Die Sterne

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Die Sterne

Die Sterne im Oktober 2022 (v. l. n. r.: Dyan Valdés, Philipp Janzen, Frank Spilker, Phillip Tielsch)
Allgemeine Informationen
Herkunft Hamburg, Deutschland
Genre(s) Hamburger Schule, Indie-Pop
Gründung 1991
Website www.diesterne.de
Gründungsmitglieder
Frank Spilker
Bass, Gesang
Thomas Wenzel (bis 2018)
Frank Will (bis 2000)
Christoph Leich (bis 2018)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre
Frank Spilker
Keyboard, Gesang
Dyan Valdés
Jan Philipp Janzen
Phillip Tielsch
Ehemalige Mitglieder
Keyboard
Richard von der Schulenburg (2000–2009)

Die Sterne sind eine deutschsprachige Indie-Pop-Band aus Hamburg, gegründet 1991.[1]

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sterne im Mai 2006 (v. l. n. r.: Thomas Wenzel, Frank Spilker, Richard von der Schulenburg, Christoph Leich)

Die Band mit einem Kern aus dem Sänger und Gitarristen Frank Spilker, dem Bassisten Thomas Wenzel und dem Schlagzeuger Christoph Leich wurde 1991 gegründet, nachdem es den gebürtigen Bad Salzuflener Spilker nach Hamburg gezogen hatte, wie wesentliche Größen der heute unter dem lange Zeit abgelehnten Begriff Hamburger Schule akzeptierten Künstler wie Bernadette La Hengst, Jochen Distelmeyer, Thomas Wenzel oder Bernd Begemann. Sie alle brachten bis dahin auf dem dort beheimateten kleinen Label Fast Weltweit Beiträge auf Musikkassetten heraus. Der Bandname „Die Sterne“ wurde von Frank Spilker schon dort verwendet („… damit ihn niemand anderer benutzt“). 1991 gingen Die Sterne dann zu dem Hamburger Label L’age d’or, weshalb dieses Jahr für die Band einen Neuanfang darstellte.[2][3] Dort erschien im gleichen Jahr ihr erstes Stück Eifersucht spricht, bei dem der Schlagzeuger Christoph Leich singt, auf der Kompilation Eifersucht, die als 7"-Single veröffentlicht wurde.[4]

Der Posten des Keyboarders wurde hin und wieder neu besetzt. Das Gründungsmitglied Frank Will verabschiedete sich nach der Tournee zum 1999 erschienenen Album Wo ist hier in das Privatleben, nachdem er vom Debüt Wichtig, über die Folgealben In Echt, Posen und Von allen Gedanken schätze ich doch am meisten die Interessanten die bis dato kommerziell erfolgreichste Dekade der Band auf diversen Major-Labels mitgestaltete. Von der krautigen Formation Soup de Nüll kam 2000 Keyboard-Virtuose Richard von der Schulenburg, heute vor allem als RvdS auf seinem Label It's aktiv, zur Band. Mit ihm entstanden die Alben Irres Licht (2002), Das Weltall ist zu weit (2004), Räuber & Gedärm (2006) sowie die EP Der Riss. Im Entstehungsprozess des Albums 24/7 stieg von der Schulenburg aus. Das deutlich tanzbarere Album erschien in der Folge als Trio, wobei live seit der Herbsttournee 2009 wechselnde Keyboarder aushelfen. Aktuell steht Dyan Valdes von The Blood Arm mit auf der Bühne.

Mitte 2018 verließen Thomas Wenzel und Christoph Leich die Band. Mit Hey Dealer erschien im November 2019 die erste Single des für Februar 2020 angekündigten neuen Albums Die Sterne, das Frank Spilker mit verschiedenen Gastmusikern aufgenommen hat. Spilker bezeichnete die neue Konstellation der Sterne als „weniger Band, mehr Kollaboration“.[5]

Im September 2022 erschien das 13. Studioalbum Hallo Euphoria. Die Sterne umbesetzt – bestehend aus Jan Philipp Janzen, Phillip Tielsch (beide Von Spar und Urlaub in Polen), Dyan Valdés (Mexican Radio, The Blood Arm) und dem Arrangeur und Gitarristen Max Knoth.

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige Einflüsse in der Musik der Sterne sind Indie-Pop, Hip-Hop, Soul und Funk mit elektronischen Anleihen. Textlich bewegt sich die Band thematisch zwischen Politik und Privatem, verzichtet aber dabei auf eindeutige Parolen. In ihrer Anfangsphase wurden sie in der Pop-Presse gar als Nachfolger der Ton Steine Scherben gefeiert. 1998 wurden sie vom Goethe-Institut als Botschafter deutscher Popkultur nach Nordamerika eingeladen.

Nebenprojekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bassist Thomas Wenzel ist auch Mitglied der Band Die Goldenen Zitronen und macht zusammen mit seiner Frau Peta Devlin Theatermusik. Der Sänger Frank Spilker veröffentlichte 2008 unter dem Namen Frank Spilker Gruppe das Album Mit all diesen Leuten und ist nun auch als Autor aktiv. Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen erschien 2013 bei Hoffmann & Campe. Christoph Leich war vor den Sternen bei Kolossale Jugend aktiv und spielt heute noch bei der Surfband Los Apollos.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeile Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten aus der Single Trrrmmer von 1996 wurde 2013 zum Titel eines Sachbuches des Produzenten Tim Renner über die Musikindustrie. Der Song Was hat dich bloß so ruiniert? wurde 2016 im Spielfilm Was hat uns bloß so ruiniert von Marie Kreutzer verarbeitet, der Titel des Filmes leitet sich aus dem Lied ab.[6]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT
1993 Wichtig
Erstveröffentlichung: 1993
1994 In echt
Erstveröffentlichung: 1994
1996 Posen DE64
(9 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 22. April 1996
1997 Von allen Gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten DE43
(5 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1997
1999 Wo ist hier DE43
(5 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1999
2002 Irres Licht DE36
(2 Wo.)DE
AT37
(3 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 22. April 2002
2004 Das Weltall ist zu weit DE70
(2 Wo.)DE
AT67
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 2004
2006 Räuber und Gedärm DE58
(1 Wo.)DE
AT66
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 2006
2010 24/7 DE61
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 26. Februar 2002
2014 Flucht in die Flucht DE43
(1 Wo.)DE
AT67
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 29. August 2018
2020 Die Sterne DE38
(1 Wo.)DE
AT70
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 28. Februar 2020
2022 Hallo Euphoria DE38
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 16. September 2022

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: Live im Westwerk

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE
2024 Grandezza DE50
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 12. Januar 2024

Weitere Kompilationen

  • 1987: Der rote Cassetten-Sampler
  • 1988: Der blaue Cassetten-Sampler
  • 1991: Eifersucht (7"-Single-Sampler)
  • 1995: Unter Geiern (LP) (Wichtig und In Echt auf Vinyl)
  • 1998: Stell die Verbindung her (nur in den USA veröffentlicht)
  • 2004: Die Interessanten: Singles 1992–2004 (CD/DVD)
  • 2005: In Echt (Wiederveröffentlichung mit zusätzlichen vier alten Songs)
  • 2019: Anfang verpasst 1992–1999 (LP-Box/CD-Box)

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1992: Fickt das System
  • 1996: Trrrmer-Remixe
  • 2002: Nur Flug
  • 2006: Wichtig + Fickt das System EP
  • 2009: Der Riss
  • 2009: Der Riss – Dub Versions vs. Munk
  • 2012: Für Anfänger

Remixalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1997: Themenläden Remixe 1
  • 1997: Themenläden Remixe 2
  • 1997: Themenläden und alle Remixe

Tributealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE
2017 Mach’s besser – 25 Jahre DE44
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 10. Februar 2017

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Ein verregneter Sommer
  • 1988: 1988 – In einer Nacht wie dieser
  • 1994: Universal Tellerwäscher
  • 1996: Widerschein
  • 1996: Was hat dich bloß so ruiniert
  • 1996: Trrrmmer
  • 1996: Unter Geiern II
  • 1997: Swinging Safari
  • 1997: Die Interessanten
  • 1997: Abstrakt
  • 1997: Bis neun bist du O.K.
  • 1999: Big in Berlin
  • 1999: Das bißchen besser
  • 2002: Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt
  • 2003: Gerechtes Brett
  • 2004: In diesem Sinn
  • 2004: Hier kommt die Kaltfront
  • 2006: Aber Andererseits
  • 2010: Life in Quiz
  • 2010: Gib mir die Kraft
  • 2010: Depressionen aus der Hölle
  • 2011: Was hat dich bloß so ruiniert (Auskopplung aus Soundtrack zu Jonas)
  • 2014: Mein Sonnenschirm umspannt die Welt
  • 2014: Ihr wollt mich töten
  • 2014: Drei Akkorde
  • 2017: Wichtig – Extended Version mit Erobique
  • 2017: Sturm über der Hallig / Kleine Schritte stolpern
  • 2019: Hey Dealer
  • 2019: Der Sommer in die Stadt wird fahren
  • 2022: Alles was ich will
  • 2022: Die Welt wird knusprig
  • 2022: Hallo Euphoria
  • 2022: Spilker immer mittendrin

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Sterne vor 1991 auf der offiziellen Website von Die Sterne
  2. Beatrix Hasse: Als Indie-Rock noch Schule machte. In: NDR. 21. Oktober 2008, abgerufen am 30. März 2020 (deutsch).
  3. Podcast "Der Soundtrack meines Lebens": Folge 35 mit Frank Spilker Interview mit Frank Spilker (Folge 35, 106 Min.) von Redakteur Jan Schwarzkamp auf www.visions.de (Visions), 28. September 2022. Ab Minute 00:53:26 erzählt Spilker vom Ursprung der Band Die Sterne und dem Bandnamen
  4. Various – Eifersucht. In: Discogs. Abgerufen am 2. April 2020 (englisch, Eintrag zur L’age d’or - Kompilation Eifersucht).
  5. Frank Spilker: Neues Sterne Album erscheint am 28.2.2020. In: DIE STERNE. 30. Oktober 2019, abgerufen am 6. November 2019 (deutsch).
  6. thimfilm.at: Was hat uns bloß so ruiniert (Memento des Originals vom 23. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thimfilm.at. Abgerufen am 23. August 2016.
  7. a b c Chartquellen: DE AT

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Die Sterne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien