Detlef Engel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Detlef Engel (* 13. Januar 1940 in Berlin; † 14. Januar 2023) war ein deutscher Schlagersänger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Detlef Engel war der Sohn des Xylophon-Spielers Kurt Engel, der als Lehrer an einer Musikhochschule arbeitete und ein namhafter Solist war. Sein Vater ließ ihn Klavier und Kompositionslehre studieren und schickte ihn zum Gesangsunterricht zur Wagner-Sängerin Elsa Varena, zu deren Schülern auch René Kollo zählte. Engel schwärmte jedoch für Rock ’n’ Roll und Elvis Presley, dessen Titel er heimlich auf Tonbändern nachsang. 1958 folgte beim Bertelsmann Schallplattenring seine erste Plattenaufnahme, ein Nachzieher des Peter-Kraus-Hits Sugar Baby.

EP mit dem Titel Sugar Baby, 1958

Als Engel nach vier Semestern sein Musikstudium abbrach, empfahl sein Vater ihn bei Werner Müller, dem Chef des RIAS-Tanzorchesters. Müller war auch Produzent bei Teldec (Telefunken-Decca), wo der Nachwuchskünstler 1959 einen Plattenvertrag erhielt. Die Plattenfirma wollte Engel als deutschen Ricky Nelson aufbauen. Noch im gleichen Jahr wurde die Fleetwoods-Coverversion Mister Blue zum großen Hit. Mit diesem Titel kam Detlef Engel bis auf Platz sieben der Hitparaden und ließ Gerhard Wendland, der den gleichen Titel aufgenommen hatte, weit hinter sich.

Damit war Engel im Schlagergeschäft fest etabliert, absolvierte zahlreiche Tourneen, trat im Fernsehen auf und erhielt Filmrollen, so zum Beispiel in Schlagerparade 1960 und Das Rätsel der grünen Spinne (beide 1960). 1961 trat er mit dem Titel Nach Mitternacht bei der Deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest auf. Gewinner des Wettbewerbs wurde jedoch Lale Andersen mit dem Lied Einmal sehen wir uns wieder. Vertragsgemäß produzierte Telefunken jährlich vier Platten mit Detlef Engel, doch ließen sich keine großen Top-Ten-Hits mehr erzielen. Fünf Titel konnten sich noch unter den Top 50 platzieren, aber es reichte nicht mehr für Spitzenplätze. Erfolgreicher liefen dagegen die sechs Duett-Platten mit Gerd Böttcher, die ab 1961 auf dem Decca-Label der Teldec veröffentlicht wurden. Der Titel Weil du meine große Liebe bist, nach dem neapolitanischen Volkslied Santa Lucia, stieg in den Bestenlisten bis zum achten Platz auf.

Mit Beginn der Beat-Ära war Detlef Engels Musikkarriere, bis auf zwei Veröffentlichungen 1966 und 1972 beendet. Er heiratete und nahm eine Tätigkeit bei den Berliner Wasserwerken auf. Ohne Erfolg brachte er in der ersten Hälfte der 1980er Jahre seine letzte Single unter dem Motto „Mister Blue ist wieder da“ heraus. Im Zuge des Rock-’n’-Roll-Revivals wurde in den 1980er und 1990er Jahren ein Großteil von Detlef Engels Teldec-Aufnahmen auf LP und CD wiederveröffentlicht.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

CDs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Gerd Böttcher: Für Gabi tu’ ich alles (Bear Family Records BCD 15402)
  • 1996: Detlef Engel: Ein Engel ohne Flügel (Bear Family Records BCD 16106)
  • 1996: Gerd Böttcher: Pretty Woman (Bear Family Records BCD 16107)

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1959: Was kann das sein? (Telefunken UX 4940 (EP))

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Label der Single Komm zu mir, Darling, 1959
Label der Single Zeig’ mir bei Nacht die Sterne, 1960
Label der Single Oh, I Love You, 1960
Label der Single Locomotion Made in Germany, 1963
Label der Single Ich bin so einsam und allein, ca. 1984
Jahr Titel
B-Seite
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, B-Seite, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE
1959 Komm zu mir, Darling
Alle Twens geh’n heut’ tanzen
Telefunken U 55 155
Good Night
Ist das Liebe oder nicht?
DE54
(2 Mt.)DE
Telefunken U 55 172
Laß mich heute nicht allein
Du, du bist ja so schön
Telefunken U 55 191
Mister Blue
Junges Glück
DE7
(5 Mt.)DE
Telefunken U 55 208
1960 Zeig’ mir bei Nacht die Sterne
Wenn du nicht bei mir bist
DE39
(2 Mt.)DE
Telefunken U 55 227
Oh, I Love You
Sweety-Sleepy-Melody
Telefunken U 55 259
Vier kleine Schuhe
Träumen (immer nur träumen)
DE47
(2 Mt.)DE
Telefunken U 55 276
1961 Ich bin nicht so – wie alle andern
Si-Si-Si!
Telefunken U 55 306
Weil du meine große Liebe bist
Heim, heim möcht’ ich ziehn
DE8
(4 Mt.)DE
Decca D 19 231
mit Gerd Böttcher
Heim, heim möcht’ ich ziehn
DE34
(1 Mt.)DE
B-Seite von Weil du meine große Liebe bist
Ein Engel ohne Flügel
Denn Liebe war es nie
DE18
(2 Mt.)DE
Telefunken U 55 342
Oh Billy Billy Black
Über die Prärie
DE11
(3 Mt.)DE
Decca D 19 240
mit Gerd Böttcher
Geh’n wir
So klar wie die Sterne
Telefunken U 55 380
1962 Rock-A-Hula-Baby
In der Twist-Spelunke von Mac Miller
DE26
(2 Mt.)DE
Decca D 19 279
mit Gerd Böttcher
Schenk’ mir doch ein Bild von dir
Trompeten Ballade
Telefunken U 55 423
Ich kenn’ die Straßen der weiten Welt
Denn mein Zuhause, das bist du
Decca D 19 356
mit Gerd Böttcher
Isabella
Bitte, gib mir einen Kuß
Telefunken U 55 453
Ich such’ ein Herz
Wär nur nicht der and’re gekommen
Telefunken U 55 474
1963 Sailor Boy
Zwei Caballeros
DE26
(2 Mt.)DE
Decca D 19 412
mit Gerd Böttcher
Rote Rosen
Himalaja
DE35
(4 Mt.)DE
Telefunken U 55 704
Das ist leicht gesagt
Mein Herz schlägt nur für Susi
DE30
(1 Mt.)DE
Telefunken U 55 723
Locomotion Made In Germany
Lets Go – O.K.
Telefunken U 55 746
1964 Hey hey – du bist okay
Oh no
Telefunken U 55 767
Stern von Samoa
Eine Welt ohne Liebe
Decca D 19 603
mit Gerd Böttcher
Daisy
Küssen ist schön
Telefunken U 55 804
1966 Es war ein Montagmorgen
Liebe mit dir
CCA 5016
1968 Nur ein kleines Lächeln
CCA 5061
1984 Ich bin so einsam und allein
Gib mir die Freiheit
Remember Records RR 001

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chartquellen: DE