Diaporthaceae

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Diaporthaceae

Diaporthe-Krankheit der Sojabohne (Diaporthe phaseolorum var. sojae)

Systematik
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Sordariomycetidae
Ordnung: Diaporthales
Familie: Diaporthaceae
Wissenschaftlicher Name
Diaporthaceae
Höhn. ex Wehm.

Die Diaporthaceae bilden eine Familie aus der Ordnung der Diaporthales.

Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diaporthaceae wurden von Höhnel 1917 beschrieben, der sie zusammen mit den Gnomoniaceae in die Diaporthales stellte. Wehmeyer fasste die Familie 1975 schon wesentlich enger, stellte aber die Valsaceae noch in dieselbe Familie. Castlebury et al. (2007) beschränkten den Begriff nur noch auf die Gattungen Diaporthe (mit der Anamorphen-Gattung Phomopsis) und Mazzantia.[1] Schließlich beschrieben 2008 Barr und Vassiljeva noch die Gattung Leucodiaporthe.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsames Merkmal der Diaporthaceae ist das gut ausgebildete Stroma, eingebettet in frisch abgetötetem Holz oder im Stamm des Wirtes. Das Stroma ist das Hyphengeflecht, das als vermeintlicher Fruchtkörper wahrgenommen wird, aber tatsächlich nur die winzig kleinen, kegeligen Fruchtkörper, die Ascomata, umgibt.

Bei Diaporthe-Arten bedeckt das Stroma mehrere Fruchtkörper (Ascomata) und bildet eine schwarze Linie im verhärteten Wirtsgewebe. Anamorphe Arten (Phomopsis) bilden uni- oder multiloculate pyknidiale Stromata, in denen hyaline, meist unseptierte Konidien auf länglichen phialidischen konidiogenen Zellen produziert werden. Sie bilden oft fadenförmige Beta-Konidien. Mazzantia-Arten besitzen ein Stroma, das nur ein bis wenige Ascomata umfasst.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diaporthaceae sind Parasiten, aber auch Saprophyten mit einem breiten Wirtsspektrum von holzigen Dikotyledonen bis hin zu krautigen Monokotyledonen.[1] So verursacht Diaporthe phaseolorum var. sojae die Diaporthe-Krankheit der Sojabohne.[3] Diaporthe ambigua ruft einen Wurzelkrebs an Obstbäumen aus der Familie der Rosengewächse hervor.[4] Beispiele für saprophytische Lebensweise sind Phomopsis occulta auf Zypressen oder Phomopsis quercella auf absterbenden Eichensämlingen und Phomopsis quercina als saprophytischer Begleitpilz von Fusicoccum quercus, Auslöser des Eichen-Rindenbrands.[5]

Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Diaporthaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Lisa A. Castlebury, Amy Y. Rossman, Walter J. Jaklitsch, Larissa N. Vasilyeva, 2002: A preliminary overview of the Diaporthales based on large subunit nuclearribosomal DNA sequences. Mycologia, 94: 1017–1031
  2. https://www.indexfungorum.org/Names/genusrecord.asp?RecordID=510561 Leucodiaporthe in Index Fungorum
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.soybeans.umn.edu
  4. Smit W.A., Viljoen, C.D., Wingfield, B.D., Wingfield, M.J., Calitz, F.J., 1996. A new canker disease of apple, pear and plum rotstocks caused by Diaporthe ambigua in South Africa. Plant Dis. 80:1331-1335.
  5. Heinz Butin: Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Georg Thieme Verlag, 1983.
  6. Rossman, A.Y., Farr, D.F., Castlebury, L.A. 2007. A review of the phylogeny and biology of the Diaporthales. Mycoscience 48: 135-144
  7. Uecker F.A., 1988. A world list of Phomopsis names with note on nomenclature, morphology and biology. Mycol. Mem. 13: 1-231.
  8. Lisa A. Castlebury, Amy Y. Rossman, Walter J. Jaklitsch, Larissa N. Vasilyeva, 2002: A preliminary overview of the Diaporthales based on large subunit nuclearribosomal DNA sequences. Mycologia, 94: 1017–1031.