Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb

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Film
Titel Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb
Originaltitel Gyakufunsha Kazoku
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Gakuryū Ishii
Drehbuch Gakuryū Ishii
Norio Kaminami
Produktion Banmei Takahashi
Kamera Masaki Tamura
Schnitt Junichi Kikuchi
Besetzung

Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb (jap. 逆噴射家族, Gyakufunsha Kazoku) ist ein japanischer Film von Gakuryū Ishii aus dem Jahr 1984, der innerhalb weniger Wochen mit einem Budget von nur 300.000 Euro produziert wurde.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie des Büroangestellten Katsuhiko Kobayashi zieht in ihr neues Haus in einer Vorstadt von Tokyo ein. Die Familienharmonie wird dadurch gestört, dass sich Sohn Masaki zum Hikikomori entwickelt, Tochter Erika sich auf eine Karriere als Sängerin versteift und die Ehefrau Saeko sexuell unbefriedigt ist. Katsuhiko bekommt sehr schnell Wahnvorstellungen, er möchte sich und seine Familie vergiften. Als er im Haus eine Termite entdeckt, beginnt er mit einem Presslufthammer ein Loch unter das Haus zu graben, was schließlich zum Einsturz des Hauses führt. Als das Haus eingestürzt ist, sieht man die Kobayashis der Schlusseinstellung in ihrem Wohnzimmer unter einer Autobahnbrücke wohnen. Sie scheinen glücklich mit dieser Situation zu sein.

Erläuterung zum Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit ein Pilot in einem Anfall von Wahn im Flug den Umkehrschub einschaltete und einen Absturz verursachte, ist der „umgekehrte Düsenantrieb“ in Japan ein geflügeltes Wort für plötzlich auftretenden Irrsinn mit katastrophalen Folgen.

Im Abspann wird der Titel, entgegen den unten angegebenen Links, mit Die Familie mit umgekehrtem Düsenantrieb bezeichnet.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volker Hummel bezeichnete den Film in der taz als „Klassiker des modernen japanischen Kinos und eine der besten Eskalationskomödien überhaupt.“ Den „Punk-Spirit seines Regisseurs“ merke man ihm noch heute an.[1]

Laut Lexikon des internationalen Films bringt sich die „zu Beginn […] furiose Satire auf sinnentleerte und ritualisierte Lebensformen und die Unwirtlichkeit der Großstadt“ jedoch „durch zunehmende Hektik und Gewalttätigkeit um ihre Aussage“.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volker Hummel: Für immer Hochspannungs-Punk (die tageszeitung, 13. Dezember 2001)
  2. Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.