Denzel Washington

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Denzel Washington (2000)
Washington bei den 62. jährlichen Academy Awards im März 1990
Washington beim Toronto Film Festival 2014

Denzel Hayes Washington, Jr. [ˈwɒʃɪŋtən] (* 28. Dezember 1954 in Mount Vernon, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Produzent. Er ist zweifacher Oscarpreisträger und war erst der zweite afroamerikanische Schauspieler nach Sidney Poitier, der für eine Hauptrolle mit diesem Filmpreis ausgezeichnet wurde.

Leben

Frühe Jahre

Washington wurde in der Nähe von New York als Sohn von Lennis Washington und Denzel Hayes Washington Sr. geboren. Seine Mutter arbeitete in einem Schönheitssalon, sein Vater war Prediger.[1][2][3]

Denzel Washington besuchte bis 1968 zunächst die Pennington-Grimes Elementary School in Mount Vernon. Dann wurde er von seiner Mutter auf die Oakland Military Academy in New Windsor, geschickt. Nach einem Journalismusstudium an der Fordham University begann er Theater zu spielen.[4]

Er tat dies zunächst am American Conservatory Theatre in San Francisco und ging dann nach New York zurück, um Schauspieler zu werden.[5]

Karriere

Er drehte seinen ersten Kinofilm 1981 im Alter von 27 Jahren. Weitere kleinere Rollen folgten. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er durch die Krankenhausserie Chefarzt Dr. Westphall, in der er ab 1982 sechs Jahre lang die Rolle des Dr. Phillip Chandler spielte. Seine erste bedeutende Rolle war die des Steve Biko, des Gründers des Black Consciousness Movement (BCM) in dem Apartheidsdrama Schrei nach Freiheit. Für diese Rolle erhielt er eine Oscar-Nominierung als bester Neben- und eine Golden-Globe-Nomierung als bester Hauptdarsteller. Seinen Durchbruch hatte Washington 1989 mit dem Bürgerkriegsdrama Glory; für seine Darstellung des Soldaten Private Trip wurde er mit dem Oscar ausgezeichnet, erhielt einen Golden Globe als bester Nebendarsteller und weitere Auszeichnungen und Filmpreis-Nominierungen. 1990 spielte er eine Hauptrolle in Spike Lees Film Mo better Blues.

Mit Spike Lees Malcolm X festigte er seinen Status als einer der wichtigsten afro-amerikanischen Stars in Hollywood. Für die Rolle dort wurde er erneut für einen Oscar nominiert; daneben erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und weitere Nominierungen für renommierte Filmpreise. In den folgenden Jahren wirkte er in vielen großen Hollywoodproduktionen mit, so neben Julia Roberts in Die Akte und in der Shakespeare-Verfilmung Viel Lärm um nichts neben Kenneth Branagh, der auch Regie führte. In dem AIDS-Drama Philadelphia spielte er neben Tom Hanks die zweite Hauptrolle als dessen Rechtsanwalt. Anschließend drehte er den Cyberspace-Thriller Virtuosity an der Seite von Russell Crowe und mit Gene Hackman das U-Boot-Drama Crimson Tide um einen möglichen Atomkrieg.

1996 spielte er mit Whitney Houston in der romantischen Komödie Rendezvous mit einem Engel. Nach Glory und Crimson Tide war er in dem Film Mut zur Wahrheit von Edward Zwick ein militärischer Ermittler und in dem Blockbuster Ausnahmezustand als Gegenspieler von Bruce Willis ein aufrechter Polizist. 1998 wirkte er in Spike Lees Drama um einen Generationenkonflikt zwischen Vater und Sohn, Spiel des Lebens, mit. 1999 spielte er in der Jeffery Deaver-Verfilmung Der Knochenjäger mit Angelina Jolie den querschnittsgelähmten Ermittler Lincoln Rhyme und überzeugte als Boxer Rubin „Hurricane“ Carter in dem Film Hurricane von Norman Jewison, die ihm seinen zweiten Golden Globe einbrachte.

Die folgenden Projekte waren Training Day und Gegen jede Regel. Die Rolle des korrupten Polizisten in Training Day brachte ihm den zweiten Oscar ein. Washington war nach Sidney Poitier erst der zweite afro-amerikanische Schauspieler, der in der Kategorie Bester Hauptdarsteller einen Oscar gewinnen konnte (später folgten Jamie Foxx, 2005, und Forest Whitaker, 2007). Zuletzt war er in den Filmen Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit und American Gangster sowie in dem Endzeit-Thriller The Book of Eli zu sehen.

Inzwischen betätigt sich Washington auch als Regisseur ambitionierter Stoffe. So drehte er 2002 den Film Antwone Fisher und 2007 The Great Debaters, in denen er selbst auch jeweils eine Rolle übernahm. In Antwone Fisher war Washington in der Rolle eines Militärpsychologen zu sehen, der in therapeutischen Sitzungen die Kindheitsgeschichte eines gewalttätigen Soldaten aufdeckt. In The Great Debaters spielte er nach einem realen Vorbild die Hauptrolle des Rhetorikprofessors Mel Tolson, der aus Studenten einer afrikanisch-amerikanischen Südstaaten-Universität ein wortstarkes Debattier-Team formt.

Eine weitere Oscarnominierung erhielt er 2013 für die Rolle des William Whitaker als bester Hauptdarsteller in dem Drama Flight.

Im Jahr 2014 spielte Washington in der Adaption der Fernsehserie The Equalizer den ehemaligen CIA-Agent Robert McCall. 2016 kam mit Die glorreichen Sieben eine Neuverfilmung des gleichnamigen Western aus dem Jahr 1960 in die Kinos. Hier übernahm er die Rolle des Sam Chisolm.

Privates

Während der Dreharbeiten des Films Wilma im Jahr 1977 lernte Washington Pauletta Pearson kennen. Sie heirateten am 25. Juni 1983. Pearson nahm den Nachnamen ihres Mannes an. Im Jahr 1995 heiratete das Paar erneut.[6] Am 28. Juli 1984 wurde ihr erster Sohn, der Footballspieler John David Washington, geboren. Am 27. November 1987 kam ihre Tochter Katia Washington zur Welt. Am 10. April 1991 wurde Washington Vater von Zwillingen, einem Sohn und einer Tochter. Washington ist gläubiger Christ und hat darüber nachgedacht, Pastor zu werden.[7]

Filmografie

Als Darsteller

Als Regisseur

Als Produzent

Auszeichnungen

Academy Award (Oscar)

  • 1990: Bester Nebendarsteller (Glory)
  • 2002: Bester Hauptdarsteller (Training Day)

Nominierungen:

  • 1987: Bester Nebendarsteller (Schrei nach Freiheit)
  • 1993: Bester Hauptdarsteller (Malcolm X)
  • 1999: Bester Hauptdarsteller (Hurricane)
  • 2013: Bester Hauptdarsteller (Flight)

Golden Globe Awards

  • 1989: Bester Nebendarsteller (Glory)
  • 1999: Bester Hauptdarsteller Film Drama (Hurricane)
  • 2016: Lebenswerk

Nominierungen:

  • 1987: Bester Hauptdarsteller Film Drama (Schrei nach Freiheit)
  • 1993: Bester Hauptdarsteller Film Drama (Malcolm X)
  • 2002: Bester Hauptdarsteller Film Drama (Training Day)
  • 2007: Bester Hauptdarsteller Film Drama (American Gangster)
  • 2013: Bester Hauptdarsteller Film Drama (Flight)

Black Reel Award

  • 1999: Bester Nebendarsteller (The Hurricane)
  • 2001: Bester Hauptdarsteller [8] (Training Day)
  • 2002: Bester Nebendarsteller (Remember The Titans)
  • 2013: Bester Nebendarsteller (Flight)

Nominierungen:

  • 2002: Bester Nebendarsteller (Antwone Fisher)
  • 2003: Bester Hauptdarsteller (John Q)
  • 2004: Bester Hauptdarsteller (Out of Time)
  • 2007: Bester Hauptdarsteller (Inside Man)
  • 2010: Bester Hauptdarsteller (The Taking of Pelham 123)
  • 2011: Bester Hauptdarsteller (The Book of Eli)
  • 2011: Bester Hauptdarsteller (Unstoppable)

Goldene Kamera

  • 2012: Bester Schauspieler International

NAACP Image Award

  • 1990: Bester Nebendarsteller (Glory)

Image Award

Berlinale

MTV-Award

  • 1993: Bester Hauptdarsteller (Malcolm X)
  • 2002: Bester Bösewicht (Training Day)

New York Film Critics Circle Award

  • 1992: Bester Hauptdarsteller (Malcolm X)

Nominierungen:

  • 1989: Bester Nebendarsteller (Glory)

Weitere Auszeichnungen

weitere Nominierungen:

Deutsche Synchronisation

Washingtons deutscher Synchronsprecher ist Leon Boden.[9] In Malcolm X wurde er von Randolf Kronberg synchronisiert.

Weblinks

Commons: Denzel Washington – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chris Nickson: Denzel Washington. St. Martin's Paperbacks, New York 1996, ISBN 0-312-96043-3, S. 9–11.
  2. Denzel Washington Biography (1954–). Filmreference.com, abgerufen am 14. August 2011.
  3. E. Renée Ingram: Buckingham County. Arcadia Publishing, 2005, ISBN 0-7385-1842-5, S. 55.
  4. Denzel Washington Returns to Acting Roots. Fordham.edu, 28. Oktober 2003, abgerufen am 14. August 2011.
  5. Denzel Washington Biography, AllMovie.com. Abgerufen am 13. Februar 2008
  6. http://www.lovetripper.com/bridalstars/2009/06/denzel-washington-and-wife-celebrate.html
  7. http://www.livenet.ch/content/denzel-washington-%E2%80%9Eich-spielte-mit-dem-gedanken-pastor-zu-werden%E2%80%9C
  8. Black Reel Awards (2001). Abgerufen am 23. April 2016.
  9. Leon Boden. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 3. Juli 2013.