testa) ist glänzend schwarz. Das Hilum ist kreisförmig.[1]

Chromosomenzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[2]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Delavaya toxocarpa kommt in den chinesischen Provinzen Guangxi sowie Yunnan und im nördlichen Vietnam vor. In China gedeiht sie in dichten Wäldern in Höhenlagen von 500 bis 2000 Metern.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Delavaya wurde 1886 durch Adrien René Franchet in Bulletin de la Société Botanique de France, 33, S. 462–463 mit der Typusart Delavaya toxocarpa Franch. aufgestellt[3]. Ein Synonym für Delavaya toxocarpa Franch. ist Delavaya yunnanensis Franch.[4][1]

Delavaya toxocarpa ist die einzige Art der Gattung Delavaya in der Unterfamilie Sapindoideae innerhalb der Familie Sapindaceae[5].

Der Gattungsname ehrt den französischen Geistlichen und Botaniker Pierre Jean Marie Delavay (1834–1895).[6]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Nianhe Xia, Paul A. Gadek: Sapindaceae: Gattung Delavaya und Art Delavaya toxocarpa, S. 8 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 11 - Oxalidaceae through Aceraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008, ISBN 978-1-930723-73-3.
  2. Delavaya toxocarpa bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  3. Franchet 1886 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  4. Delavaya bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 10. Oktober 2013.
  5. Mark G. Harrington, Karen J. Edwards, Sheila A. Johnson, Mark W. Chase, Paul A. Gadek: Phylogenetic inference in Sapindaceae sensu lato using plastid matK and rbcL DNA sequences. In: Systematic Botany, Volume 30, Issue 2, 2005, S. 366–382. doi:10.1600/0363644054223549
  6. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5, doi:10.3372/epolist2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]