Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft

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Logo der Raiffeisen-Gesellschaft

Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e. V. (kurz: Raiffeisen-Gesellschaft) will die Genossenschaftsidee weiter fördern und neu entdecken. Darüber hinaus widmet sich die Raiffeisen-Gesellschaft der Erhaltung der Raiffeisen-Gedenkstätten in Hamm (Sieg) und Flammersfeld.

Die Deutsche UNESCO Kommission hat die Genossenschaftsidee im Jahr 2014 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Zugleich wurde die Genossenschaftsidee als erste deutsche Nominierung für die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO ausgewählt.

Gründung

Die Raiffeisen-Gesellschaft wurde im Internationalen Jahr der Genossenschaften der Vereinten Nationen am 1. Juni 2012 im Raiffeisen-Begegnungszentrum in Weyerbusch gegründet. Alle Gründungsmitglieder verband der Wunsch, die verschiedenen Aktivitäten zur Pflege und Bewahrung genossenschaftlicher Werte – materieller wie immaterieller Natur – in der Heimatregion Friedrich Wilhelm Raiffeisens miteinander zu verknüpfen und besser aufeinander abzustimmen. Darüber hinaus möchte die Gesellschaft die Ideen und Vorstellungen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen in der gemeinsamen Arbeit über die Region hinaustragen und ihre Bedeutung in der Gegenwart hervorheben.

Satzungszweck

Laut Satzung widmet sich die Gesellschaft der „Pflege und Würdigung des Lebenswerkes von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und seines in Schriften und Reden überkommenen geistigen Erbes“, der „Förderung des darauf beruhenden Genossenschaftsgedankens in Deutschland“ sowie der Auseinandersetzung mit dem Genossenschaftswesen. Dazu dienen wissenschaftliche Vortragsveranstaltungen, Konferenzen und Workshops sowie regelmäßige Veröffentlichungen – das alles auch in Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrichtungen des Genossenschaftswesens. Darüber hinaus widmet sich die Gesellschaft der Erhaltung der Raiffeisen-Gedenkstätten in Hamm und Flammersfeld.

Vorstand

  • Werner Böhnke, Vorsitzender, (Aufsichtsratsvorsitzender der WGZ BANK)
  • Thomas Ullrich, stellv. Vorsitzender, (Vorstand der DZ BANK)
  • Josef Zolk, stellv. Vorsitzender, (Bürgermeister a. D. der Verbandsgemeinde Flammersfeld)
  • Dr. Ralf Kölbach (Vorstand der Westerwald Bank eG)
  • Hans-Theo Macke (Vorstand a. D. der DZ BANK in Frankfurt)
  • Josef Sanktjohanser (Präsident des Handelsverbandes Deutschland)

Aktivitäten

Festakt zum 125. Todestag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen

Die Raiffeisen-Gesellschaft richtete am Dienstag, den 7. Mai 2013, in der Akademie Deutscher Genossenschaften auf Schloss Montabaur einen Festakt anlässlich des 125. Todestages von Friedrich Wilhelm Raiffeisen aus. Die Festrede wurde von Bundestagspräsident Norbert Lammert gehalten. Rund 200 Gäste aus dem Genossenschaftswesen sowie aus Politik und Wirtschaft nahmen an dem Festakt teil.

Historische Raiffeisenstraße

Die Raiffeisen-Gesellschaft investierte im Jahr 2014 rund 10.000 Euro in die Anschaffung neuer Straßenschilder für die Beschilderung der Historischen Raiffeisenstraße von Hamm (Sieg) bis Neuwied. Seit 1984 ist die Historische Raiffeisenstraße Teil der touristischen Infrastruktur in der Region Westerwald. Sie zeichnet die beruflichen Stationen und das Wirken Raiffeisens während seiner Amtszeiten als Bürgermeister in Weyerbusch, Flammersfeld und dem heutigen Neuwieder Stadtteil Heddesdorf nach. In Anlehnung an die gängige touristische Autobahn-Beschilderung sowie eine Reihe von einschlägigen Kriterien von Bund und Land erscheinen die Wegweiser in brauner Grundfarbe mit Raiffeisen-Konterfei und seinen Lebensdaten (1818 bis 1888) auf dem Schild.

Immaterielles Kulturerbe

Die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e. V. und die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e. V. (kurz Schulze-Delitzsch-Gesellschaft) haben sich im Jahr 2013 gemeinsam und länderübergreifend um die Aufnahme der "Genossenschaftsidee" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes beworben. Am 12. Dezember 2014 gab das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe bei der Deutschen UNESCO-Kommission bekannt, dass die „Genossenschaftsidee“ in der ersten Auswahlrunde in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird:[1] „Durch die Kulturform der Genossenschaften kommt bürgerschaftliches Engagement im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich jenseits von privaten und staatlichen Wirtschaftsformen zum Ausdruck. Die Genossenschaftsidee erweist sich als sehr dynamisch und einflussreich und eröffnet weniger privilegierten Bevölkerungsschichten neue Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. Sie greift grundlegende Prinzipien des kulturellen Selbstverständnisses menschlicher Gemeinschaft auf und überträgt sie in die ökonomische Praxis. Die Genossenschaftsidee trägt zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen bei und wird durch kreative Veränderungen immer wieder an moderne Gegebenheiten angepasst.“[2]

Die Genossenschaftsidee wurde zudem als erste deutsche Nominierung für die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO ausgewählt. Im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis wurden die Bewerbungsunterlagen für die Aufnahme in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit an den Vertreter des Auswärtigen Amtes übergeben.[3] Die Entscheidung bei der UNESCO über die Bewerbung wird voraussichtlich im Herbst 2016 fallen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der UNESCO. 27 Kulturformen ins deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Abgerufen am 2. April 2015.
  2. Beschreibung der Genossenschaftsidee. Abgerufen am 2. April 2015.
  3. Pressemitteilung der UNESCO. Auszeichnung von 27 Kulturformen als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. Abgerufen am 2. April 2015.