Diane-Klasse (1930)

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Diane-Klasse
Schiffsdaten
Land Frankreich Frankreich
Schiffsart U-Boot
Bauzeitraum 1928 bis 1934
Stapellauf des Typschiffes 13. Mai 1930
Gebaute Einheiten 9
Dienstzeit 1932 bis 1946
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 64,4 m (Lüa)
Breite 5,1 m
Tiefgang (max.) 3,9 m
Verdrängung Standard: 651 tn.l.
unter Wasser: 807 tn.l.
 
Besatzung 41 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Elektromotor
Maschinen­leistung 1.300 PS (956 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 10 kn: 4000 sm
unter Wasser bei 5 kn: 82 sm
Tauchtiefe, max. 80 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9 kn (17 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
13,7 kn (25 km/h)
Bewaffnung
  • Geschütz 7,6 cm L/35
  • MG 8 mm
  • Torpedorohr ø 55,0 cm (3 vorn, 2 mittschiffs, 1 achtern)
  • 2× Torpedorohr ø 40,0 cm (achtern)

Die Diane-Klasse war eine mittlere U-Boot-Schiffsklasse der französischen Marine. In der damaligen französischen Typklassifikation[1] handelte es sich um Boote der Klasse 2. Die neun Boote der Klasse wurden zwischen 1928 und 1934 bei den Werften „Chantier Augustin Normand“ in Le Havre und „Chantier de la Seine“[2] in Rouen gebaut. Die Klasse wird auch als 630-Tonnen-Typ F bezeichnet.

Nach dem Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich am 22. Juni 1940 waren die Boote in Französisch-Nordafrika stationiert und standen unter vichy-französischer Kontrolle.

Während der Operation Torch, der alliierten Landung in Französisch-Nordafrika im November 1942, wurden vier Boote von der US Navy vor Casablanca versenkt. Zwei Boote konnten nach Dakar im unter freifranzösischer Kontrolle stehenden Französisch-Westafrika fliehen und wurden von der freifranzösischen Marine übernommen. Diane wurde vor Oran selbstversenkt, Orphée in Nordafrika von den Alliierten erobert. La Sibylle sank im November 1942 unter ungeklärten Umständen.

Alle verbleibenden Boote wurden 1946 stillgelegt.

Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Méduse Chantier Augustin Normand,
Le Havre
1. Januar 1928 26. August 1930 1. September 1932 Am 10. November 1942 vor Casablanca von US-Flugzeugen schwer beschädigt. Das Boot strandete bei El Jadida und wurde von einem Bordflugzeug des US-amerikanischen Leichten Kreuzers Philadelphia zerstört.
Diane 4. Januar 1928 13. Mai 1930 1. September 1932 Wurde am 9. November 1942 vor Oran selbstversenkt.
Amphitrite 8. August 1928 20. Dezember 1930 8. Juni 1933 Wurde am 8. November 1942 in Casablanca von dem US-amerikanischen Schlachtschiff Massachusetts und Begleitschiffen sowie Flugzeugen des Flugzeugträgers Ranger versenkt. Das Wrack wurde von den Alliierten gehoben. Amazone wurde im Mai 1946 endgültig gestrichen.
Antiope Chantier de la Seine[2],
Rouen
28. Dezember 1928 18. August 1930 12. Oktober 1933 Entkam 1942 nach Dakar und wurde dort von der freifranzösischen Marine übernommen. Antiope wurde am 26. April 1946 außer Dienst gestellt.
Amazone 14. Januar 1929 28. Dezember 1931 12. Oktober 1933 Entkam 1942 nach Dakar und wurde dort von der freifranzösischen Marine übernommen. Amazone wurde am 26. April 1946 außer Dienst gestellt.
Oréade 15. August 1929 23. Mai 1932 14. Dezember 1933 Wurde am 8. November 1942 im Hafen von Casablanca von einem US-Flugzeug versenkt.
Orphée Chantier Augustin Normand,
Le Havre
22. August 1929 10. November 1931 8. Juni 1933 Wurde nach der alliierten Landung in Nordafrika von der freifranzösischen Marine übernommen und nach Kriegsende am 15. April 1946 außer Dienst gestellt.
La Psyché 26. Dezember 1930 4. August 1932 23. Dezember 1933 Wurde am 8. November 1942 vor Casablanca von US-Flugzeugen versenkt. Das Wrack wurde 1944 gehoben, aber nicht repariert.
La Sibylle Chantier de la Seine,
Rouen
10. Januar 1931 28. Januar 1933 22. Dezember 1934 Das Boot verließ Casablanca am 8. November 1942 und wird seitdem vermisst.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. 5. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die französische Marine unterschied drei Klassen von U-Booten: Boote 1. Klasse waren Hochseeboote, Boote 2. Klasse waren kleinere Küstenboote, Boote 3. Klasse waren Minenleger.
  2. a b uboat.net gibt als Bauwerft „Ch. Worms“ in Rouen an. Erminio Bagnasco nennt in Uboote im 2. Weltkrieg als Bauwerft „Chantier de la Seine“, ebenfalls in Rouen.