Der Amerikanische Bürgerkrieg

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Fernsehserie

Der Amerikanische Bürgerkrieg (englischer Originaltitel “The Civil War”) ist ein elfstündiger Dokumentarfilm in neun Teilen des US-Amerikaners Ken Burns aus dem Jahre 1990. Der von der nicht-kommerziellen US-Fernsehsenderkette PBS produzierte Film wurde mehrfach – unter anderem mit dem Emmy – ausgezeichnet.

Inhalt und Technik

Anhand zum Teil exemplarisch ausgewählter Einzelschicksale, schildert der Dokumentarfilm detailreich Ursachen, Anfang, Verlauf, Ende und Folgen des Amerikanischen Bürgerkrieges (1861–1865). Die zu Wort kommenden Personen reichen vom einfachen Soldaten der Nord- bzw. Südstaaten, über Frauen, (ehemalige) Sklaven, Stadt- und Landbevölkerung bis hin zu den militärischen Führern beider Seiten Ulysses S. Grant und Robert E. Lee sowie den Präsidenten Abraham Lincoln und Jefferson Davis. Zu den zitierten Personen gehören unter anderem Walt Whitman, Stonewall Jackson, Frederick Douglass. Auszüge aus den Tagebüchern von Mary Chesnut, Sam Watkins, Elisha Hunt Rhodes und George Templeton Strong spielen eine wichtige Rolle.

Burns verwendete für dieses Werk – typisch für seine Dokumentarfilme – ca. 16.000 zeitgenössische Fotografien, Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Zeitungsberichte etc. wodurch eine authentische Atmosphäre entstand. In Verbindung mit einer Burns-spezifischen Kameraführung wird die so erzielte Atmosphäre mittlerweile als Ken-Burns-Effekt bezeichnet.

Durch den gesamten Film „führt“ ein (unsichtbarer) Erzähler (im US-Original Pulitzer-Preis-Träger David McCullough). Während Fotos von Personen, Orten, Schlachten etc. gezeigt werden, werden im Voice-over-Verfahren von unterschiedlichen Sprechern (im Original sehr bekannte amerikanische Schauspieler und Schriftsteller) zeitgenössische Zitate, Anekdoten oder Ähnliches vorgetragen. Bemerkenswert ist dabei auch, dass die historischen Personen immer von derselben Stimme „dargestellt“ werden. Die ruhige Abfolge der Bilder wird gelegentlich von Aufnahmen von Historikern wie Shelby Foote, James M. McPherson, Barbara J. Fields, Ed Bearss oder Stephen B. Oates unterbrochen, die die Szenen bzw. Geschehnisse aus ihrer Sicht kommentieren.

Filmmusik

Burns verwendete Musik aus der Zeit des Bürgerkrieges zur Untermalung. Lediglich das Titelthema „Ashokan Farewell“ des amerikanischen Komponisten Jay Ungar wurde erst 1982 komponiert. Es handelt sich um einen Walzer in D-Dur, gespielt zunächst von einer Solo-Violine, die später von einer Gitarre begleitet wird. Durch seine Verwendung als Titelthema des Films – insbesondere während der Verlesung des Abschiedsbriefes von Sullivan Ballou an seine Frau, den dieser wenige Tage vor der Ersten Schlacht am Bull Run schrieb – erlangte es große Bekanntheit und wird deshalb heute oft, allerdings fälschlicherweise, für ein Musikstück aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges gehalten.

Folgen & Inhalte

Der elfstündige Film ist in neun Teile untergliedert:[1]

Rezeption

Der Film gilt als Burns’ Meisterwerk und erhielt folgende Auszeichnungen: den Emmy, den bedeutendsten US-Fernsehpreis, den Humanitas Prize, den Peabody Award und den Preis der Television Critics Association.[1] Bei seiner Erstausstrahlung im September 1990 wurde er von ca. 40 Millionen Menschen in den USA gesehen und ist bis heute die PBS-Sendung mit der höchsten Einschaltquote.

DVD

Der Film ist seit 2006 auf DVD erhältlich.

Literatur

  • Monika Hey und Adelheid Zöfel: The Civil War – Der Amerikanische Bürgerkrieg, Manuskript zur Sendereihe des Westdeutschen Rundfunks und des Bayerischen Rundfunks, TELE-Manuskriptdienst, TR-Verlagsunion München, 1992

Einzelnachweise

  1. a b Informationen zur Serie bei arte
  2. Benennung entspricht der der Erstausstrahlung 1992, s. Inhaltsverzeichnis von Monika Hey und Adelheid Zöfel: The Civil War – Der Amerikanische Bürgerkrieg, Manuskript zur Sendereihe des Westdeutschen Rundfunks und des Bayerischen Rundfunks

Weblinks