Der König der Mittelstürmer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Der König der Mittelstürmer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1927
Länge restaurierte Fassung: 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Fritz Freisler
Drehbuch Hugo Huxhol
Curt Lauermann
Produktion Hugo Huxhol
Martin Pichert
für Olympia-Film GmbH, Berlin
Kamera Günther Krampf
Arthur von Schwertführer
Besetzung

Der König der Mittelstürmer ist ein deutscher Spielfilm von 1927. Der Stummfilm war einer der ersten „Fußballfilme“ im deutschen Kino.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tull Harper ist ein begeisterter Anhänger des Fußballsportes und Führungsspieler des Fußballklubs Alemannia. Sein Vater, Konsul Norbert Harper, teilt diese Leidenschaft nicht und verbietet Tull, neben seiner Arbeit an Training und Spielen teilzunehmen – zumal das Großhandlungshaus Harper in existenzbedrohenden finanziellen Schwierigkeiten steckt. Als Miss Mabel Douglas als Beauftragte eines amerikanischen Kreditgebers anreist, um Verbindlichkeiten einzufordern, droht der Bankrott. Aber die Handlung nimmt eine gute Wendung, als sich am Rande der Geschäftsbeziehung eine Liebesbeziehung zwischen Tull Harper und Mabel Douglas entwickelt, die durch die gemeinsame Leidenschaft für den Fußballsport gestützt wird. Diese Beziehung droht zu zerbrechen als es Jonas Habakuk Ripton, der ebenfalls ein Auge auf Miss Douglas geworfen hat, gelingt, durch Verbreitung falscher Behauptungen Zwietracht zu säen. Letztlich siegt aber die Liebe über die Intrige, das Großhandlungshaus Harper wird gerettet und Tull Harper darf mit dem Segen des Vaters rechtzeitig zu einem entscheidenden Match wieder die Fußballstiefel schnüren und seinen Klub zum Sieg führen.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der König der Mittelstürmer ist einer der ersten deutschen Filme, die den Fußball als Rahmenhandlung und Leitmotiv einsetzen. Unter dem im Vorspann zitierten Motto „Drehende Erdkugel – rollender Fußball – völkerverbindender Sport“ traf er den Nerv der Zeit, weil sich der Fußball in den 1920er Jahren zu einer der populärsten Sportarten aller Bevölkerungsschichten entwickelt hatte. Der Film wurde nach seiner Premiere im Herbst 1927 mit großem Erfolg in Kinos in ganz Deutschland gezeigt. Besonders bemerkenswert sind die von Artur von Schwertführer inszenierten und gefilmten Fußballszenen des Films. Mit dynamischer Kameraführung, geschickten Schnitten unter Einbeziehung von dokumentarischen Filmaufnahmen (z. B. Szenen aus der Totalen mit Publikumsrängen und echten Spielern) wurde die perfekte Illusion erzeugt und der Fußball in bis dato nie gesehener Form auf der Leinwand gezeigt. Die Handlung des Films mit den Irrungen und Wirrungen eine Liebe in gehobenen Kreisen ist durchschnittlicher, solider 1920er-Jahre-Kinostoff und nicht weiter von Belang. Paul Richter, bekannter Star aus Fritz Langs Film-Epos Die Nibelungen ist in seiner Paraderolle als Herzensbrecher zu sehen. Die norwegische Schauspielerin Aud Egede-Nissen gibt mit Mabel Douglas eine charmante, selbstbewusste und attraktive Geschäftsfrau.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptperson des Films ist eine Reverenz an Tull Harder, in den 1920er Jahren ein bekannter und beliebter Spieler des Hamburger Sportvereins und der Nationalmannschaft.

In der Kinosaison 1927/28 lief unter dem Titel Die elf Teufel ein weiterer Fußballfilm erfolgreich in den deutschen Kinos.

Der König der Mittelstürmer geriet trotz seines Publikumserfolges bald in Vergessenheit und galt lange Zeit als verschollen. Dem Filmmuseum München gelang auf der Grundlage einer stark beschädigten italienischen Vorführkopie 2005 eine Restaurierung mit rekonstruierten Zwischentiteln. Die restaurierte Fassung wurde mit von Günter A. Buchwald neu eingespielter Musik im Jahre 2006 auf DVD veröffentlicht, zusammen mit dem Fußball-Stummfilm Die elf Teufel und mit einem neunminütigen Kurzfilm über das 1924 in Duisburg durchgeführte Länderspiel Deutschland-Italien.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]