Die blauen Nasen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die russische Künstlergruppe Die blauen Nasen (russisch Синие носы/ Sinije nossy) wurde von den aus Sibirien stammenden Künstlern Alexander Schaburow (* 1962) und Wjatscheslaw Misin (* 1965) während einer Silvesterfeier 1999 in Moskau gegründet. In den ersten Arbeiten machten sie sich über das Klischee des russischen Künstlers als „angetrunkenem Menschen mit einer Mütze über den Ohren, einem Beil in der einen Hand und einem Pinsel in der anderen“ lustig.

Mitglieder der Künstlergruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder sind:[1]

  • Dmitry Bulnigin
  • Wjatscheslaw Misin
  • Alexander Schaburow
  • Konstantin Skotnikow
  • Maxim Zonow

Geschichte von „Die blauen Nasen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die blauen Nasen parodieren mit Vorliebe die „Dreifaltigkeit der heutigen russischen Gesellschaft“ – bestehend aus Kreml, Kunst und Kirche.[2] Ihre teils absurden Inszenierungen mit beißendem Spott gegen Kirche und Regierung werden von der russisch-orthodoxen Kirche und den russischen Behörden immer wieder behindert,[3] gerade weil ihre Kunst „von allen verstanden werden soll, nicht nur von dem kleinen Kreis innerhalb der Kunstszene.“

So soll der russische Zoll zuletzt 2007 sechs Bilder der sibirischen Künstlergruppe zurückbehalten haben, welche in der Ausstellung „Learning from Moscow“ der Städtischen Galerie Dresden gezeigt werden sollten.[2] Der Zoll dementierte diese Nachricht jedoch mit der Behauptung, bei der verantwortlichen Moskauer Zolldienststelle sei überhaupt kein Antrag für die Ausfuhr der betreffenden Bilder gestellt worden.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrike Heine: Stëb, Idiotie, Provokation? – Die künstlerische Provokation der „Blue Noses“ in der Diskussion. In: Christine Gölz, Alfrun Kliems (Hrsg.): Spielplätze der Verweigerung – Gegenkulturen im östlichen Europa nach 1956. Böhlau Verlag, Köln 2014, ISBN 978-3-412-22268-0, S. 317–336.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Blue Noses Group – the artist. the-artists.org; abgerufen am 27. Juni 2019
  2. a b Moskauer Zoll-Zensur. In: Der Spiegel. Nr. 22, 2007, S. 147 (online).
    "Die blauen Nasen" sorgen für rote Köpfe am russischen Zoll. In: krusenstern.ch. 27. Mai 2007, archiviert vom Original am 13. August 2007; abgerufen am 27. Juni 2019.
  3. Taryn Jones: The Blue Noses. artinrussia.org, 19. Oktober 2012, archiviert vom Original am 19. Juni 2013; abgerufen am 27. Juni 2019 (englisch, Pressemitteilung des russischen Zolls).
  4. Сообщение Федеральной таможенной службы. customs.ru, 25. Mai 2007, archiviert vom Original am 23. Oktober 2007; abgerufen am 27. Juni 2019 (russisch, Pressemitteilung des russischen Zolls).